Der Crystal Kelly Cup (auch Crystal-Kelly-Turnier, Crystal Kelly Trophy oder Crystal Kelly Tournament) war ein prestigeträchtiges, hoch dotiertes Karambolage-Einladungsturnier in der Disziplin Dreiband. Es wurde von 1994 bis 2011 insgesamt 18-mal, an wechselnden Spielorten, meist in Monte-Carlo und Nizza, ausgetragen.
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Ins Leben gerufen wurde das Turnier 1994 von dem Geschäftsmann und Software-GründerJoop van Oosterom, einem bekannten Billard- und Schachmäzen. Namensgebend war seine Tochter Crystal Kelly van Oosterom. Seiner anderen Tochter Melody Amber widmete der 2-fache Fernschachweltmeister das gleichnamige Turnier das seit 1992 ebenfalls in Monte Carlo/Nizza in den Disziplinen Schnellschach und Blindschach ausgetragen wird. Es fand 2012 zum letzten Mal statt.
Im Jahr 2010 erklärte van Oosterom, dass er das Sponsoring im folgenden Jahr aufgeben werde. So wurde das 2011er-Turnier das Letzte. Raymond Ceulemans war von Anfang an mit dabei, von 1994 bis 2006 als Spieler und, nach seinem Rückzug aus dem aktiven Billardsport (2006), als Turnierdirektor. In seinen spielaktiven Anfangsjahren belegte er immer vordere Plätze, obwohl er das Turnier niemals gewinnen konnte. Torbjörn Blomdahl und Dick Jaspers nahmen an allen 18 Turnieren teil. Jaspers ist mit acht Siegen Rekordgewinner, Blomdahl mit 5 Siegen Zweiter der "ewigen" Turnierliste.
Der Crystal Kelly Cup wurde 13-mal in Monte Carlo, dreimal in Nizza und je einmal in Scheveningen und Antwerpen ausgetragen, jeweils zum Ende der Saison Anfang Juni. Einzige Ausnahme war das Jahr 2005 als das Turnier Ende August stattfand.
Mit einem Preisgeld um die 70.000 USD gehörte das Turnier zu den bestdotierten der Welt. Es wurden Extraprämien für besondere Leistungen gezahlt und der Sieger kassierte ca. 20.000 USD. Ähnlich wie die AGIPI Billard Masters in Schiltigheim wurde es wie eine kleine Weltmeisterschaft eingeschätzt. Bei den Spielern, die das Turnier auch „Monaco“ nannten, genoss es eine hohe Reputation. Jeder folgte gerne der Einladung von van Oosterom. Alle Spieler, samt Frauen bzw. Partnerinnen, wurden eingeflogen und waren eine Woche lang Gäste der Familie van Oosterom. Täglich stand für jeden nur ein Spiel auf dem Plan, was Zeit für Ausflüge und Exkursionen ließ. Übertroffen wurden die Preisgelder erst 2018 bei dem vom US-Milliardär Robert Mercer ausgerichteten McCreery Dreiband Champion of Champions.
Van Oosterom verstarb, wie erst im Februar 2017 bekannt wurde, im November 2016 in seiner Wahlheimat Monaco.[2]
Turnieraufbau
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Die Teilnehmerzahl lag zwischen acht und zehn Spielern. Insgesamt nahmen 17 unterschiedliche Spieler an dem Turnier teil. Viele Spieler wurden über die Jahre eingeladen, so z. B.: Semih Saygıner (16 ×), Frédéric Caudron (15 ×), Frans van Kuijk (13 ×), Marco Zanetti (11 ×) und Daniel Sánchez (8 ×)
Beim letzten Turnier wurden die zehn Teilnehmer in zwei Gruppen zu je fünf Spielern aufgeteilt.
Diese waren:
Gespielt wurde in der Gruppenphase im Round-Robin-Modus (mit Nachstoß) und in der Finalrunde im K.-o-Modus jeweils auf 50 Punkte ohne Nachstoß. Die Plätze 3–10 wurde ausgespielt.
*1 Blomdahl spielte einen inoffiziellen Weltrekord von 2,324 im GD und einen ED von 3,571 (dito 1996)
*2 In der Saison 1997/98 spielte in Holland zum ersten Mal die von Oosterom gegründete und gesponserte Mannschaft Crystal Kelly. Spieler waren unter anderem R. Ceulemans, Caudron und van Kuijk. Die Mannschaft gewann auch zweimal den Europacup (Coupe d’Europe).
*3 Jaspers spielte einen ED von 4,166
*4 R. Ceulemans spielt einen ED von 3,846
*5 Jaspers spielt einen ED von 5,000(!), 50 Punkte in 10 Aufnahmen
*6 Blomdahl spielt einen ED von 3,846
*7 2009 wurde der beste Turnierdurchschnitt mit 1,865 gespielt
*8 Jaspers spielt einen ED von 4,545
*9 Jaspers spielte einen GD von 2,623, der bisher Beste in einem Turnier.
↑PeterDoggers: Joop van Oosterom 1937-2016. Chess.com, 6. Februar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2017; abgerufen am 6. Februar 2017 (englisch).