Dundasit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und entwickelt nadelige, nach der c-Achse gestreckte Kristalle, die meist in radialstrahligen bis kugeligen Mineral-Aggregaten oder verfilzten Krusten[7] angeordnet sind. Die Kristalle selbst sind farblos-durchsichtig und weisen auf den Oberflächen einen glasähnlichen Glanz auf. In Aggregatform erscheint das Mineral aufgrund vielfacher Lichtbrechung weiß und zeigt einen seidenähnlichen Schimmer. Durch Fremdbeimengungen auch Dundasit auch eine hellgrüne oder hellblaue Farbe annehmen.
Erstmals gefunden wurde Dundasit 1893 in der „Adeleit Mine“ bei Dundas (Zeehan District) in Tasmanien. Der Erstbeschreiber William Frederick Petterd (1849–1910),[8] ein Amateursammler und Publizist zahlreicher bedeutender Listen zur Mineralogie von Tasmanien, benannte das Mineral nach seiner Typlokalität.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Dundasit in die Klasse der „Carbonate und Nitrate“ (die Borate bilden hier eine eigene Klasse) und dort ebenfalls in die Abteilung der „Wasserhaltigen Carbonate mit fremden Anionen“ (Carbonate mit weiteren Anionen, mit H2O) ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „mit großen und mittelgroßen Kationen“ zu finden ist, wo es nur noch zusammen mit Dresserit, Kochsándorit, Montroyalit, Petterdit und Strontiodresserit die „Dresseritgruppe“ mit der System-Nr. 5.DB.10 bildet.
Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Dundasit wie die veraltete Strunz'sche Systematik in die Klasse der „Carbonate, Nitrate und Borate“ und dort in die Abteilung der „16b Carbonate – Hydroxyl oder Halogen“ ein. Hier ist er zusammen mit Dresserit, Strontiodresserit, Petterdit und Kochsándorit in der unbenannten Gruppe 16b.02.01 innerhalb der Unterabteilung „Carbonate – Hydroxyl oder Halogen mit (A)m(B)n(XO3)pZq x(H2O), mit (m+n):p=3:2“ zu finden.
W. F. Petterd: A catalogue of the minerals known to occur in Tasmania, with notes on their distribution. In: Papers and Proceedings of the Royal Society of Tasmania for 1893. 1894, S.1–72 (online verfügbar bei rruff.info [PDF; 3,2MB; abgerufen am 7. April 2019]).
G. Cocco, L. Fanfani, A. Nunzi, P. F. Zanazzi: The crystal structure of dundasite. In: Mineralogical Magazine. Band38, 1972, S.564–569 (online verfügbar bei rruff.info [PDF; 311kB; abgerufen am 27. Juli 2017]).
Dundasite search results. In: rruff.info. Database of Raman spectroscopy, X-ray diffraction and chemistry of minerals (RRUFF); abgerufen am 7. April 2019 (englisch).
↑ abcdeHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.315 (englisch).
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Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
↑David Barthelmy: Dundasite Mineral Data. In: webmineral.com. Abgerufen am 7. April 2019 (englisch).
↑ ab
Dundasite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 66kB; abgerufen am 27. Juli 2017]).
↑ abcdeDundasite. In: mindat.org. Hudson Institute of Mineralogy, abgerufen am 7. April 2019 (englisch).
↑Hans Jürgen Rösler: Lehrbuch der Mineralogie. 4. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie (VEB), Leipzig 1987, ISBN 3-342-00288-3, S.717.
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William D. Birch, Uwe Kolitsch, Thomas Witzke, Lutz Nasdala, Ralph S. Bottrill: Petterdite, the Cr-dominant analogue of dundasite, a new mineral species from Dundas, Tasmania, Australia and Callenberg, Saxony, Germany. In: The Canadian Mineralogist. Band38, Nr.6, 2000, S.1467–1476, doi:10.2113/gscanmin.38.6.1467 (englisch, rruff.info [PDF; 1,6MB; abgerufen am 7. April 2019]).