Dekk wurde als Dorothea Karoline Fuhrmann in Mähren geboren. Sie entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie von Textilfabrikanten.[3] Im Alter von vier Jahren zog sie mit ihrer Mutter Valerie und ihrem Bruder nach Österreich. Ihr Vater Hans Fuhrmann blieb in Brünn. Er und seine zweite Frau Erna wurden 1941 nach Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet.[4] Dorothea Fuhrmann litt an Tuberkulose und verbrachte vier Jahre in einem Schweizer Sanatorium.[5] Ab 1936 studierte sie bei Otto Niedermoser an der Kunstgewerbeschule in Wien. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 organisierte Niedermoser für sie ein Stipendium für die Reimann School and Studios, die 1937 von Berlin nach London umgezogen war. 1938 besaß sie noch ihren tschechischen Pass und benötigte für die Ausreise keine Erlaubnis der Nationalsozialisten.
An der Reimann School in London studierte sie bis 1939. Sie heiratete 1940 den südafrikanischenPhysiker Leonard Klatzow, der maßgeblich an der Erfindung der Kathodenstrahlröhre und des Infrarot-Nachtsichtgeräts für die Marine beteiligt war. Nachdem ihr Ehemann zwei Jahre später bei einem Flugzeugabsturz gestorben war, fand sie eine Anstellung beim Women’s Royal Naval Service und wurde aufgrund ihrer Sprachkenntnisse Funkaufklärungsoffizierin bei dem geheimen Y-Dienst. Sie fing die verschlüsselten Nachrichten des deutschen Militärs an ihre im Ärmelkanal patrouillierenden U-Boote ab.[6]
Plakatgestalterin und Bühnengestalterin
Nach dem Krieg nahm sie den Berufsnamen Dekk an. Sie begann als Plakatgestalterin beim Central Office of Information unter Reginald Mount und Eileen Evans, die sie aus der Reimann School kannte.[7] Ihr Arbeitsschwerpunkt lag auf öffentlichen Informationskampagnen. 1948 verließ sie das Unternehmen, um ein Jahr als Bühnenbildnerin und Illustratorin in Kapstadt (Südafrika) zu arbeiten. Im gleichen Jahr lernte sie den Ausstellungsdesigner Richard Levin kennen, der sie zur Arbeit an der Land Travelling Exhibition einlud, die 1951 Teil des Festival of Britain war.[8]
1968 heiratete sie Kurt Epstein, der 1990 starb. Nachdem sie sich 1982 aus ihrer Designpraxis zurückgezogen hatte, konzentrierte sie sich auf Malerei, Druckgrafik und Collage und veranstaltete vier Einzelausstellungen, darunter 1984 und 1986 in der Clarendon Gallery in London und 2007 bei Duncan Campbell Fine Art in London. Darüber hinaus nahm sie an mehreren Gruppenausstellungen teil, darunter 1988 an dem Whitechapel Open.
Nach ihrer Pensionierung 1982 war sie als freie Malerin tätig.[15]
2014 starb sie im Alter von 98 Jahren in London.
2018 wurden ihre Arbeiten in der Ausstellung Designs on Britain im Jüdischen Museum London mit Arbeiten mehrerer wegweisender jüdischer Emigrantendesigner, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus Kontinentaleuropa nach England kamen, gezeigt. 2019 wurde ihre Arbeit in die Ausstellung Czech Routes to Britain in der Ben Uri Gallery aufgenommen. Ihre Arbeiten befinden sich in britischen öffentlichen Sammlungen, darunter die Ben Uri Collection, das Imperial War Museum, das Jewish Museum London, das Transport Museum und das Victoria and Albert Museum.[16][17][18]