Die BetVictor Championship League 2024 war ein Einladungsturnier der Snooker-Saison 2023/24. Die acht Gruppenrunden wurden verteilt auf vier Termine zwischen dem 2. Januar und dem 13. März 2024 gespielt. Die Morningside Arena von Leicester war zum siebten Mal Austragungsort.
John Higgins hatte die letzten beiden Ausgaben der Championship League als Einladungsturnier gewonnen. Er schaffte es erneut in die Winners’ Group, schied aber im Halbfinale gegen Joe O’Connor aus. O’Connor wiederum verlor das Endspiel mit 1:3 gegen Mark Selby. Es war das erste Mal, dass Selby die Championship League gewann.
Da es sich bei der Championship League um ein Einladungsturnier handelt, zählt das Preisgeld nicht für die Snookerweltrangliste. Die Prämienverteilung und -höhe ist in diesem Format im Wesentlichen seit der Erstausgabe des Turniers 2008 gleich geblieben.[1]
Gruppen 1–7
Preisgeld
Sieger
3.000 £
Finalist
2.000 £
Halbfinalist
1.000 £
Prämie pro Framegewinn (K.-o.-Phase)
300 £
Prämie pro Framegewinn (Gruppenspiele)
100 £
Höchstes Break
500 £
Winners’ Group
Preisgeld
Turniersieger
10.000 £
Finalist
5.000 £
Halbfinalist
3.000 £
Prämie pro Framegewinn (K.-o.-Phase)
300 £
Prämie pro Framegewinn (Gruppenspiele)
200 £
Höchstes Break
1.000 £
Qualifikationsgruppen
In jeder der sieben Gruppen traten sieben Spieler im Round-Robin-Modus gegeneinander an. Die ersten vier Spieler jeder Gruppe qualifizierten sich für eine K.-o.-Phase, in der der Gruppensieger bestimmt wurde. Nur dieser qualifizierte sich für die abschließende Winners’ Group. Die in der K.-o.-Phase unterlegenen Spieler sowie der auf Rang 5 platzierte Spieler traten in der folgenden Gruppe wieder an. Die beiden Gruppenletzten schieden aus dem Turnier aus.[1]
Anders als bei den vorangegangenen beiden Einladungsturnieren erstreckte sich das Turnier nicht über den Jahreswechsel, sondern begann erst im zweiten Kalenderjahr der Saison gleich nach Neujahr.
Gruppe 1
Die Spiele der ersten Gruppe fanden am 2. und 3. Januar 2024 statt. Stuart Bingham stand nach 2 Niederlagen an Tag 1 schon kurz vor dem Aus, ein makelloser zweiter Tag bescherte ihm aber den Gruppensieg. Mit Noppon Saengkham schied der Finalist der vorangegangenen Scottish Open aus, mit Robert Milkins verabschiedete sich ein weiterer besser eingeschätzter Spieler bereits zum Auftakt.[2]
Die Spiele der Gruppe 2 wurden am 4. und 5. Januar 2024 ausgetragen. Vier Spieler aus Gruppe 1 bekamen eine zweite Chance, neu hinzu kamen Mark Selby und Ali Carter. Matthew Selt sprang für den ursprünglich eingeladenen Chinesen Zhang Anda ein. Selby gelang knapp der Vorrundensieg, auch durch ein 3:1 über Chris Wakelin. Im Play-off-Finale trafen sie wieder aufeinander und diesmal sicherte sich Wakelin mit einem 3:2-Sieg die Endgruppenteilnahme. Ryan Day, in Gruppe 1 noch Vorrundensieger, blieb ohne einen einzigen Matchgewinn und schied ebenso aus wie Matthew Selt trotz 3 gewonnenen Partien.[3]
Die Partien der Gruppe 3 fanden am 5. und 6. Februar 2024 statt. Ali Carter sagte seine weitere Teilnahme ab. Das Feld wurde erweitert um Neil Robertson, den Titelverteidiger John Higgins, Tom Ford und Xiao Guodong. Mark Selby hatte das letzte Mal das Finale verloren, diesmal sicherte er sich souverän mit 3:0 gegen den Vorrundensieger John Higgins den Gruppensieg und die Winners’-Group-Teilnahme.[4]
