Im Jahre 1917 sammelte das Museumskomitee mit Hilfe der britischen Botschaften im befreundeten und neutralen Ausland und mit Hilfe von Privatleuten Material. Conway begab sich persönlich nach Frankreich, um Gegenstände, die nicht mehr benötigt wurden, für das Museum zu sichern.[1]
Im Tower of London gab es keinen Platz, zudem wollte man in den Royal Armouries keine Artefakte der modernen Kriegsführung in die Sammlung aufnehmen. Das Imperial War Museum hatten den ersten Standort Crystal Palace, dann im Science Museum und schließlich in Lambeth.[2]
Von Anfang an gingen die Planungen über ein reines Militärmuseum hinaus. Es sollte gezeigt werden, wie der Krieg Menschen aller sozialen Schichten in allen Ländern des Empires betrifft. Die ersten Ausstellungen thematisierten dann auch die Arbeit des Roten Kreuzes oder Frauenarbeit im Krieg. Zudem beauftragte das Kriegspropagandabüro einige Künstler, direkt an der Front den Kriegsalltag zu dokumentieren. Hierzu gehörten die Maler William Orpen, Paul Nash, Muirhead Bone und Wyndham Lewis. Heute besitzt das Museum über 15.000 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen.
Gegenwart
Das Museum befasst sich in erster Linie mit den beiden Weltkriegen. Neben der Ausstellung von Waffen, Fahrzeugen und anderem technischen Gerät im Atrium des Hauses ist eine Etage der Militär- und Kulturgeschichte beider Kriege gewidmet. Gezeigt werden weniger Schriftstücke oder Fotos als vielmehr Uniformen, Alltagsgegenstände und Ähnliches. Einen herausragenden Stellenwert im Museum nimmt der Holocaust ein, über den eine eigene Ausstellung angelegt wurde. Weitere Abschnitte beschäftigen sich mit anderen Kriegen des 20. Jahrhunderts, in die britische Soldaten involviert waren. Darüber hinaus werden regelmäßig Wechselausstellungen erarbeitet.
Das Museum gestaltet seine Ausstellungen aus der Perspektive des britischen Militärs und der britischen Gesellschaft. Dies äußert sich beispielsweise im Ausstellen von erbeutetem Kriegsgerät, der intensiven Beschäftigung mit der Bombardierung Londons durch die deutsche Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg oder der westlichen Interpretation des Ost-West-Konflikts.
Im Herbst 2012 wurde aus Anlass der damals bevorstehenden Gedenktage zum Ersten Weltkrieg ein Umbau für umgerechnet 50 Millionen Euro begonnen. Vor allem gestaltete das Museum die First World War Galleries völlig um[3], die neuen Ausstellungsräume wurden am 17. Juli 2014 von Prince William eröffnet.[4]
2019 wurden das Imperial War Museum von rund 1,07 Millionen Personen besucht.[5] 2023 betrug die Besucherzahl etwa 842.000 Personen.[6]
↑Liz Robertson: 100 years of Imperial War Museums. In: First World War Centenary. 6. März 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Dezember 2018; abgerufen am 6. Juli 2017 (englisch).
↑Charles John ffoulkes.Royal Armouries, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Juli 2013; abgerufen am 6. Juli 2017 (englisch, Royal Armouries über Charles ffoulkes).