Duftblüten

Duftblüten

Mehrere kleine Blütenstände am Zweig von Osmanthus fragrans

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Ölbaumgewächse (Oleaceae)
Gattung: Duftblüten
Wissenschaftlicher Name
Osmanthus
Lour.

Die Duftblüten (Osmanthus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).

Beschreibung

Illustration von Osmanthus delavayi

Vegetative Merkmale

Die Osmanthus-Arten wachsen als immergrüne Sträucher oder Bäume. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die Blattspreite ist einfach. Der Blattrand ist ganz oder gesägt.

Die zymösen Blütenstände stehen gebündelt in den Blattachseln oder die Blüten stehen in kurzen rispigen Blütenständen. Es gibt zwei Hochblätter.

Generative Merkmale

Die Exemplare sind zwittrig und oft auch männlich, also sind die Arten oft androdiözisch. Die Blüten aller Arten duften süß (daher der Name). Die in der Regel zwittrigen oder männlichen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind glockenförmig verwachsen. Die vier verwachsenen Kronblätter sind meist weiß oder gelblich. Es sind nur zwei (selten vier) Staubblätter vorhanden. Der zweikammerige Fruchtknoten ist oberständig, die Narbe ist ganz oder zweilappig. In den männlichen Blüten kann ein Pistillode vorkommen.

Osmanthus-Arten bilden meist einsamige Steinfrüchte.

Osmanthus delavayi
Stachelblättrige Duftblüte (Osmanthus heterophyllus)
Stachelblättrige Duftblüte (Osmanthus heterophyllus)
Frühlings-Duftblüte (Osmanthus × burkwoodii)

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Osmanthus wurde 1790 durch den des portugiesischen Missionar und Botaniker João de Loureiro in Flora Cochinchinensis, 1, Seite 28 aufgestellt.[1]

Alle Arten kommen in Paläotropis vor.[2] Einige Arten kommen in Vorderasien, im Himalaja und in Neukaledonien vor. Die meisten Arten sind in Südostasien verbreitet.[3][4]

Die Gattung Osmanthus umfasst seit 2015 nur noch etwa 29 Arten:[2]

Etwa sechs Arten wurden 2012 und 2015 in die Gattung Cartrema Raf. gestellt:[3][4][2]

  • Amerikanische Duftblüte (Osmanthus mexicanus Lundell bzw. Osmanthus americanus (L.) A.Gray) → Cartrema americana (L.) G.L.Nesom: Sie ist von den südöstlichen USA über Mexiko bis Honduras verbreitet.[2]
  • Osmanthus floridanus Chapm. (Syn.: Osmanthus megacarpus (Small) Small ex Little) → Cartrema floridana (Chapm.) G.L.Nesom: Dieser Endemit kommt nur im zentralen Florida vor.[2]
  • Osmanthus longipetiolatus H.T.Chang, Osmanthus matsumuranus Hayata, Osmanthus maximus H.T.Chang, Osmanthus obovatifolius Kaneh., Osmanthus pedunculatus Gagnep., Osmanthus wilsonii NakaiCartrema matsumurana (Hayata) de Juana: Sie kommt von Assam über Laos, Thailand, Kambodscha, Vietnam und China[6] bis Taiwan vor.[2]
  • Osmanthus minor P.S.GreenCartrema minor (P.S.Green) de Juana: Sie kommt in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Guangxi, Jiangxi sowie Zhejiang[6] und Hainan vor.[2]
  • Osmanthus scortechinii King & GambleCartrema scortechinii (King & Gamble) de Juana: Sie kommt von der Thailändischen Halbinsel über Malaysia bis Sumatra vor.[2]
  • Osmanthus sumatranus P.S.GreenCartrema sumatrana (P.S.Green) de Juana: Sie kommt nur in Sumatra vor.[2]

Nutzung

Vor allem die Blüten der Süßen Duftblüte (Osmanthus fragrans) werden in Asien als vielfältig eingesetztes Gewürz verwendet: In der Teemischung „Chin Hsuan Cha“ werden Osmanthusblüten zu Grünem Tee gemischt; ebenso werden sie dem Duftwein als Zutat beigegeben.

Einige Sorten werden als Zierpflanzen verwendet.

Es wurden auch einige gärtnerische Kreuzungen gezüchtet:

  • Frühlings-Duftblüte (Osmanthus ×burkwoodii (Burkwood & Skipwith) P.S.Green): Es ist eine Hybride aus Osmanthus decorus × Osmanthus delavayi, Syn.: × Osmarea burkwoodii Burkwood & Skipwith:
  • Osmanthus ×fortunei Carrière: Es ist eine Hybride aus Osmanthus fragrans × Osmanthus heterophyllus; Diese Hybride ist im westlichen Mitteleuropa, etwa in Deutschland, Österreich und der Schweiz, winterhart.

Einzelnachweise

  1. Osmanthus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 14. Dezember 2017.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Osmanthus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 14. Dezember 2017.
  3. a b Guy L. Nesom: Synopsis of American Cartrema (Oleaceae). In: Phytoneuron, 2012-96, 2012, S. 1–11. Volltext-PDF.
  4. a b José Ignacio De Juana Clavero: Cambios nomenclaturales en la sección Leiolea (Spach) P. S. Green, del género Osmanthus Lour. (Oleaceae). In: Bouteloua, Band 22, 14. November 2015, S. 28–39. Volltext-PDF.
  5. a b c d e f g h Osmanthus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 14. Dezember 2017.
  6. a b c d e f g h i j k l m Mei-chen Chang, Lien-ching Chiu, Zhi Wei, Peter S. Green: Oleaceae.: Osmanthus, S. 286 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 15 - Myrsinaceae through Loganiaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1996, ISBN 0-915279-37-1.
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