Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum Dokumentarfilm selben Namens siehe Ekkehard Schall (Film) (1965).
Ekkehard Schall (* 29. Mai1930 in Magdeburg; † 3. September2005 in Berlin) war ein deutscher Bühnen- und Filmschauspieler sowie Regisseur. Schall galt als einer der profiliertesten Brechtdarsteller deutscher Sprache und neben Helene Weigel als eines der prägendsten Mitglieder des Berliner Ensembles.
Schall nahm schon während seiner Schulzeit Schauspielunterricht und stand 1947 in Magdeburg zum ersten Mal auf der Bühne. Nach Engagements am Kleist-Theater Frankfurt (Oder) und an der Neuen Bühne in Berlin holte ihn Bertolt Brecht 1952 an das Berliner Ensemble. Diesem Theater gehörte Schall bis 1995 an, 14 Jahre lang war er dessen stellvertretender Intendant.
Insgesamt verkörperte Schall am Berliner Ensemble mehr als 60 Rollen. Zu den bekanntesten zählt die des Arturo Ui in Brechts Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui, in der er mehr als 500 Mal auf der Bühne stand. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich auch seine Rezitationsabende, auf denen er ebenfalls Texte von Brecht gestaltete.
Nach der Wende zog sich Ekkehard Schall immer stärker vom Berliner Ensemble zurück. Eigenen Worten zufolge lehnte er es ab, durch „ignorante Jüngere als ‚Zitat‘ der proletarischen Heldenzeit“ eingesetzt zu werden. Daraufhin begann er auf dem Anwesen Brechts in Buckow viel beachtete Gedichte zu schreiben, die auch von der Literaturkritik geschätzt wurden.
Er war seit 1961 mit der Brecht-Tochter Barbara Brecht-Schall verheiratet und ist der Vater der Schauspielerin Johanna Schall und der Kostümbildnerin Jenny Schall.
1973: Johann Wolfgang von Goethe: Geschichte des Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand (Weislingen) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
1975: Lothar Kleine: Michael Gaismair oder Neun Sätze aus der Heiligen Schrift (Gaismair) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 599 f.