Der Ort liegt etwa 80 km Luftlinie südsüdwestlich des Oblastverwaltungszentrums Kursk, gut 20 km von der Staatsgrenze zur Ukraine und knapp 10 km von der Grenze zur Oblast Belgorod entfernt. Er befindet sich am rechten Ufer des Iljok, der etwa 3 km nördlich von links in den Psjol mündet.
Belaja ist Verwaltungszentrum des RajonsBelowski sowie Sitz der Landgemeinde (selskoje posselenije) Belowski selsowet, zu der außerdem die drei Dörfer Ganschowka (10 km südöstlich), Loschakowka (2 km nördlich) und Sindejewka (9 km südöstlich) sowie die zwei Weiler (chutor) Penski und Podol (entsprechen 10 und 11 km südöstlich) gehören.
Geschichte
Der Ort entstand 1664 im Zusammenhang mit der Besiedlung des Gebietes im Hinterland der BelgoroderVerhaulinie entlang der damaligen Südgrenze des Zarentums Russland, als sich dort aus dem Dienst entlassene Kosaken niederließen. Der Name steht im Russischen für „weiß“, hier möglicherweise in Bezug aus von Pflichten und Abgaben befreite Kosaken, die so bezeichnet wurden. Ab 1727 gehörte Belaja zum UjesdSudscha des Gouvernements Belgorod, ab 1779 der Statthalterschaft Kursk und ab 1797 des Gouvernements Kursk. Spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts war Belaja eine der größten Ortschaften des Ujesds und als solche Sitz einer Wolost.
Mit Einführung der Rajongliederung wurde Belaja am 30. Juli 1928 Verwaltungssitz eines nach ihm benannten Rajons im OkrugBelgorod (bis 1930) der Zentralen Schwarzerde-Oblast(Zentralno-Tschernosjomnaja oblast), aus der am 13. Juni 1934 die Oblast Kursk hervorging.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Belaja Anfang Oktober 1941 von der deutschen Wehrmacht eingenommen und am 23. Februar 1943 von der Roten Armee zurückerobert.
Am 1. Februar 1963 wurde der Rajon vorübergehend aufgelöst und sein Territorium in den Sudschanski rajon eingegliedert, aber am 12. Januar 1965 wiederhergestellt.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1897
4767
1939
4264
1959
3146
1970
3247
1979
3015
1989
3278
2002
2875
2010
2598
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Verkehr
Nach Belaja führt die Regionalstraße 38N-010, die gut 10 km nördlich von der 38K-028 abzweigt, die Obojan an der M2 Krim mit Sudscha verbindet. Von Belaja nach Süden führt die Straße weiter als 38K-001 zur Grenze der Oblast Belgorod, dort weiter in Richtung Rakitnoje – Belgorod; ebenso die 38N-009 nach Osten, in der Oblast Belgorod in Richtung Iwnja. Die 38K-029 ist eine Verbindung zwischen Belaja und der 38K-028 in nordwestlicher Richtung.
Die nächstgelegene Bahnstation ist Rulitino etwa 7 km südlich des Ortes bei Kilometer 97 der Nebenstrecke (Nawlja –) Lgow – Gotnja – Chotmyschsk (ehemals weiter nach Charkiw, heute vor der Grenze zur Ukraine unterbrochen und abgebaut).
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)