Der Kreis Ostholstein bildet mit dem dänischen Storstrøms Amt die Europaregion Fehmarnbelt, in der grenzüberschreitende Vorhaben besonders gefördert werden können.
Die historische Landschaft Ostholstein, der östliche Teil Holsteins, geht über den heutigen Kreis Ostholstein hinaus: Sie umfasst auch den größten Teil des Kreises Plön mit Wagrien; die Begrenzung im Norden und Osten ergibt sich durch die Ostsee, nach Westen hin ist die historische Grenze weniger deutlich; sie ergab sich im Frühmittelalter durch den Limes Saxonicus, einen breiten, kaum besiedelten Landstreifen in Nord-Süd-Richtung von Kiel bis zur Südspitze des Plöner Sees, der die Sprachgrenze zwischen den sächsischen Stämmen im alten Nordalbingien, den drei Gauen Dithmarschen, Holstengau (bevölkert von den Holsten) und Stormarn, sowie den westslawischen Stämmen der Abodriten markierte, die neben der Landschaft Ostholstein auch die Gegend um Lübeck und den Kreis Herzogtum Lauenburg bevölkerten. Die Westgrenze der slawischen Besiedlung, auf die noch heute vielfach Ortsnamen wie Plön, Preetz oder Bosau verweisen, wurde ungefähr durch die Schwentine markiert. Zentrum des slawischen Ostholstein war ein befestigter Fürstensitz in Oldenburg. Im Hochmittelalter unterwarfen die Grafen von Holstein die Slawen und fügten ihre Siedlungsgebiete ihrem Herrschaftsbereich hinzu.
Die Einwohnerzahlen bis 1970 beziehen sich auf den Gebietsstand am 27. Mai 1970.[3]
Jahr
Einwohner
1871 (1. Dez.)
81.150
1885 (1. Dez.)
79.380
1895 (2. Dez.)
79.620
1905 (1. Dez.)
82.160
1925 (16. Juni)
93.260
1939 (17. Mai)
103.950
1950 (13. Sep.)
205.720
1961 (6. Juni)
167.710
Jahr
Einwohner
1970 (27. Mai)
176.340
1987 (25. Mai)
183.559
2002 (30. Juni)
204.143
2007 (31. Dez.)
205.688
2012 (31. Dez.)
197.882
2015 (31. Dez.)
199.574
2020 (31. Dez.)
201.487
Konfessionsstatistik
Beim Zensus 2011 waren 57,8 % der Einwohner evangelisch, 6,3 % römisch-katholisch und 36,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[5] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um rund einen Prozentpunkt gesunken. Gemäß dem Zensus 2022 waren (Stand Mai 2022) 45,6 % der Einwohner evangelisch, 5,9 % katholisch und 48,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[6]
Laut kirchlicher Statistik war im Jahr 2018 noch eine absolute Mehrheit (52 %) der Einwohner evangelisch,[7][8]
Mit Stand 30. April 2023 waren von den Einwohnern 44,4 % evangelisch, 2 % weniger wie im Vorjahr.[9][10][11] Anfang 2024 gab es noch 90.530 Gemeindeglieder, zirka 43 %.[12][13]
Politik
Kreistag
Der Kreistag umfasst 61 Sitze und tagt in der Kreisstadt Eutin. Die Kreistagswahl am 14. Mai 2023 führte zu folgenden Ergebnissen:
Seit Juli 2023 ist Timo Gaarz (CDU) Landrat des Kreises Ostholstein. Er wurde im Februar 2023 als Nachfolger von Reinhard Sager gewählt, der nach 22 Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl antrat.[15]
Kreispräsidentin ist Petra Kirner (CDU).
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein wachsender, silberner zweistöckiger Turm, das untere Stockwerk gemauert, mit rundbogiger Toröffnung und mit Zinnen, das obere glatt, zurückspringend und mit beiderseits ausladenden Zinnen; darüber ein goldenes, gleichschenkliges und geradarmiges Tatzenkreuz, oben besteckt mit einer silbernen, oben und unten von silbernen Perlen eingefassten Bischofsmütze mit goldenen fliegenden Bändern.“[16]
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Kreis Ostholstein Platz 306 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftsrisiken“.[17]
Mit der Vogelfluglinie verbunden ist auch die politische Diskussion über die geplante Fehmarnbeltquerung zwischen Fehmarn und Lolland, die eine weitere Verbesserung der Verbindungen zwischen der Metropolregion Hamburg und der Öresundregion bewirken soll.
Besonderes (aus) Ostholstein. Beiträge zur Geschichte der Region. In: Oliver Auge, Anke Scharrenberg (Hrsg.): Eutiner Forschungen. Sonderband. Husum Verlag, Husum 2020, ISBN 978-3-96717-016-0.
↑ abStatistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S.21.
↑Vorstellung der PD. (PDF) In: pd-g.de. 12. Mai 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2021; abgerufen am 21. Mai 2021.