Die Gemeinde Barbey-Seroux liegt etwa zehn Kilometer nördlich der Stadt Gérardmer in den Vogesen. Das Gemeindegebiet erstreckt sich östlich der Vologne im Einzugsgebiet von deren rechten Nebenfluss Corbeline. Die südwestliche Gemeindegrenze folgt auf über acht Kilometern Länge der Abbruchkante zum 200 Meter tief eingeschnittenen Vologne-Tal.
Barbey-Seroux ist kein gewachsenes Dorf, es gibt keinen markanten Siedlungskern. Die aus den früheren Orten Barbey und Seroux bestehende Gemeinde setzt sich aus folgenden verstreut liegenden Weilern und Höfen zusammen:
Au-delà de l’Eau
Béninfaing
Chababois
Herqueville
Hompont
La Grande Roche
Le Haut Bois
Les Hennottes
L’Étang d’Oron
Les Tronces
Le Vieux Pré
Maillegoutte
Fast das gesamte 7,32 km² umfassende Gemeindeareal ist bewaldet (Forêt Domaniale de Vologne, Bois des Pschés); landwirtschaftlich nutzbare Flächen finden sich nur im Norden der Gemeinde oder auf kleineren Rodungsinseln. Im Süden der Gemeinde liegen die höchsten Erhebungen:
Haut de Giropaire 733 m
Haut de l’Aile 733 m
Der mit 870 m höchste Punkt im Gemeindegebiet ist eine namenlose Erhebung im äußersten Südzipfel. Die im Gemeindegebiet von Barbey-Seroux entspringenden Bergbäche fließen über die Corbeline der Vologne zu, die nach Westen zur Mosel entwässert.
Barbey-Seroux ist Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges.
Der Ortsname Seroux erschien erstmals 1457 in einer Urkunde. Das ehemalige Herrenhaus war im Besitz der Herzöge von Lothringen und dem Rittergeschlecht von Barbas. Aus dem Namen dieser Ritter entstand vermutlich der Ortsname Barbey. Ab dem Jahr 1710 kam das Gebiet der heutigen Gemeinde Barbey-Seroux in den Einflussbereich der Vogtei Bruyères, ab 1751 gehörte es zum Herrschaftsbereich von Saint-Dié. 1793, während der Zeit der Französischen Revolution, wurde die Gemeinde Barbey-Seroux gebildet, die dem Bezirk Bruyeres und dem heute nicht mehr existierenden Kanton Granges zugeordnet wurde. Kirchlich war Barbey-Seroux ein Anhang der Pfarrei von Granges-sur-Vologne im Dekanat Épinal der Diözese Toul.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden auf kleinen Rodungsinseln hauptsächlich Roggen, Hafer, Kartoffeln und Flachs angebaut, aber auch Hanf, Heu und Ol produziert. Eine Getreidemühle und ein Gemeinschaftsbackofen befanden sich im Weiler Béninfaing. In den Granitsteinbrüchen nahe dem Ortsteil Les Tronces arbeiteten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts viele Belgier, die hauptsächlich Pflastersteine herstellten.[1][2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2010
2021
Einwohner
138
121
109
111
115
116
141
144
Im Jahr 1841 wurde mit 628 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von cassini.ehess[3] und INSEE[4].
Sehenswürdigkeiten
In Barbey-Seroux gibt es keine Kirchen oder Kapellen, lediglich ein Wegkreuz nahe dem Rathaus. Einen touristischen Anziehungspunkt für Wanderer stellt das Steinfeld (Champ de Roches) auf einer Waldlichtung im Osten der Gemeinde dar. Die Herkunft und Anordnung der Steine auf einer Fläche von 400 × 40 m ist noch nicht endgültig geklärt, weil für die Gletscher-Theorie die Schliffspuren fehlen.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Gemeinde sind traditionell Forstwirtschaft[6] und Holzverarbeitung vertreten (Sägewerk). Die Granitsteinbrüche im Süden der Gemeinde sind heute nicht mehr in Betrieb. Die sehr kleinen Acker- und Weideflächen dienen der Selbstversorgung. Daneben spielt auch der Tourismus (Ferienhäuser) eine zunehmende Rolle.
Die Gemeinde Barbey-Seroux liegt abseits der überregional bedeutsamen Verkehrswege. Durch die Gemeinde führt die ganzjährig benutzbare Straße von Corcieux nach Granges-sur-Vologne (D 31). Eine weitere Straßenverbindung führt nach Arrentès-de-Corcieux. Im zehn Kilometer entfernten La Houssière besteht Bahnanschluss (Bahnlinie Arches-Saint-Dié).