Ernst von Eckardstein-Prötzel
Ernst Freiherr von Eckardstein-Prötzel (* 22. Mai 1824 in Prötzel bei Wriezen; † 1. März 1899 in Berlin) war ein Rittergutsbesitzer und Mitglied des Reichstages.
Eckardstein war ein Enkel von Ernst Jacob von Eckardstein, dem Begründer des Adelsgeschlechts Eckardstein. Seine Eltern waren Arnold von Eckardstein (1782–1856) und Sophie von Bredow (1805–1867) aus der Linie Eichhorst.[1] 1842 legte er die Reifeprüfung am Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin ab und studierte anschließend bis 1845 Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin. Nach seinem einjährigen Militärdienst wurde er 1846 Referendar am Berliner Kammergericht. 1848 schied er aus dem Staatsdienst aus und begann Studien der Land- und Forstwirtschaft und absolvierte eine Bankausbildung. 1851 bis 1856 bewirtschaftete er sein Rittergut Haselberg. Ab 1856 kamen zunächst durch Erbschaft acht Rittergüter und ab 1867 durch Zukauf weitere Rittergüter in seinen Besitz[2] 1874 ersteigerte er die Kronthaler Quellen.
Eckardstein gehörte von 1859 bis 1861, von 1866 bis 1876 und von 1879 bis 1897 dem Preußischen Abgeordnetenhaus für den Wahlkreis Nieder- und Ober-Barnim, Angermünde an.[3][4] 1871 bis 1874 und 1887 bis 1890 war er Mitglied des Reichstags. Dorthin wählte ihn der Wahlkreis Potsdam 5 (Ober-Barnim). Er war Mitglied der Deutschen Reichspartei.[5] 1898 wurde er Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Eckardstein wurde 1878 Rechtsritter[6] des Johanniterordens.
Literatur
- Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 4, Reimer, Berlin 1900, S. IX.
- E. Ekkehard: Sigilla veri. 2. Auflage (von Ph. Stauff’s Semi-Kürscher), Band 2, Bodung-Verlag, Berlin 1929. [Werk mit antisemitischer Tendenz]
- Wilhelm Kosch, fortgeführt von Eugen Kuri: Biographisches Staatshandbuch. Band 1, Francke, Bern [u. a.] 1963.
- Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918, (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.
- Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch, in: Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2, Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild).
- Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5, Droste, Düsseldorf 1994. ISBN 3-7700-5181-5.
- Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 3, K. G. Saur, München [u. a.] 1996.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Jürgen Thiedicke v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / B (Briefadel/nach 1400 nobilitiert) 1954. Band I, Band 7 der Gesamtreihe GHdA (1951 bis 2014), Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1954, S. 62–63.
- ↑ Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch, in: Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2, Droste, Düsseldorf 1989, Foto S. 110, Kurzbiographie S. 396. ISBN 3-7700-5151-3.
- ↑ Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3, Droste, Düsseldorf 1988, S. 116. ISBN 3-7700-5146-7.
- ↑ Vgl. Zu den Wahlergebnissen: Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6, Droste, Düsseldorf 1994, S. 190–194. ISBN 3-7700-5182-3.
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 32 f.
- ↑ Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1898. In: Johanniterorden (Hrsg.): Status der Ritter im MV. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 1898, S. 14–176 (kit.edu).
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