Emil Hadina, der Sohn des aus Teschen stammenden Lehrers und späteren Troppauer Direktors des Mädchenlyzeums und Schulrats Emil Hadina (1853–1925) und dessen Frau Anna, übersiedelte 1893 mit seinen Eltern in deren schlesische Heimat. In der damals fast ausschließlich von Deutschen bewohnten Stadt Troppau (tschechisch Opava) im österreichischen KronlandSchlesien (Österreichisch-Schlesien) maturierte er 1904 am Deutschen Staatsgymnasium. Dort wurde er auch Mitglied der pennalen Verbindung „Alemannia Troppau“.[2] Danach studierte er Germanistik und Klassische Philologie an der Universität Graz und promovierte dort 1907 mit der Arbeit „Die deutschen Lieder des Seckauer Breviers“.
Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte er im Stil der Romantik zu schreiben begonnen. Seine impressionistischen und neuromantischen Dichtungen sind der österreichischen Literatur verbunden. Sehnsucht nach Schönheit und Stille in seiner stimmungsvollen und musikalisch dahinschwebenden Lyrik, wie auch in seiner Prosa, sommerliche Stimmungen und Frauenliebe erfüllen viele Gedichtbände und Romane.
In seinen den Ersten Weltkrieg feiernden Gedichten Sturm und Stille (1916) preist er nicht nur die Wacht am Rhein, sondern auch die Wacht am Donaustrand. Die Gegner von Kaiser und Vaterland, das tapfere Volk der Serben trifft der Blitz des Herrn. Mit Weib und Kind vernichtet / So hat sie Gott gerichtet! / Mit Mann und Roß und Wagen / So hat sie Gott zerschlagen!
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Sudetendeutscher aus seiner Heimat vertrieben und kam 1946 wieder nach Wien, wo er bis zu seinem Tod weiterhin als Schriftsteller sowie Mitarbeiter von Zeitungen und Zeitschriften wirkte.
Werke
Franz Ferdinand, 1915. In: K. K. Staats-Realgymnasium im 17. Bezirke Wiens: 41. Jahresbericht veröffentlicht am Schlusse des Schuljahres 1914-1915Digitalisat
Sturm und Stille. Kriegsdichtungen, 1916
Lebens- und Sittlichkeitswerte in und nach dem Kriege. In: Österreichische Rundschau. Bd. 48 (Juli–Sept. 1916), S. 58–67.
Kinder der Sehnsucht, Novellen, 1917
Nächte und Sterne, Dichtungen, 1917
Heimat und Seele. Neue Dichtungen, 1918
Suchende Frauen, Ein Buch von Frauen und Heimweh, 1919,
Liebesmären, 1919 (gemeinsam mit Otto Hödel und Karl Bienenstein)
Von deutscher Art und Seele, Ein Trostbüchlein, 1920
Das andere Reich, Novellen und Träume, 1920
Lebensfeier, Neue Dichtungen, 1921
Dämonen Der Tiefe, Ein Gottfried Bürger Roman, 1922
Die graue Stadt – die lichten Frauen, ein Theodor-Storm-Roman, 1922
Großböhmerland, Ein Heimatbuch für Deutschböhmen, Nordmähren und das südöstliche Schlesien, 1923
Advent, Roman einer Erwartung, 1924
Maria und Myrrha, Geschichte zweier Frauen und einer Liebe, 1924
Himmel, Erde und Frauen, Ein Sonettenkranz weltlicher Andacht, 1926
Kampf mit den Schatten, ein Theodor-Storm-Roman, 1926
Götterliebling, Eine Hauff-Novelle, 1927
Die Seherin, 1928
Geheimnis um Eva, Ein Frauenreigen, 1929
Madame Luzifer, Roman einer Romantikerin - Caroline Schlegel, 1929
Friederike erzählt, Ein Tagebuch aus Sesenheim, 1931
Caroline, die Dame Luzifer, 1952
Herausgebertätigkeit
Johann Ludwig Deinhardstein. Ausgewählte Werke I. (Garrick in Bristol. Die Gönnerschaften). (in der Reihe: Deutsch-österreichische Klassiker Bibliothek. Bd. 38)
Literatur
Emil Hadina. In: Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Band 3: Ha–La. Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 17–18.
Zdeněk Mareček: Emil Hadina (1885-1957). Zum literarischen Leben in der Provinz. Dissertation, Brno 2006 (Volltext)
Weblinks
Eintrag in der Literarischen Landkarte der deutschmährischen Autoren (Palacký-Universität Olmütz)
↑Taufbuch Wien Matzleinsdorf, tom. XLVII, fol. 235 (Faksimile), zum Geburtsdatum siehe auch seine Wiener Meldezettel (Faksimile). So auch fast durchgängig die Sekundärliteratur mit Ausnahme von Czeike (hier: 15. November 1885 und 4. August 1957).