Deutsch-Französischer Journalistenpreis
Deutsch-Französischer Journalistenpreis (DFJP)
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Rechtsform
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eingetragener Verein
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Gründung
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1983
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Sitz
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Saarbrücken, Berlin und Paris
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Schwerpunkt
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Journalistenpreis für das Verständnis der deutsch-französischen und europäischen Beziehungen
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Vorsitz
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Martin Grasmück
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Personen
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Martin Grasmück (Präsident), Bruno Patino, Delphine Ernotte, Stefan Raue (Vizepräsidenten)
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Mitglieder
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19
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Website
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dfjp.eu
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Der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) wurde 1983 zum 20. Jubiläum des Élysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich durch Hubert Rohde, den damaligen Intendanten des Saarländischen Rundfunks, ins Leben gerufen. Er gehört heute zu den wichtigsten Medienpreisen in Europa. Mitglieder sind der Saarländische Rundfunk (SR) als Federführer, Deutschlandradio, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), France Télévisions, ARTE, Deutsche Welle, Radio France, France Médias Monde, Saarbrücker Zeitung, Google, SaarLB, Kalodion GmbH, Deutsches Städte-Network, Gustav-Stresemann-Institut, Deutsch-Französisches Jugendwerk, Deutsch-Französische Hochschule, Fondation Robert Schuman, Stiftung Genshagen und die ASKO Europa-Stiftung.
Funktion
Seit 2022 wird der Preis in den medienübergreifenden Kategorien Newsformate, Dokumentation, Investigation, Jeunes Talents und Spezialpreis vergeben. Die Preisträger des mit jeweils 6.000 Euro dotierten Preises werden von einer deutsch-französischen Jury ausgewählt. Daneben wird der undotierte Große Deutsch-Französische Medienpreis vergeben. Neben den Hauptpreisen gab es bis 2002 auch Sonderpreise wie z. B. den der Asko Europa-Stiftung oder des Deutsch-Französischen Kulturrats. Auch die Kategorien haben sich seit der Gründung gewandelt.
Der DFJP zeichnet Autorinnen und Autoren aus, die sich mit den deutsch-französischen Beziehungen oder mit Themen des anderen Landes oder Europas befassen und so zu einem besseren gegenseitigen Verständnis beitragen. Seit 2010 können auch Artikel oder Reportagen teilnehmen, die sich mit deutsch-französischen Themen aus der Sicht eines Drittlandes befassen. In jeder Kategorie entscheidet eine deutsch-französische Jury über die Preisträger. Der Deutsch-Französische Journalistenpreis wird jährlich vergeben, die Preisverleihung findet abwechselnd in Berlin und Paris statt.
Die Ausschreibung beginnt jeweils zu Beginn des Jahres, Einsendeschluss ist der 1. März des Vergabejahres. Zum Wettbewerb zugelassen sind alle Beiträge, die zwischen dem ersten Tag nach Abschluss des Wettbewerbs im Vorjahr und dem Tag des Abschlusses des Wettbewerbs im Vergabejahr einschließlich erstmals gesendet oder veröffentlicht wurden.
Preisträger
1983–1989
1983:
- Fernsehen, 1. Preis: Ernst Weisenfeld für Nur das Rot im Blau-Weiss-Rot – aus der Geschichte der kommunistischen Partei Frankreichs, SR
