Er wurde geboren als Sohn des Friedrich von Bülow auf Wehningen im Sächsisch-Lauenburgischen, dieser war fürstlich Braunschweigischer und Mecklenburgischer Rat. Seine Mutter war Sophie von Quitzow. 1472 ging er an die Universität Rostock[1] und erwarb das Baccalaureat der Artistischen Fakultät im Jahre 1477.[2] Dort lernte er auch seinen Freund, den späteren Bischof von Havelberg, Busso von Alvensleben, kennen. Um Recht zu studieren, schrieb er sich 1478 in Erfurt und 1479 in Bologna ein, dort wurde er 1484 zum Dr. des Zivilrechtspromoviert. Seit 1479 war er ebenfalls als Kleriker in der Diözese Verden an der Aller eingetragen, 1482 ist er Domherr zu Lübeck.
1494 trat er als Schlichter zwischen den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg und der Stadt Braunschweig auf, 1497 schlichtete er Streitigkeiten zwischen Brandenburg und der Markgrafschaft Lausitz. Er hatte 1502 maßgeblichen Einfluss auf die Reform der Stadtverfassung von Frankfurt (Oder) und half 1514, den Vertrag zwischen dem polnischen König Sigismund I. und Kurfürst Joachim I. zustande zu bringen.
Nach seinem Tod mit 63 Jahren wurde er im Dom Sankt Marien in Fürstenwalde beigesetzt. Im Sandsteinepitaph findet sich die Inschrift: Sub hoc saxo latent sepulti sineres Reve[re]ndi in Christo Patris et Domini Theodorici de Bulco Episcopi Lubucensis, qui obiit prima Octobris anno salutis 1523, cuius anima requiescat in pace Amen. (deutsch: „Unter diesem Stein liegen begraben die Gebeine des hochwürdigen Vaters in Christo und Herrn Dietrich von Bülow, Bischofs von Lebus, welcher starb am ersten Oktober im Jahr des Heils 1523; dessen Seele ruhe in Frieden. Amen.“)
Büste in der Siegesallee
Für die Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Johannes Götz eine marmorne Büste von Bülows als Seitenfigur zu dem zentralen Standbild für Kurfürst Joachim I. in der Denkmalgruppe 19, enthüllt am 28. August 1900. Die Büste stellt von Bülow als älteren Geistlichen mit feingliedrigen Händen, die ein aufgeschlagenes Buch halten, dar. Den Büstensockel schmückt das Familienwappen und ein Lorbeerfries. In der Banklehne verweist eine allegorische Knabenfigur auf seine Rolle als Erzieher des Prinzen. Der Knabe liest in einem Buch, die Attribute Fernrohr und Sternenhimmel deuten das astronomische Interesse des Kurfürsten an. Ein Relief auf der anderen Büstenseite verweist mit einem betenden Kind vor einem Marienbildnis auf von Bülows Widerstand gegen die Reformation.[3] Von der Büste ist nur der Torso erhalten, der seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau ruht; der Kopf ist verschollen.
Literatur
Von Lebus nach Fürstenwalde. Kurze Geschichte des mittelalterlichen Bistums Lebus (1124 – 1555/98). Heinz Teichmann, Leipzig 1991, ISBN 3-7462-0532-8