In der Qualitätsbewertung des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (nvr) von Ende 2014 erhielt der Bahnhof eine Gesamtwertung von 94,1 % (entspricht der Wertung „akzeptabel mit kleineren, zu vernachlässigenden Mängeln“, Platz 96 von 190).[4] Noch Ende 2013 erhielt der Bahnhof eine Gesamtwertung von 88,96 % (entspricht der Wertung „noch akzeptabel“, Platz 134 von 187).[5]
Im Dezember 2004 wurde die Strecke nach Stolberg mit den Haltepunkten Herzogenrath-Alt-Merkstein und Herzogenrath-August-Schmidt-Platz wiedereröffnet und im Dezember 2005 der Betrieb auf dieser Strecke nach Alsdorf-Annapark verlängert. Von 2007 bis 2008 wurden die Bahnsteige von etwa 38 Zentimeter auf eine Höhe von 76 Zentimetern umgebaut und die nutzbare Länge auf 170 m stark verkürzt. Darüber hinaus wurde die Unterführung modernisiert und mit zwei Aufzügen für den barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen ausgestattet.[6] Seit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 ist der Bahnhof Herzogenrath mit einigen Intercitys auf den Relationen Aachen – Berlin und Leipzig – Köln wieder an das Fernverkehrsnetz angeschlossen, die seit dem 16. Dezember 2013 täglich außer samstags verkehren.[7]
Mit der Eröffnung des renovierten Bahnhofsgebäudes im März 2007[8] wurde im Bahnhofsgebäude auch das FrauenKomm.Gleis1 eröffnet.[9] Außerdem bezog der gemeinnützige Verein Forum für Kunst und Kultur Herzogenrath in der Euregio e.V. einen Teil des Gebäudes.
Im Juni 2009 erhielt der Bahnhof den Namen „Eurode Bahnhof“.[10]
Neben verschiedenen Veranstaltungsräumen für Ausstellungen und Seminare[11] steht auch ein Bistro zur Verfügung.[12]
Seit 2015 wird der Bahnhof erneut modernisiert und erweitert.[14] So ist im Sommer 2016 eine Elektrotankstelle eingerichtet worden. Seit Dezember 2018 verbindet der LIMAX Maastricht und Aachen, im Juni 2024 wurde die Linie nach Lüttich verlängert. Arriva, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, hat die Konzession für den Betrieb von verschiedenen Bus- und Bahnlinie ab 11. Dezember 2016 in Limburg gewonnen[15] und betreibt diese Verbindung mit Mehrsystemzügen des Typs Stadler Flirt 3.[16] Dazu wurde die Bahnstrecke zwischen Herzogenrath und Heerlen 2018 elektrifiziert und erhielt in Haanrade eine Systemtrennstelle für den Systemwechsel von 15 kV, 16,7 Hz auf das niederländische Gleichstromsystem mit einer Spannung von 1,5 kV.[17] Da auch die Strecke der Euregiobahn nach Stolberg elektrifiziert werden soll, wird die Oberleitung im Bahnhofsbereich komplett erneuert und umgebaut. So kann man die Oberleitungen zwischen DB Netz und EVS sauber trennen.
Im Mai 2020 wurde von der EVS der Bau eines neuen, 280 Meter langen Mittelbahnsteigs zwischen den Gleisen 5 und 7 begonnen. Dazu wurden vom Land Nordrhein-Westfalen und der EU 11,24 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.[18] Gleis 6 wurde für den Bahnsteig abgerissen, der die freigewordene Fläche einnimmt. Der Zugang ist über eine Rampe vom bestehenden Fußgängertunnel aus möglich, der bereits früher unter dem gesamten Bahnkörper hindurch führte und lediglich ab dem Aufgang zu den Gleisen 2 und 3 durch eine Mauer mit einer Metalltüre versperrt war. Der neue Bahnsteig soll zunächst vor allem dem LIMAX und dem zukünftigen IC Aachen-Den Haag dienen, später soll auch die Euregiobahn dort halten.
Planungen
Für die Anbindung der Bahnstrecke Stolberg–Herzogenrath ist der Bau eines Überwerfungsbauwerks geplant, sodass die Euregiobahn von Alsdorf kommend kreuzungsfrei den neuen Bahnsteig 5/7 erreichen kann.[19]
Betriebsanlagen
Der Bahnhof verfügt über sechs Bahnsteiggleise, von denen das als Gleis 55 bezeichnete ein Stumpfgleis ist und im Regelfall nicht genutzt wird. Weitere Stumpfgleise für den Verkehr auf der Strecke nach Stolberg befanden sich direkt neben Gleis 55 nördlich des Empfangsgebäudes, wurden jedoch für den Bau des Parkhauses größtenteils demontiert. Lediglich das bahnsteiglose Gleis 70 ist verblieben, endet jedoch weiter nördlich vor dem Parkhaus. Weitere Gleise liegen westlich der Bahnsteige und werden teilweise heute noch zur Abstellung von Güter- und Arbeitszügen genutzt.
Der Betrieb des Bahnhofs ist zwischen der Deutschen Bahn und der EVS Euregio Verkehrsschienennetz geteilt. Die Deutsche Bahn betreibt die Gleise 1–4, die Stumpfgleise 41 und 44 sowie das in den Bahnhof führende Gleis der Strecke von Heerlen. Die übrigen Betriebsanlagen einschließlich der Gleise von und zur Bahnstrecke nach Stolberg über Alsdorf werden von der EVS betrieben.
Herzogenrath ist einer von vier Bahnhöfen der Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach, die noch nicht vollständig durch ein elektronisches Stellwerk gesteuert werden. Der Betrieb im Bahnhof wird seit 1985 durch das Relaisstellwerk Hf der Bauart SpDrS600 an der nördlichen Bahnhofseinfahrt geregelt. Von diesem wird auch das Stellwerk des weiter Richtung Aachen gelegenen Bahnhofs Kohlscheid ferngesteuert. Zwischen 1915 und 1985 verfügte der Bahnhof über zwei mechanische Stellwerke an der nördlichen und südlichen Bahnhofseinfahrt. Das nördliche Fahrdienstleiterstellwerk Hf war auch für die Strecken nach Heerlen und Alsdorf zuständig, das südliche trug die Bezeichnung Hs. Der Betriebsteil der EVS wird von deren elektronischem Stellwerk in Stolberg Hauptbahnhof gesteuert.
Reinhard Gessen: Bahnhöfe – Herzogenrath. In: Bergbau und Eisenbahnen in der Region Aachen-Düren-Heinsberg. Reinhard Gessen, abgerufen am 30. Dezember 2015.
Stefan von der Ruhren: Herzogenrath. In: Eisenbahnen in Aachen und der Euregio Maas-Rhein. Stefan von der Ruhren, 11. Dezember 2015, abgerufen am 30. Dezember 2015.
↑Stationsqualität 2014. (PDF; 3,70 MB) Qualität der
Verkehrsstationen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) im Gebiet des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland 2014. Nahverkehr Rheinland, Juni 2015, S. A11, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2016; abgerufen am 28. Dezember 2015.
↑Stationsqualität 2013. (PDF; 2,11 MB) Qualität der
Verkehrsstationen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) im Gebiet des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland 2013. Nahverkehr Rheinland, November 2014, S. A7, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2016; abgerufen am 13. Januar 2015.