Bölinghoven wurde erstmals im Jahr 1054 als Budelinchove urkundlich erwähnt.[2] Bei dem Ortsnamen handelt es sich um einen Vertreter aus der -inghofen-Namensgruppe, die eine Hofgründung durch die im Namenspräfix angegebene Person bezeichnet. Der Personenname bei Budelinchove dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit ein Bodilo gewesen sein, der Ortsname bedeutet also Hof der Sippe des Bodilo.[2]
Nach nicht fachwissenschaftlicher und vermutlich falscher Deutung des lokalen Geschichtsvereins bedeutet dagegen der Name Bölinghoven Hof auf der Höhe, auf dem Hügel gelegen (Böhl, auch Bühl, bedeutet Anhöhe, Hügel). Mundartlich heißt es op Böhlekoven.[1]
1822 lebten zwölf Menschen in dem als Bauerngut kategorisierten Ort, der unter dem Namen Bülekoven aufgeführt ist.[4] Für das Jahr 1830 werden für Bülekoven 16 Einwohner angegeben.[5] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Bauerngüter kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit zwei Wohngebäude mit 14 Einwohnern, allesamt katholischen Bekenntnisses.[6] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Biesfeld 1871 mit zwei Wohnhäusern und elf Einwohnern auf.[7] Aus dem Jahr 1829 stammt ein unter Denkmalschutz stehendes Wegekreuz vor dem Bauernhof Bölinghoven 25.
In der Aufstellung des Königreichs Preußen für die Volkszählung 1885 wurde Bölinghoven als Wohnplatz der Landgemeinde Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein verzeichnet.[8] Zu dieser Zeit wurden zwei Wohnhäuser mit fünf Einwohnern gezählt. 1895 besaß der Ort drei Wohnhäuser mit elf Einwohnern und gehörte kirchlich zum katholischen Kirchspiel Dürscheid,[9] 1905 werden zwei Wohnhäuser und neun Einwohner angegeben.[10]
Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Gemeinde Kürten mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Bechen und Olpe und Teilen der Stadt Bensberg zur Gemeinde Kürten zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Bölinghoven Teil der Gemeinde Kürten.
↑ abHeinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1956.
↑Wilhelm Fabricius : Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
↑Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band1. Karl August Künnel, Halle 1821.
↑Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
↑Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
↑Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr.XI. Berlin 1874.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
Ortsteile, Ortschaften und Wohnplätze von Kürten