Das Amt Grimburg war ein Verwaltungs- und Gerichtsbezirk im Kurfürstentum Trier. Es umfasste 29 Ortschaften im heutigen westlichen Rheinland-Pfalz und im nördlichen Saarland. Knapp 500 Jahre lang war die Burg Grimburg bei der heutigen Gemeinde Grimburg Verwaltungssitz und Gerichtsort des nach ihr benannten Amtes.
Kern der Organisation des Erzstiftes Trier im Hochmittelalter waren die Landesburgen, darunter die Burg Grimburg. Sie sicherten die Macht des Erzstiftes und wurden durch Burggrafen geleitet. Im 14. Jahrhundert entstand eine Ämterorganisation. Kurfürst Balduin von Luxemburg bildete nach französischem Vorbild eine Ämterverwaltung. An der Spitze der Ämter stand nun ein Amtmann. Diese Ämterbildung war nicht ein einzelner Akt, sondern wurde in einer Vielzahl von einzelnen Schritten unter Berücksichtigung der lokalen Besonderheiten vorgenommen. Als drittältestes Amt Kurtriers wurde das Amt Grimburg im Jahr 1328 erstmals urkundlich erwähnt.[1]
Die Verwaltung des Amtes Grimburg kam um 1690 zum kurfürstlichen Hof in Lascheid bei Hermeskeil.[2]
Bis 1748 war die Herrschaft Eberswald, die aus den Dörfern Sötern, Schwarzenbach, Braunshausen und Otzenhausen bestand, ein Kondominium zwischen Kurtrier und den Herren von Dürkheim zu Soetern. 1748 wurde die Gemeinschaft per Realteilung aufgelöst: Trier verzichtete auf alle Rechte an Soetern und Schwarzenbach und erhielt dafür den uneingeschränkten Besitz an Braunshausen und Otzenhausen. Diese beiden Orte wurden dem Amt Grimburg und der Pflege Reinsfeld zugeordnet.
Edmund Schömer: Burg und Amt Grimburg, Der Hochwald von der Urnenfelderkultur bis zur französischen Herrschaft 600 v. Chr. bis - n. Chr. Genealogie: Diethelm Prümm. Förderverein Burg Grimburg e. V., Grimburg 1984
Gottfried Kentenich: Ausführliche Beschreibung der Amts Grimburg, in „Trierische Chronik“, 9. Jahrgang, 1913, Trier: Lintz, S. 79 ff (dilibri.de)
Peter Brommer: Kurtrier am Ende des alten Reichs : Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von (1772) 1783 bis ca. 1790, Mainz 2008, Band 2, ISBN 978-3-929135-59-6, S. 303–358.