Die Osmanthus-Arten wachsen als immergrüneSträucher oder Bäume. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreite ist einfach. Der Blattrand ist ganz oder gesägt.
Die Exemplare sind zwittrig und oft auch männlich, also sind die Arten oft androdiözisch. Die Blüten aller Arten duften süß (daher der Name). Die in der Regel zwittrigen oder männlichen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die vier verwachsenen Kronblätter sind meist weiß oder gelblich. Es sind nur zwei (selten vier) Staubblätter vorhanden. Der zweikammerige Fruchtknoten ist oberständig, die Narbe ist ganz oder zweilappig.
In den männlichen Blüten kann ein Pistillode vorkommen.
Osmanthus-Arten bilden meist einsamige Steinfrüchte.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Osmanthus wurde 1790 durch den des portugiesischen Missionar und Botaniker João de Loureiro in Flora Cochinchinensis, 1, Seite 28 aufgestellt.[1]
Alle Arten kommen in Paläotropis vor.[2] Einige Arten kommen in Vorderasien, im Himalaja und in Neukaledonien vor. Die meisten Arten sind in Südostasien verbreitet.[3][4]
Die Gattung Osmanthus umfasst seit 2015 nur noch etwa 29 Arten:[2]
Osmanthus decorus(Boiss. & Balansa) Kasapligil (Syn.: Phillyrea decoraBoiss. & Balansa): Die Heimat reicht von der nordöstlichen Türkei bis Transkaukasien.[2]
Osmanthus delavayiFranch. (Syn.: Siphonosmanthus delavayi(Franch.) Stapf): Die Heimat ist China (Guizhou, Sichuan, Yunnan).[5]
Süße Duftblüte (Osmanthus fragransLour.) (Syn.: Osmanthus aurantiacus(Makino) Nakai, Osmanthus fragrans var. aurantiacusMakino, Osmanthus fragrans var. thunbergiiMakino): Sie ist vom Himalaja bis Japan verbreitet.[2]
Osmanthus henryiP.S.Green: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Guizhou, Hunan sowie Yunnan vor.[6]
Stachelblättrige Duftblüte (Osmanthus heterophyllus(G.Don) P.S.Green, Syn.: Ilex heterophyllaG.Don, Olea aquifoliumSiebold & Zucc., Olea ilicifoliaSiebold ex Hassk. sowie Osmanthus ilicifolius(Hassk.) hort. ex Carrière): Die Heimat ist Japan und Taiwan.[5]
Osmanthus yunnanensis(Franch.) P.S.Green (Syn.: Osmanthus forrestiiRehder sowie Pittosporum yunnanenseFranch.): Sie kommt in den chinesischen Provinzen Sichuan sowie Yunnan und in Tibet vor.[5]
Etwa sechs Arten wurden 2012 und 2015 in die Gattung CartremaRaf. gestellt:[3][4][2]
Osmanthus floridanusChapm. (Syn.: Osmanthus megacarpus(Small) Small ex Little) → Cartrema floridana(Chapm.) G.L.Nesom: Dieser Endemit kommt nur im zentralen Florida vor.[2]
Osmanthus longipetiolatusH.T.Chang, Osmanthus matsumuranusHayata, Osmanthus maximusH.T.Chang, Osmanthus obovatifoliusKaneh., Osmanthus pedunculatusGagnep., Osmanthus wilsoniiNakai → Cartrema matsumurana(Hayata) de Juana: Sie kommt von Assam über Laos, Thailand, Kambodscha, Vietnam und China[6] bis Taiwan vor.[2]
Osmanthus minorP.S.Green → Cartrema minor(P.S.Green) de Juana: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Jiangxi sowie Zhejiang[6] und Hainan vor.[2]
Osmanthus scortechiniiKing & Gamble → Cartrema scortechinii(King & Gamble) de Juana: Sie kommt von der Thailändischen Halbinsel über Malaysia bis Sumatra vor.[2]
Osmanthus sumatranusP.S.Green → Cartrema sumatrana(P.S.Green) de Juana: Sie kommt nur in Sumatra vor.[2]
Nutzung
Vor allem die Blüten der Süßen Duftblüte (Osmanthus fragrans) werden in Asien als vielfältig eingesetztes Gewürz verwendet: In der Teemischung „Chin Hsuan Cha“ werden Osmanthusblüten zu Grünem Tee gemischt; ebenso werden sie dem Duftwein als Zutat beigegeben.
Es wurden auch einige gärtnerische Kreuzungen gezüchtet:
Frühlings-Duftblüte (Osmanthus ×burkwoodii(Burkwood & Skipwith) P.S.Green): Es ist eine Hybride aus Osmanthus decorus × Osmanthus delavayi, Syn.: × Osmarea burkwoodiiBurkwood & Skipwith:
Osmanthus ×fortuneiCarrière: Es ist eine Hybride aus Osmanthus fragrans × Osmanthus heterophyllus; Diese Hybride ist im westlichen Mitteleuropa, etwa in Deutschland, Österreich und der Schweiz, winterhart.
Einzelnachweise
↑Osmanthus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 14. Dezember 2017.
↑ abcdefghijklmnopqrOsmanthus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 14. Dezember 2017.
↑ abGuy L. Nesom: Synopsis of American Cartrema (Oleaceae). In: Phytoneuron, 2012-96, 2012, S. 1–11. Volltext-PDF.
↑ abJosé Ignacio De Juana Clavero: Cambios nomenclaturales en la sección Leiolea (Spach) P. S. Green, del género Osmanthus Lour. (Oleaceae). In: Bouteloua, Band 22, 14. November 2015, S. 28–39. Volltext-PDF.
↑ abcdefghOsmanthus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 14. Dezember 2017.