Klein war 1910 Mitbegründer der Neuen Secession in Berlin. Bei der Ausmalung des Marmorhaus-Kinos in Berlin verwendete er 1913 erstmals eine expressionistische Formgebung im Kunstgewerbe. Schon früh wurde er Mitglied des Deutschen Werkbundes, stellte auf der Werkbundausstellung 1914 in Köln aus und lernte dabei auch Walter Gropius kennen.[5] Der berief ihn 1919 an das Bauhaus nach Weimar zur Erweiterung des Architekturbereiches, was Klein jedoch ablehnt, da er zeitgleich einen Lehrauftrag an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin erhielt.[6] 1919 wurde er in den Vorstand des Deutschen Werkbundes gewählt. In Folge der Novemberrevolution schloss er sich mehreren avantgardistischen Künstlergruppen an, die von den revolutionären Umwälzungen inspiriert waren: 1918 gehörte er zu den Mitbegründern der Novembergruppe. Zudem engagierte er sich in der Leitung des Arbeitsrates für Kunst.[7]
In den frühen 1920er Jahren schuf er expressionistische Filmszenografien für die Filme Genuine (1920) und Der Puppenmacher von Niang-King (1923) von Robert Wiene und in Österreich für Sodom und Gomorrha von Mihály Kertész. Gleichzeitig war er auch als Bühnenbildner in Berlin tätig.
1932 heiratete er seine zweite Ehefrau, die Geigerin Paula Bock (* 1889) aus Leer.[9] Seine Schwiegermutter war die Malerin Marie Bock, die später in seinem Haus ihren Lebensabend verbrachte. Von 1935 bis 1945 lebte Klein mit seiner Frau zurückgezogen auf dem Land im ostholsteinischen Pansdorf.[10]
Sein Bruder Bernhard Klein (* 1888 in Hamburg; † 1967 in Berlin) war ebenfalls Künstler.
Seine Werke werden gesammelt in der Berlinischen Galerie, der Architektur-Sammlung (Berlin), dem Museum Folkwang (Essen), dem Ostholstein-Museum (Eutin), Museum-Berg (Flensburg), dem Altonaer Museum (Hamburg), der Theater-Sammlung der Universität Köln. Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein (Kiel), Stadt-Galerie (Kiel), Stadtmuseum Warleberger Hof (Kiel), Museum Ludwig (Köln), Theaterwissenschaftliche Sammlung (Köln), Museum Behnhaus (Lübeck), Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum im Schloss Gottorf (Schleswig).
Als „entartet“ beschlagnahmte Werke (1937)
Frau in Landschaft (Holzschnitt, 27,6 × 19,8 cm; um 1912)
Massa Maritima (Öl auf Leinwand, 70 × 80 cm; 1916)
Stillleben mit drei Blumenvasen (Holzschnitt, 33,8 × 31 cm)
Zwei weitere Stilleben (Druckgrafiken, davon ein Holzschnitt)
Weiblicher Akt (Holzschnitt, 27,8 × 20, 6 cm; um 1918)
Helmut Geisert, Elisabeth Moortgat (Red.): Wände aus farbigem Glas. Das Archiv der Vereinigten Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei Puhl & Wagner, Gottfried Heinersdorff. Berlinische Galerie, Berlin 1989, ISBN 3-927873-01-2 (Katalog zur Ausstellung vom 8. Dezember 1989–21. Januar 1990 im Martin-Gropius-Bau Berlin; Gegenwart Museum. Nr. 9).
Ruth Irmgard Dalinghaus: Lieber Rhythmus. Cesar Klein (1876–1954), Angewandte Kunst. Raumkunst, Wand- und Glasmalerei, Mosaik, Buchillustrationen, Filmausstattungen und Bühnenbild. Werkmonographie auf Basis der Dissertation von 1990/1991. VG Bild-Kunst, Bonn 2021, ISBN 978-3-7557-5505-0.
Ruth Irmgard Dalinghaus: Cesar Klein, Angewandte Kunst. In: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg. Bd. 17/18/19, 1998–2000, S. 177–198
Theodor Däubler: César Klein. Mit einer Selbstbiographie des Künstlers, einem farbigen Titelbild und 32 Abbildungen. Verlag Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1919 (= Junge Kunst 5).
Uwe Haupenthal (Hrsg.): Cesar Klein 1876-1954. Metamorphosen. Verlag der Kunst, Husum 2004, ISBN 978-3-86530-063-8.
Joachim und Angelika Konietzny: Cesar Klein. Figurinen zu Orpheus und Eurydike, 1943. Eine Dokumentation. Pansdorf 2019, ISBN 978-3-00-062619-7.
Hans Knudsen: Der Bühnenmaler César Klein. Caesar Klein, Scenic Artist. In: Gebrauchsgraphik. Jg. 3, 1926, Nr. 11, S. 5–22 (Digitalisat)
Wulf Schadendorf: Museum Behnhaus. Das Haus und seine Räume. Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk (= Lübecker Museumskataloge 3). 2. erw. u. veränd. Aufl. Museum für Kunst u. Kulturgeschichte d. Hansestadt, Lübeck 1976, S. 75, 76.
Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 206.
Marcel Bois: Kunst und Architektur für eine neue Gesellschaft. Russische Avantgarde, Arbeitsrat für Kunst und Wiener Siedlerbewegung in der Zwischenkriegszeit. In: Arbeit – Bewegung – Geschichte. Heft III/2017, S. 12–34, hier S. 23.
Axel Feuß: Klein, César. In: Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon – Internationale Künstlerdatenbank – Online. K. G. Saur, Berlin / New York 2021.
↑ abcdefghijklmnopqrstAxel Feuß: Klein, César. In: edited by Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon – Internationale Künstlerdatenbank – Online. K. G. Saur, Berlin / New York 2021.
↑Marcel Bois: Kunst und Architektur für eine neue Gesellschaft. Russische Avantgarde, Arbeitsrat für Kunst und Wiener Siedlerbewegung in der Zwischenkriegszeit. In: Arbeit – Bewegung – Geschichte. Heft III/2017, S. 12–34, hier S. 23.
↑Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion „Entartete Kunst“. Forschungsstelle „Entartete Kunst“, FU Berlin.
↑Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke: Hamburgische Biografie-Personenlexikon. Bd. 2. Wallstein Verlag, Göttingen 2001, ISBN 3-7672-1366-4, S. 219
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