Diedenbergen liegt auf einer Südabdachung des Vordertaunus direkt unter dem Waldrand und mit einer Höhe von 190 Meter hoch über der Oberrheinischen Tiefebene. Wegen dieser exponierten Hanglage ist Diedenbergen schon von weitem zu sehen.
Diedenbergen liegt dort, wo eine alte Römerstraße auf dem schnurgeraden Weg von Mainz-Kastel in die Wetterau einen Taunusausläufer überwinden muss und ihre Scheitelhöhe erreicht. Im Mittelalter war diese Steinerne Straße als Elisabethenstraße bekannt. In Diedenbergen trägt sie den Namen Casteller Straße und ist noch immer die wichtigste Hauptverkehrsstraße des Ortes.
Die erste bis heute überlieferte Erwähnung Diedenbergens geschah 1366 in einer Eigentumsbeschreibung von Grundstücken, die u. a. am Dydenberger Weg lagen. Die benachbarten, älteren Orte Hartbach und Oberweilbach fielen im 15. bzw. 16. Jahrhundert wüst und Teil der Gemarkung Diedenbergens.
Der Ortsmittelpunkt ist die evangelische Kirche. Eine Kirche in Diedenbergen wurde 1591 erstmals als Filialkirche von Marxheim erwähnt. 1754 bis 1756 ließ Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt eine neue Kirche errichten. Angeblich ist ihr Turm bei gutem Wetter von Darmstadt aus sichtbar.
Von 1882 bis 1950 wurde das Bergwerk Grube Franz an der Marxheimer Straße betrieben.
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Diedenbergen 3894 Einwohner. Darunter waren 279 (7,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 735 Einwohner unter 18 Jahren, 1650 zwischen 18 und 49, 822 zwischen 50 und 64 und 687 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 1659 Haushalten. Davon waren 432 Singlehaushalte, 519 Paare ohne Kinder und 531 Paare mit Kindern, sowie 150 Alleinerziehende und 27 Wohngemeinschaften. In 327 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1173 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS;[1]; Stadt Hofheim am Taunus[9][2]; Zensus 2011[8]
Am 21. Juli 1971 wurde der Gemeinde Diedenbergen ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In von Blau und Silber schräglinks geteiltem Schild oben ein von Rot und Silber sechsmal geteilter wachsender Löwe, unten eine schräggestellte blaue Wolfsangel.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Der städtische Weinberg am Wickerer Berg knüpft an die alte Weinanbautradition Diedenbergens an. Auf einem ganzjährigen Weinlehrpfad kann man mehr über diese Tradition erfahren.
In der Philipp-Keim-Straße 7 steht das Wohn- und Sterbehaus des blinden Sängers Philipp Keim (1804–1884), der mit seiner Drehorgel und in der Begleitung seiner Frau Lisbeth durch das Nassauer Land zog und Neuigkeiten in Liedform an das Volk weitergab.
Die Landstraße 3264 führt von der Anschlussstelle Diedenbergen der A 66 in nordöstlicher Richtung auf der Trasse der alten Römerstraße hinauf nach Diedenbergen und von hier wieder bergab nach Marxheim zur Einmündung in die Bundesstraße 519. Die Kreisstraße 785 zweigt unter Umgehung der Ortslage westlich von Diedenbergen von der L 3264 nach Westen in Richtung Wallau ab und ist ein Hauptzubringer für das Gewerbegebiet Wallau Ost zur Autobahn. Die Kreisstraße 787 zweigt in der Ortsmitte nach Norden von der L 3264 ab und führt bergauf nach Langenhain.
ÖPNV innerhalb des RMV besteht mit Buslinien nach Hofheim und nach Wiesbaden sowie Bad Homburg (X26).
Persönlichkeiten
Philipp Keim (1804–1884), nassauischer Dichter und Zeitungssänger
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Diedenbergen, Main-Taunus-Kreis vom 21. Juli 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.32, S.1293, Punkt 1110 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6MB]).
↑Beve, 18. August 2016: Alex Schur. 24: „Schur …, obgleich er mit seiner Familie schon lange in Hofheim-Diedenbergen lebt und auch dort heimisch geworden ist.“