Christian Gottfried Herbrig stammt aus einer Leineweberfamilie in Taubenheim. Wo er den Orgelbau erlernte, ist nicht bekannt, es gibt nur Vermutungen. Als Orgelbauer wurde er 1808 bei einer Reparatur der Crostauer Orgel Gottfried Silbermanns[1] erstmals erwähnt. In den Jahren 1801 bis 1807 war er Kirchvater im Ort.
Der nächste Wohn- und Werkstattsitz war in Langenwolmsdorf bei Stolpen, etwa ab 1837. Hier war wohl die erfolgreichste Zeit der Werkstatt Vater und Sohn Herbrig mit den Orgelneubauten für Eschdorf bei Pirna, Pohla bei Bischofswerda, Hohnstein, Putzkau, Großharthau (?), Schönfeld bei Dresden, Markersbach bei Gottleuba und Schmölln bei Bischofswerda. Seit den 1840er Jahren war dann sein Sohn W. L. Herbrig offenbar entscheidend verantwortlich für die Neubauten in Langenwolmsdorf, Papstdorf, Stürza und Helmsdorf. Die drei letzten Orgelwerke des Sohnes entstanden für Seeligstadt (1855), Altstadt (1856), heute Stadtteil von Stolpen, und Kötzschenbroda (1861).
Herbrig prägte zusammen mit seinem Sohn Wilhelm Leberecht eine charakteristische „Orgellandschaft“. Neben Neubauten haben die Herbrigs Stimmarbeiten, Reparaturen und Umbauten an vielen Orgeln in der Lausitz und in der Sächsischen Schweiz vorgenommen.
Das Werkverzeichnis umfasst nur die völlig selbständigen Orgelneubauten der Herbrigs. Große Umbauten an fremden Instrumenten, die damit einen Herbrig-Charakter erhielten, wurden nicht gezählt. Das Verzeichnis bleibt möglicherweise unvollständig.
1877 Reparatur durch Carl Eduard Jehmlich, Dresden; 1886 Einbau drei neuer Kastenbälge von Bruno Kircheis, Dresden; 2007 Restaurierung durch Ekkehard Groß, Waditz bei Bautzen
Die Zeichnungen zur Verzierung der Orgel stammen von Gottfried Semper, die beiden Engel aus der Schule Ernst Rietschel, Dresden. 1886 Abbau, Restaurierung und Wiederaufstellung der Orgel durch Julius Jahn, Dresden, während eines Umbaus der Kirche. 1952 Sanierung des Werks mit Ergänzung der seit 1917 fehlenden Prospektpfeifen durch Reinhard Schmeisser, Rochlitz.
1987 und 2014 Restaurierung durch Johannes Lindner, Radebeul
1894 Erweiterung des Werks um ein zweites Manual und drei Register durch Ernst Eduard Berger, Bischofswerda, später Dresden: neue Windlade als Kegellade, neue Klaviaturen, veränderte Mechanik, Manualkoppel. 1964 klangliche Umgestaltung durch die Fa. Eule, Bautzen. In den 1990er Jahren Überholung durch Groß und Soldan, Waditz bei Bautzen.
1964 Ausbau der Orgel, um die ursprüngliche barocke Gestaltung einer George-Bähr-Kirche zu rekonstruieren. Die Windladen und 11 Register der Herbrig-Orgel kamen in die Stadtkirche nach Radeberg und wurden für einen Neubau durch die Fa. Eule, Bautzen, verwendet.
1937 Generalüberholung durch Joh. Brenneiß, Dresden. In den 1960er Jahren umfassende Renovierung durch Leopold Nitschmann, Pirna-Copitz. Das historische Instrument bedarf jetzt einer dringenden Sanierung.
Das Jahr der Orgelweihe (1843) wurde von Wolfram Hackel mitgeteilt.
Literatur
Fritz Oehme: Handbuch über ältere, neuere und neueste Orgelwerke im Königreiche Sachsen. Suppl. und Register. Hrsg. Wolfram Hackel. Peters, Leipzig 1978.