Barstowit entwickelt nadelige Kristalle bis etwa zwei Zentimeter Länge[4], die meist zu schwach parallel ausgerichteten Mineral-Aggregaten angeordnet sind. Die einzelnen Kristalle sind durchsichtig farblos und weisen auf den Oberflächen einen diamantähnlichen Glanz auf. Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund der oft polykristallinen Ausbildung erscheint er jedoch meist undurchsichtig weiß.
Benannt wurde das Mineral nach dem Mineralsammler und Händler Richard William Barstow (1947–1982) aus Cornwall, dessen Sammlung inzwischen Teil des Museums von Plymouth ist.[6]
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Barstowit dagegen in die Klasse der „Halogenide“ und dort in die Abteilung der „Oxihalogenide, Hydroxyhalogenide und verwandte Doppel-Halogenide“ ein. Diese ist weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Kationen (Metallen), so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Mit Pb (As, Sb, Bi) ohne Cu“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 3.DC.95 bildet.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Barstowit in die Klasse der „Halogenide“ und dort in die Abteilung der „Halogenidverbindungen“ ein. Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 12.01.07 innerhalb der Unterabteilung „Halogenidverbindungen mit verschiedenen Anionen“ zu finden.
In Österreich fand man Barstowit nahe der Stadt Rattenberg und in einer alten Schlackenhalde bei St. Gertraudi (Gemeinde Reith im Alpbachtal) in Tirol.
Weitere bisher bekannte Fundorte (Stand 2014) sind die antiken Schlackenhalden „Passa Limani“ und „Vrissaki“ bei Lavrio in der griechischen Region Attika, einige Schlackenhalden in der Umgebung von Campiglia Marittima und Piombino in der italienischen Region Toskana, in einer Blei-Zink-Grube bei Kayrakty (Kairakty) im Gebiet Qaraghandy Oblysy in Kasachstan.[10]
C. J. Stanley, G. C. Jones, A. D. Hart, P. Keller, D. Lloyd: Barstowite, 3PbCl2·PbCO3·H2O, a new mineral from Bounds Cliff, St Endellion, Cornwall. In: Mineralogical Magazine. Band55, 1991, S.121–125 (rruff.info [PDF; 629kB; abgerufen am 11. Juni 2018]).
L. M. Steele, J. J. Pluth, C. J. Stanley: Crystal structure of barstowite (3PbCl2·PbCO3·H2O). In: Mineralogical Magazine. Band63, Nr.6, Dezember 1999, S.901–907 (minersoc.org [PDF; 1,6MB; abgerufen am 11. Juni 2018]).
↑ abcdHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.179.
↑ abcd
Barstowite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 68kB; abgerufen am 11. Juni 2018]).
↑John L. Jambor: New Mineral Names. In: American Mineralogist. Band77, 1992, S.670–675 (minsocam.org [PDF; 715kB; abgerufen am 11. Juni 2018]).
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C. J. Stanley, G. C. Jones, A. D. Hart, P. Keller, D. Lloyd: Barstowite, 3PbCl2·PbCO3·H2O, a new mineral from Bounds Cliff, St Endellion, Cornwall. In: Mineralogical Magazine. Band55, 1991, S.122 (rruff.info [PDF; 629kB; abgerufen am 11. Juni 2018]).
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C. J. Stanley, G. C. Jones, A. D. Hart, P. Keller, D. Lloyd: Barstowite, 3PbCl2·PbCO3·H2O, a new mineral from Bounds Cliff, St Endellion, Cornwall. In: Mineralogical Magazine. Band55, 1991, S.121–125 (rruff.info [PDF; 629kB; abgerufen am 11. Juni 2018]).