- Fernsehen, 2. Preis: Thomas Reimer, Elke Bauer für Zu Gast zwischen Haguenau und Pfingsten – ein Gespräch zwischen Thomas Reimer und André Weckmann, SWF
- Fernsehen, 3. Preis: Jaqueline Perard, Lorenz Knauer, Bernd Becker für Die Zehn: Atomkraft – nein danke. Atomkraft – ja bitte, ZDF
- Hörfunk, 1. Preis: Jean-Paul Picaper für Beobachtung und Aphorismen zum dt.-franz. Verhältnis – Die Gegensätze ziehen sich an, Le Figaro
- Hörfunk, 2. Preis: Wolfgang Aigner für Mehr Rechte für Frankreichs Provinz – Thionville zum Beispiel, BR
- Hörfunk, 3. Preis: Dieter Mayer-Simeth für Pulverfass Korsika – Bericht einer explosiven Insel, BR
1984:
- Fernsehen, 1. Preis: Martin Graff für Ich Kommunist – Du CDU, WDR
- Fernsehen, 2. Preis: Alfred Gulden für den Film Grenzfall Leidingen, SR
- Fernsehen, 3. Preis: Jochen Schweizer, Günter Ederer für die Reportage Die Ehe mit Marianne, ZDF
- Hörfunk, 1. Preis: Peter Stefan für Der Korrespondent und seine Stadt – mein Paris, SWF
- Hörfunk, 2. Preis: Kathrin Rousseau, Jürgen Gandela für Sunday-Express – 20 Jahre Dt.-Franz. Freundschaftsvertrag, HR, RFI
- Hörfunk, 3. Preis: Michael Graf Westarp für Zur wirtschaftlichen Situation Frankreichs, RIAS
1985:
- Fernsehen, 1. Preis: Angelika Lipp-Krüll, Jean-Claude Ziegler für Vis-à-Vis – dt. franz. Regionalprogramm, SWF, France 3
- Fernsehen, 2. Preis: Eberhard Büssem für 40 Jahre nach dem Massaker – Münchens Schüler besuchen Oradour-sur-Glane, BR
- Fernsehen, 3. Preis: Martin Graff für D’Narrehewler – ein elsässisches Dorf spielt seine Geschichte, SR
- Hörfunk, 1. Preis: Dieter Mayer-Simeth für Die Bundesrepublik, der ungeliebte Freund – über das Deutschlandbild der Franzosen, BR, SFB, SDR
- Hörfunk, 2. Preis: Hans Peter Tönsgöke für Bilder vom Nachbarn – Hörfunk-Magazin zwischen Berlin und Paris, SFB
- Hörfunk, 3. Preis: Norbert Carius für Die ungleichen Brüter – Kernkraft in Deutschland und Frankreich, SR
1986–1988: keine Preisvergabe
1989:
- Fernsehbeiträge bis 20 Minuten:
- Fernsehbeiträge ab 20 Minuten:
- Hörfunk, 1. Preis: Florian Schwinn, Kathrin Rousseau für Sunday-Express, HR, RFI
- Hörfunk, 2. Preis: Dieter Mayer-Simeth, Martin Geiling für Die toten Dörfer von Verdun, BR, SR
- Hörfunk, 3. Preis: Claus Vogelgesang für Dt.-Franz. Gymnasium – Michel lernt mit Marianne, SFB
1990–1999
1990:
- Fernsehen, 1. Preis: Redaktion Vis-à-Vis für Panzermark, Blitzkrieg, Großdeutschland – neue und alte Ängste bei Franzosen und Deutschen, SWF, France 3 Alsace
- Fernsehen, 2. Preis: Chris Marker für Berliner Ballade, Antenne 2
- Fernsehen, 3. Preis: Ulrich Wickert, Klaus-Peter Schmid, Heide Supper für Champagner-Clans – Deutsche Geschichten um eine französische Erfindung, ARD/SR
- Hörfunk, 1. Preis: Gerd Heger, Stefanie Hoster für F.R.A.D.I.O. – Relativ angenehme dramatische Inszenierung fürs Ohr – eine Enquète, SR
- Hörfunk, 2. Preis: Günter Bayer für Hein Mück’s normannische Schwester – Cherbourg, Partnerstadt von Bremen, Radio Bremen
1991–1992: keine Preisvergabe
1993:
- Fernsehen, 1. Preis: Agence CAPA für 24 Heures: Görlitz – Le pont de la rivière Neisse, Canal+
- Fernsehen, 2. Preis: Fritz Breuer für Rückblende: Vor 110 Jahren geboren – René Schickele, WDR
- Hörfunk, 1. Preis: Gabi Mayr für Tanz der Schienbeine – Der Architekt Hector Guimard und das 16. Arrondissement, Radio Bremen
1994:
- Fernsehen, 1. Preis: Patrice Barad, Kim Spencer, Pascal Vasselin für Vis-à-Vis Verlin-Marseille – Politique: Que dire à nos enfants?, France 3
- Fernsehen, 2. Preis: Chantal Lasbats, Agence CAPA für Lebensborn – Les Enfants de la honte, France 2
- Hörfunk, 1. Preis: Bärbel Moser, Kathrin Rousseau für Beobachtung und Aphorismen zum dt.-franz. Verhältnis – Die Gegensätze ziehen sich an, RFI
