Dieter Hufschmidt wurde als vierter Sohn eines kaufmännischen Angestellten geboren, er hatte sechs Brüder.[2] Während des Zweiten Weltkrieges verbrachte er als Kind drei Jahre seines Lebens im Rahmen der Kinderlandverschickung in Schwaben.[3] Bereits während seiner Schulzeit auf dem Gymnasium nahm er privaten Schauspielunterricht bei Adolf Dell, der damals am Schauspielhaus Düsseldorf engagiert war, und legte seine Bühnenreifeprüfung ab.
Hufschmidt begann seine Theaterlaufbahn in der Spielzeit 1955/56 an den Städtischen Bühnen Bonn, drei Jahre später wechselte er an das Stadttheater Bremerhaven. Nach weiteren Engagements an Bühnen in Braunschweig, Baden-Baden und Münster, wurde er 1969 vom damaligen Intendanten Franz Reichert an das Schauspiel Hannover engagiert, an dem er im September 2015 sein 60-jähriges Bühnenjubiläum feierte. Hier arbeitete er auch als Regisseur.[2] Bis 2006 gehörte er dem Haus in Hannover als festes Ensemblemitglied an, in späteren Jahren spielte er unter anderem am Schauspielhaus Bochum.[4]
Einen Namen machte sich Hufschmidt auch durch seine Stimme. Neben seiner Mitwirkung in knapp 100 Hörspielproduktionen ist er durch umfangreiche Lesungen und Rezitationsabende bekannt. So las er beispielsweise über einen Zeitraum von acht Jahren fortlaufend aus Marcel Prousts Roman Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.[2] Eine weitere Langzeitlesung hat er mit Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil initiiert.[5] Unter anderem fanden sich in seinem Repertoire darüber hinaus Texte von Goethe, Kleist oder Paul CelansTodesfuge.[6]
Einer seiner Brüder war der Komponist und Kirchenmusiker Wolfgang Hufschmidt. In seinem Abschlussfilm 7 Brüder porträtierte der Regisseur Sebastian Winkels 2003 die Geschwister Hufschmidt in einem Dokumentarfilm.[2] Hufschmidt fasste mit dem Solostück Mein Kopf ist ein zwitscherndes Vogelnest Geschichten und Anekdoten aus seinem Leben zu einem Theaterstück zusammen.[6] Über viele Jahre war er Dozent an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, deren Honorarprofessor er später wurde.[5]
Ab Ende der 1950er-Jahre und vermehrt ab dem Beginn der 1970er-Jahre stand Hufschmidt auch immer wieder vor der Kamera. Häufig verkörperte er Amtspersonen wie Richter und Staatsanwälte. In der Serie Unser Lehrer Doktor Specht spielte er in mehreren Folgen einen Schulrat. Er starb im September 2023 im Alter von 88 Jahren.[7]