Das Straßendorf Błotnica Strzelecka liegt etwa acht Kilometer östlich von der Kreis- und Gemeindestadt Strzelce Opolskie (Groß Strehlitz) und 42 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb der Równina Opolska (Oppelner Ebene).
Ortsteil von Błotnica Strzelecka ist Doryszów(Dorishof).
Nachbarorte
Nachbarorte von Błotnica Strzelecka sind im Westen Warmątowice(Warmuntowitz), im Norden Centawa, im Osten Płużnica Wielka(Groß Pluschnitz) und im Süden Kotulin(Groß Kottulin) und Balzarowitz(Balcarzowice).
Geschichte
Der Ort wurde 1240 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Der Ortsname Blottnitz bedeutet in etwa Sumpfplatz, Sumpfort.
Im Jahr 1861 lebten 481 Menschen im Ort. 1865 zählte der Ort 9 Bauern, 12 Freigärtner und 15 Häusler sowie ein Schloss und eine Brennerei.[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Blottnitz gegründet, welcher die Landgemeinden Balczarzowitz, Blottnitz, Centawa, Groß Pluschnitz, Nogowschütz und Warmuntowitz und die Gutsbezirke Balczarzowitz Vorwerk, Blottnitz Vorwerk, Centawa Vorwerk, Groß Pluschnitz Vorwerk, Nogowschütz Vorwerk und Warmuntowitz Vorwerk umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Graf von Posadowsky-Wehner in Blottnitz.[4] 1885 lebten in Blottnitz 592 Einwohner.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 106 Einwohner für Deutschland und 179 für Polen[5] – Blottnitz verblieb in der Weimarer Republik. Im Gutsbezirk Blottnitz stimmten 52 Einwohner für Deutschland und 77 für Polen. Am 27. März 1925 kam es in Blottnitz zu einem Brand, bei dem ein paar Anwesen betroffen waren. Im Juli 1925 wurden auf einem Feld bei Blottnitz vorgeschichtliche Funde entdeckt. 1928 wurde der Gutsbezirk Blottnitz aufgelöst und in die Gemeinde Blottnitz eingemeindet. Im Sommer 1932 kam es zu weiteren Funden von Skeletten und Urnen. 1933 lebten in Blottnitz 786 Einwohner. Am 3. Juli 1936 wurde der Ort in Quellengrund umbenannt. 1939 lebten in Quellengrund 857 Einwohner. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Groß Strehlitz.
1945 wurde der Ort in Błotnica Strzelecka umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1945 wurde in Blottnitz ein Arbeitslager für Deutsche errichtet, in dem Bewohner aus der Umgebung interniert wurden. Es wurde bis Oktober 1945 betrieben.[6] 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Strzelecki.
Im August 2008 durchzog ein Wirbelsturm den Ort und zerstörte einen großen Teil des Ortes, darunter Wohn- und Nebengebäude, die Infrastruktur und den Park.[7]
Wappen
Alte Siegel und Stempel des Ortes zeigen einen über einen Stein nach rechts springenden Hirsch zwischen zwei Nadelbäumen.
Das Schloss Blottnitz (poln. Pałac Błotnica Strzelecka) wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil errichtet. Der zweigeschossige Ziegelbau steht auf einem rechteckigen Grundriss. Der Schlossbau steht seit 1978 unter Denkmalschutz.[8]
Der angrenzende Schlosspark steht seit 1986 unter Denkmalschutz.
Hedwigskirche
Die römisch-katholische Hedwigskirche (poln. Kościół św. Jadwigi) wurde ab 1982 errichtet. Nachdem der Kirchenbau 1988 fast vollendet wurde, brach bei abschließenden Schweißarbeiten ein Feuer aus und zerstörte das Gebäude. 1989 wurde die Kirchenruine abgerissen und bis 1995 neu errichtet. Die feierliche Weihe der Kirche fand am 18. Juni 1995 in Anwesenheit des Erzbischofs Alfons Nossol statt.[9]