- Hörfunk, 2. Preis: Michel Besnier, Karl-Heinz Tesch für ihr Radio-Feature Leipzig. Portrait einer Liebe, MDR
1995:
- Fernsehbeiträge über 20 Minuten:
- Fernsehbeiträge bis 20 Minuten:
- Hörfunk, 1. Preis: Karl Lippegaus für Samstagabend in West 3: Rap, Rai, Ramadhan – Arabische und westliche Kultur in Marseille und Paris, WDR
1996:
1997:
- Fernsehen, 1. Preis: Ulrike Becker, Sophie Rosenzweig für Eine Bleibe in der Fremde / A chacun son étranger (Beitrag zur Sendereihe Passe Partout) SWF, La Cinquième
- Hörfunk, 1. Preis: Feature-Werkstatt Redaktion Interregionale Kultur des SR für Saar-Lor-Luxus
1998:
1999:
2000–2009
2000:
Sonderpreise ASKO Europa-Stiftung:
2001:
- Fernsehen: Patrice Romedenne für Pour en finir avec l’extrémisme, France 2
- Fernsehen (Kurzreportage): Jörg Krause für Wer war Omar Ben Noui? – von Algier nach Guben und zurück, Arte
- Hörfunk: Lisa Huth für Mir gehen nur niwwer kaafe (Wir gehen nur rüber einkaufen) – darüber, was Saarländer und Lothringer wirklich voneinander wissen, SR
- Print: Dorothea Hahn für Mörderisches Milieu, Frankreich von einer anderen Seite, taz
Sonderpreise ASKO Europa-Stiftung:
Sonderpreise Deutsch-Französischer Kulturrat:
2002:
Sonderpreise Deutsch-Französischer Kulturrat:
Preis des Deutsch-Französischen Jugendwerks:
Pascale Hugues und Michael Hammon für Reportage Gehen oder bleiben? Jugendliche in Deutschland-Ost, Arte
2003:
2004:
2005:
2006:
- Fernsehen: Imke Meier für Dok-Film über eine 13-jährige Deutsche in einer französischen Gastfamilie, Vivian – ein halbes Jahr allein in Frankreich, ZDF/Kinderkanal
- Hörfunk: Aurélie Luneau für Beitrag über die Studentenbewegungen in Deutschland und in Frankreich, Dans les pas de Rudi le Rouge, France Culture
- Print: Lorenz Wagner für Der General (de Gaulle) hätte ‚oui’ gesagt, Financial Times Deutschland
- Internet: Andreas Noll für Spurensuche in einem verunsicherten Land. Frankreich – eine Winterreise (www.frankreich-forum.de/winterreise)
- Ehrenpreis: Ulrich Wickert, ARD Tagesthemen-Moderator
- Nachwuchspreis: Rencontres und Chefredakteurin Johanna Heinen (www.recontres.de)
2007:
- Medienpreis: Michel Meyer, im Elsass geborener Journalist und früherer Hörfunk-, Fernseh- und Zeitungskorrespondent in Deutschland
- Fernsehen: Arnaud Miguet, Jérôme Bony, Karine Comazzi und Bernard Lebrun für die kurz vor der Fußballweltmeisterschaft ausgestrahlte Sondersendung Allemagne: la grande mutation? (Deutschland: der große Wandel?), France 2
- Hörfunk: Hélène Kohl für Le souvenir du ‚miracle de Berne’ aujourd’hui en Allemagne (Erinnerung an das ‚Wunder von Bern’ heute in Deutschland), Europe 1
- Print: Michael Kläsgen für Beitrag zum Schicksal der neuen Obdachlosen in Frankreich, Zimmer ohne Aussicht, Süddeutsche Zeitung
- Internet: Harald Schultz für Frankreich heute – Das Magazin für frankophile Internauten (www.frankreich-heute.de)
- Nachwuchspreis: Anne Funk für Magazin-Beitrag Zugbekanntschaften anlässlich der neuen TGV-Verbindung Paris-Frankfurt am Main, Potato
2008:
2009:
2010–2019
2010:
2011:
2012:
- Medienpreis: Alfred Grosser
- Video: Stephan Lamby / Michael Wech für Der Domino-Effekt – Kippt der Euro?, ZDF / ARTE
- Audio: Christian Buckard / Daniel Guthmann für Ma Grande, meine Liebe, mein Leben!, SWR, NDR, RBB
- Text: Karl De Meyer für Angela Merkel, L’Europe malgré tout, Les Echos
- Multimedia: Joseph Gordillo und Laetitia Giroux für Die Empörten, ARTE
- Nachwuchspreis: Studierende der Straßburger Journalistenschule für Ruhr conversions, www.cuej.info
2013:
2014: [1][2]
2015:
2016:
- Medienpreis: Jean Asselborn
- Video: Christian Dassel, Clemens Gersch für #jesuischarlie: Ein Hashtag und die Folgen, WDR