Die Partien der Gruppe 4 fanden am 7. und 8. Februar 2024 statt. Barry Hawkins, Jimmy Robertson und Ricky Walden wurden für die freien Gruppenplätze eingeladen. Die Vorrunde war so ausgeglichen, dass alle Details der Platzierungsregeln zum Einsatz kamen und trotz drei Siegen ein Frame zu wenig für Jimmy Robertson den Unterschied zwischen Endrundenteilnahme und endgültigem Aus bedeutete. Sein Namensvetter Neil Robertson schaffte es dagegen mit derselben Zahl an Siegen in die Play-offs und mit 2 Siegen über Gegner, gegen die er im Jeder-gegen-Jeden noch verloren hatte, holte er Gruppe 4 und die Endgruppenteilnahme.[5]
Die Partien der Gruppe 5 fanden am 9. und 10. Februar 2024 statt. David Gilbert, Fan Zhengyi und Joe Perry wurden vorab als neue Spieler in dieser Gruppe bekanntgegeben. Barry Hawkins schloss als Erster im Turnier die Vorrunde mit 6 Siegen ab, scheiterte dann aber im ersten K.-o.-Spiel. John Higgins hatte zuvor zweimal die Vorrunde gewonnen und war ebenfalls gescheitert. Diesmal wurde er Zweiter und gewann dafür die Play-offs. Damit schaffte es der Titelverteidiger als fünfter Spieler in die Winners’ Group.[6]
Die Partien der Gruppe 6 fanden am 26. und 27. Februar 2024 statt. Barry Hawkins verzichtete auf eine weitere Teilnahme, somit kamen 4 Spieler neu hinzu: Elliot Slessor, Joe O’Connor, Pang Junxu und Sam Craigie. Kyren Wilson war von Anfang an dabei, im sechsten Anlauf holte er den Gruppensieg und sicherte sich damit einen weiteren Auftritt in der Winners’ Group.[7]
Mit den Partien der Gruppe 7 am 28. und 29. Februar 2024 endete die Qualifikationsphase für die Winners’ Group des Turniers. Ronnie O’Sullivan, Jordan Brown und Jak Jones waren die drei, die als letzte Spieler noch eine Teilnahmechance bekamen. Nach dem Rückzug des Weltranglistenersten O’Sullivan am zweiten Tag war der Weg frei für Joe O’Connor. Im letzten Gruppenspiel gegen Elliot Slessor gelang ihm ein Maximum Break, sein erstes und das 200. in der Geschichte des Profisnooker. Danach spielte er souverän die beiden Ausscheidungsmatches zum Gruppensieg und zum Gewinn des letzten freien Platzes in der Winners’ Group.[8]
Gruppenspiele
Ronnie O’Sullivan hatte am ersten Tag gespielt, konnte aber am zweiten Tag nicht mehr antreten. Alle Partien, auch die bereits ausgetragenen, wurden deshalb als kampflos verloren gewertet.
Die Sieger der sieben Gruppen hatten sich für die Gruppenphase der Finalrunde in der Morningside Arena von Leicester qualifiziert und spielten im Round-Robin-Modus um den Einzug ins Halbfinale. Die Spiele fanden am 12. und 13. März 2024 statt. Titelverteidiger John Higgins gewann die Gruppenrunde, verpasste aber das Finale. Mark Selby erreichte nach 2008 und 2009, den ersten beiden Ausgaben, zum dritten Mal das Endspiel. Erstmals gewann er das Turnier mit 3:1 gegen Joe O’Connor, der zum ersten Mal teilgenommen hatte.[9]
x die hochgestellte Zahl markiert das jeweils höchste Break in Gruppe x
Winners’ Group
In der Winners’ Group wurden von sechs Spielern insgesamt 16 Centurys gespielt. Neil Robertson spielte mit einer 143 das höchste, Mark Selby mit sieben die meisten.[10]