1993 wurde er Fachreferent[1] für die Museen europäischer Kunst in der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin und 2000 zusätzlich stellvertretender Abteilungsleiter der Informations- und Kommunikationstechnik.[2] Seit dem Sommersemester 1997 war Bienert Lehrbeauftragter im Studiengang Kulturarbeit, Bereich Medientheorie und Praxis, an der Fachhochschule Potsdam.[3] Im Juni 2017 wurde er gemeinsam mit Knut Andreas zum Honorarprofessor berufen[4] und ist für die Lehrbereiche Kunstgeschichte und Digital Humanities verantwortlich.[5]
Er ist Mitglied im Verein cultrans e.V. Cultural transfers[6] und im Arbeitskreis Graphik vernetzt von arthistoricum.net.[7]
Leistungen
Am Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte arbeitete Andreas Bienert von 1987 bis 1989 in der elektronischen Bildredaktion zum Marburger Index[3] und war dann maßgeblich an medientechnischen Projekten wie dem Digitalen Informationssystem zur Kunst- und Sozialgeschichte (DISKUS) beteiligt. Dies war die Grundlage für seine europaweit anerkannte Kompetenz auf dem Gebiet der Entwicklung von Informationssystemen in Museen, Archiven und Galerien. In mehreren europäischen Projekten und Forschungskooperationen konnte er diese Erfahrungen nutzen und erweitern.[8]
Als Fachreferent und stellvertretender Abteilungsleiter der Informations- und Kommunikationstechnik in der Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin war Bienert für die Einführung und optimale Ausgestaltung der digitalen Dokumentation in der größten Museumsorganisation Deutschlands verantwortlich.[8] Mit dem Gesamtverzeichnis der Gemälde und Skulpturen der Nationalgalerie[11] und der CD-ROMVerführungen[12] für eine interaktive Reise durch 31 Jahre Plakatgeschichte konzipierte er die ersten digitalen Produkte der Staatlichen Museen zu Berlin. Auch für die Konzeption des Joseph Beuys Medien-Archivs im Hamburger Bahnhof war er verantwortlich.[13]
Andreas Bienert koordinierte[14] von 1999 bis 2002 das von der Europäischen Kommission geförderte[15] Projekt der Rekonstruktion der heute weit verstreuten Sammlung[16] von Benedetto Giustiniani. The Giustiniani Collection in an Virtual Environment (GIOVE) beschritt mit dieser digitalen Wiederherstellung von Zusammenhängen zwischen Objekten, Personen und Ereignissen einen neuen Weg für museale Sammlungen.
Von 2010 bis 2014 konzipierte und leitete er in Zusammenarbeit mit Wim de Wit die Digitalisierung des Briefwechsels von Erich und Luise Mendelsohn für das internationale Kooperationsprojekt Erich Mendelsohn-Archive der Kunstbibliothek mit dem Getty Research Institute, in dem auch der Standard der Text Encoding Initiative in den Staatlichen Museen zu Berlin etabliert wurde.[17]
Ab 1996 war Andreas Bienert Mitveranstalter und ist seit 2003 Chairman der KonferenzEVA-Berlin: elektronische Medien & Kunst, Kultur und Historie, die zur internationalen und interdisziplinären Konferenzreihe EVA Conferences: Electronic Visualisation and the Arts[22] gehört. Er ist außerdem Mitherausgeber der jährlich erscheinenden Konferenzbände.[3]
↑Jahresbericht 1993 der Staatlichen Museen Preussischer Kulturbesitz Berlin. In: Jahrbuch der Berliner Museen, Band 36, 1994, S. 241–315, JSTOR, URL: http://www.jstor.org/stable/4125930, S. 248
↑Jahresbericht 2000 der Staatlichen Museen Preussischer Kulturbesitz Berlin. In: Jahrbuch der Berliner Museen, Band 43, 2001, S. 1–84, JSTOR, URL: http://www.jstor.org/stable/4129995, S. 2
↑Andreas Bienert: Gefängnis als Bedeutungsträger : ikonologische Studie zur Geschichte der Strafarchitektur (= Europäische Hochschulschriften / Reihe 37 / Architektur. Band20). Lang, Frankfurt am Main; Berlin; Bern; New York; Paris; Wien 1996, ISBN 978-3-631-30581-2.
↑Gesamtverzeichnis der Gemälde und Skulpturen der Nationalgalerie. Saur, München 1999. ISBN 978-3-598-40317-0.
↑Verführungen: Plakate aus Österreich und Deutschland von 1914 bis 1945. Berlin 1999. ISBN 978-3-88609-165-2.
↑Tobias Wall: Das unmögliche Museum: Zum Verhältnis von Kunst und Kunstmuseen der Gegenwart. transcript Verlag, 2015 (Schriften zum Kultur- und Museumsmanagement), ISBN 978-3-8394-0522-2, S. 130