- Audio: Pascal Dervieux für Immigration en Allemagne: le tournant?, France Inter
- Text: Leo Klimm für Chef-Köche, Capital
- Multimedia: Christian Beetz, Jakob Vicari, Jens-Uwe Grau, Tanja Schmoller für Falcianis Swissleaks – Der große Bankdatenraub, ARTE
- Nachwuchspreis: Laetitia Grevers (in Zusammenarbeit mit Gabriela Herpell, Alex Rühle und Lorenz Wagner) für Wir klingen alle so, als müsste uns irgendwer erlösen, Süddeutsche Zeitung Magazin
2017:
- Medienpreis: SOS Méditerranée
- Video: Christian Frey, Susanne Wittek für Stille Retter, ARTE / NDR
- Audio: Sabine Wachs für SOS im Mittelmeer, SR
- Text: Marion Van Renterghem für Angela Merkel d’Est en Ouest, Le Monde
- Multimedia: Vera Rudolph für TAXI Europa, multimedia.swr.de SWR
- Nachwuchspreis: Sophie Serbini, Côme Tessier für C’est Jérôme, So Foot
2018:
- Medienpreis: Jürgen Habermas
- Video: Karine Comazzi und Patrice Brugère für „Les Klarsfeld, chasseurs de ténèbres“, France 2
- Audio: Adèle Humbert und Emilie Denètre für „Les Petits Revenants“, BoxSons
- Text: Stephan Maus für „Zwei Brüder“, Stern Crime
- Multimedia: Annika Joeres, Simon Jockers, Jade Lindgaard, Donatien Huet und Felix Michel für „Steigende Meere“, searise.correctiv.org
- Nachwuchspreis: Anika Maldacker für „Der Kampf gegen das Vergessen“, Badische Zeitung
2019:
Ab 2020
2020:[3]
- Video: Robert Bongen, Julian Feldmann und Fabienne Hurst für „Das ungesühnte SS-Massaker: Ein französisches Dorf kämpft um Gerechtigkeit“, Arte / NDR
- Audio: Leslie Benzaquen für „L’affaire des 450 tableaux“, Podcast
- Text: Elisa-Madeleine Glöckner, Veronika Lintner, Jonas Voss und Julian Würzer für „Europa 2019. Eine Reise“, Augsburger Allgemeine
- Multimedia: Correctiv, Frontal21 und 33 weitere Medien für „Grand Theft Europe“
- Nachwuchspreis: Anaelle Abasq, Alexia Echerbault, Lara Gohr, Thabo Huntgeburth, Lukas Knauer, Louise Pillais, Mathilde Pires, Meret Reh, Camille Sarazin und Ramona Westhof für „Plus chaud que le climat – Heißer als das Klima“
2021:
- Großer Deutsch-Französischer Medienpreis: Matthias Maurer, Thomas Pesquet, stellvertretend für die Europäische Raumfahrtorganisation ESA
- Video: Alain de Halleux für „Corona: Sand im Weltgetriebe“, Arte / RTBF
- Audio: Katrin Aue, Carolin Dylla für „Europas Corona-Grenzen: Ein Feature über Abschottung, Misstrauen und Solidarität“, Saarländischer Rundfunk
- Text: Eva Schläfer für „Der französische Patient“, Augsburger Allgemeine
- Multimedia: Kseniya Halubovich für „Belarus: Tagebuch einer Revolution“, Arte
- Nachwuchspreis: Adrien Candau, Julien Duez für „Schaffer d’Etat“, So Foot
2022:
2023:
2024:
- Großer Deutsch-Französischer Medienpreis: Wim Wenders
- Newsformate: Matthias Krupa "Es ist jetzt eine andere Angst", Die Zeit
- Dokumentation: Tanja Stelzer "Ich muss noch etwas sagen", Die Zeit
- Investigation: Mohamed Anwar, Marcus Bensmann, Anette Dowideit, Justus von Daniels, Gabriela Keller & Jean Peters, "Geheimplan gegen Deutschland", Correctiv
- Jeunes Talents: Elena Pompei, Malvina Raud & Jade Briend-Guy "Grandir en Europe / Growing up in Europe", ENTR / France Médias Monde, Deutsche Welle
- Spezialpreis: Bellingcat[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://web.archive.org/web/20150112002657/http://pfaj.eu/Plone/preistraeger/preistraeger-2014
- ↑ AuszeichnungZwei Deutsch-Französische Journalistenpreise für WDR-Produktionen im Radio und Fernsehen
- ↑ Deutsch-Französischer Journalistenpreis 2020 | Die PreisträgerInnen. DFJP, abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ admin: Communiqués de presse. In: DFJP. Abgerufen am 19. September 2024 (französisch).
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