Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs war Wichmann vom 27. August bis 7. Dezember 1914 Kommandeur der Marine-Infanterie-Brigade. Sie war Teil der Marine-Division unter AdmiralLudwig von Schröder. Anschließend schied er aus der Kaiserlichen Marine wieder aus, trat in die Preußische Armee zurück und wurde am 10. Dezember 1914 zum Kommandeur der 81. Infanterie-Brigade ernannt, die zu diesem Zeitpunkt in Stellungskämpfen westlich Roye-Noyon lag.
An der dem Feind zugewandten Seite der Schießscharten wurden auf Anordnung Wichmanns kleine Büsche eingesteckt. Für jener bürgerte sich schnell die Bezeichnung „Wichmannbüsche“ ein. Wichmann hatte am 3. November 1915 das Hanseatenkreuz der Stadt Lübeck erhalten.[5]
Am 21. Februar 1916, der Tag an dem die Schlacht um Verdun begann, leitete Wichmann die Unternehmung „Hamburg“. Östlich des Souchez-Baches lag eine Höhe (die sogenannte „Gießler-Höhe“), deren Besitz, ähnlich der Loretto-Höhe, dem Feind erhebliche strategische Vorteile gab. Diese Höhe wurde mit dem Unternehmen erfolgreich erobert. Der in den Reihen der Brigade kämpfende Maler Hans am Ende hielt die Höhe aus dem Blickwinkel der Brigaderegimenter, (162) und (163), für diese in einem Aquarell fest.
Zum 3. April 1916 übernahm er die 44. Reserve-Division vor Verdun. Ab 18. Juni 1916 hatte Wichmann das Kommando über die 56. Infanterie-Division. Seine Leistungen während der Kämpfe an der Westfront wurden am 25. Oktober 1916 durch die Verleihung des Roten Adlerordens II. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern gewürdigt.[6] Ende des Jahres folgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Von seinem Posten wurde Wichmann am 1. Juli 1918 entbunden und schließlich am 14. Oktober 1918 in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt.[7]
Literatur
Otto Dziobek: Geschichte des Infanterie-Regiments Lübeck (3. hanseatisches) Nr. 162. Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg 1922, Offizier-Verein ehem. 162er.
Holger Ritter: Geschichte des Schleswig-Holsteinischen Infanterie-Regiments Nr. 163. Leuchtfeuer Verlag, Hamburg 1926, Band 184 des preuß. Anteils der Erinnerungsblätter.
↑Geschichte des Grenadier-Regiments König Wilhelm I. (2. Westpreußisches) Nr. 7. Erster Band, Verlag Carl Fleming, Glogau 1897, S. 102.
↑Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 125.