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Vegetative Merkmale
Die Bartnelke ist eine zweijährige bis ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 30 bis 50 (20 bis 70) Zentimetern erreicht. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl. Im ersten Jahr wird nur eine Blattrosette gebildet. Im zweiten Jahr werden die Stängel mit den Blütenständen gebildet. Der meist einfache, manchmal im oberen Bereich verzweigte Stängel ist kahl. Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind sitzend bis selten kurz gestielt. Die einfache, dunkelgrüne Blattspreite ist bei einer Breite von 5 bis 18 Millimetern, eilanzettlich mit spitzem oberen Ende und ist ganzrandig.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juni bis September. In einem endständigen, zymösenBlütenstand befinden sich 5 bis 30 Blüten dicht zusammen.
Bei der Wildform sind die Blüten rot auf weißem Grund; die Farben bei Kulturpflanzen reichen von weiß, rosa-, lilafarben und rot bis zu gemischten Varianten. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind zwei bis drei Paare langer, spitz zulaufender, granniger, hautrandiger Außenkelchblätter vorhanden. Die fünf, kahlen, rippigen und zugespitzten Kelchblätter sind basal röhrig verwachsen und 1,5 bis 1,8 Zentimeter lang. Die fünf Kronblätter sind lang genagelt und gefranst. Es sind zwei Kreise mit je fünf, kurzen, basal verwachsenen Staubblättern und zwei lange, schlanke Griffel am oberständigen, zylindrischen, kurz gestielten Fruchtknoten vorhanden. Die Narbe ist papillös und weit herablaufend. Es sind an der Staubblattbasis innen Nektarien vorhanden.
Die etwa 1 Zentimeter lange und oben vierklappige Kapselfrucht enthält viele Samen. Die schwarzen Samen sind flach und bei einer Größe von 2 bis 3 Millimetern eiförmig.
Die Bartnelke wächst in Mitteleuropa in lichten Wäldern und Gebüschen, an Waldrändern und auf Wiesen besonders in der montanen und subalpinen Höhenstufe.[3] Sie steigt an der Pasterze in eine Höhenlage von bis 2500 Meter auf.[3]
Ökologie
Bei der Bartnelke handelt es sich um einen Hemikryptophyten.
Von der Bartnelke gibt es in Europa ursprüngliche Fundorte in Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, Tschechien, Polen, in der Slowakei, in Slowenien, Ungarn, Serbien, Kroatien, Montenegro, Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien, Rumänien und in der Ukraine.[5]
Je nach Autor gibte es wenige Unterarten und Varietäten:[5]
Dianthus barbatusL. subsp. barbatus: Sie kommt ursprünglich in Spanien, Andorra, Frankreich, Italien, Slowenien, Österreich, Ungarn, Polen, Slowakei, Bulgarien, Rumänien, in der Ukraine und in der Türkei vor.[5]
Dianthus barbatusL. var. barbatus: Die Heimat ist Europa.
Dianthus barbatus var. asiaticusNakai: Die Heimat ist nur der östliche bis südliche Teil der chinesischen Provinz Jilin und Nordkorea.[1][6]
Dianthus barbatus subsp. compactus(Kit.) Heuff. (Syn.: Dianthus compactusKit.): Sie kommt in Polen, in der Slowakei, in Österreich, Ungarn, Italien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Rumänien, Bulgarien und in der Ukraine vor.[5][1]
Nutzung
Nach Zander sind 2008 folgende Sorten als Zierpflanzen in Verwendung: ‘Indianerteppich’, ‘Nigrescens’, ‘Plenus’, ‘Sooty’.[7]
Einzelne Sorten sollen durch Bastardierung mit der Chinesischen Nelke (Dianthus chinensis) entstanden sein.[3]
Trivialnamen
Für die Bartnelke bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Büschelifriesli (Bern), Büschelinägeli (Bern), Buschnägeli, Buschnägali (St. Gallen im Rheintal), Dreuwnägelken (Pommern), Druwnägelk (Altmark), Fläschnägeli (Appenzell), schöner Hans, Nosegigger (Franken)[8], Karthäusernelke (Thüringen und Sachsen), Klusternagelk (Holstein), Klusternelke (Weser), Plusternelke (Norddeutschland), tirkesch Nagelbleamen (Schässburg), Schuppanägeli (St. Gallen bei Sargans) und Tschuppanägeli (St. Gallen bei Werdenberg).[9]
↑ abcdDianthusbarbatus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 3. Oktober 2024.
↑Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. S. 369.
↑
Peter Zwetko: Die Rostpilze Österreichs. Supplement und Wirt-Parasit-Verzeichnis zur 2. Auflage des Catalogus Florae Austriae, III. Teil, Heft 1, Uredinales., 2000. (PDF; 1,8 MB).