Im Jahr 2017 wurde die Nationalmannschaft als Österreichs Team des Jahres ausgezeichnet, nachdem man im Sommer zuvor bei der ersten Teilnahme an einer EM-Endrunde bis ins Halbfinale gelangt war. Vier Jahre später gelang erneut die Qualifizierung für die Europameisterschaft 2022.
Die Nationalmannschaft wurde von 27. Juli 2020 bis Dezember 2024 von Irene Fuhrmann trainiert.[1] Mannschaftskapitänin und gleichzeitige Rekordspielerin ist Sarah Puntigam.
Die bislang höchste Platzierung in der FIFA-Weltrangliste wurde am 25. August 2023 mit Platz 16 erreicht.[5]
Von 1970 bis 1990 hatte sich der Frauenfußballsport im Osten Österreichs rasant entwickelt und eine Vielzahl an Vereinen hervorgebracht. In Westösterreich hingegen war das Interesse noch gering. Dementsprechend waren in der Frauen-Bundesliga, der höchsten Spielklasse des Landes, ausschließlich Vereine aus Wien und Umgebung, Oberösterreich und der Steiermark zu finden. Deren Vorsitzender Gerhard Traxler kritisierte im Sommer 1989 eine durch die Untätigkeit des ÖFB verursachte Stagnation des Damenfußballs. In der Folge machte der Wiener Fußball-Verband innerhalb des ÖFB seinen Einfluss geltend und drängte auf eine verstärkte Förderung. Inoffiziell trat im Frühling 1990 ein kombiniertes Team aus Spielerinnen der zwei bestplatzierten Klubs der Bundesliga zu einem Spiel gegen die Tschechoslowakei an. Durch diese Privatinitiative sah sich der ÖFB zum Handeln und damit zur Zusammenstellung einer offiziellen Nationalmannschaft gezwungen.[6]
Das erste Freundschaftsspiel bestritt die Nationalmannschaft am 25. August 1990 in Richterswil gegen die Schweiz, dieses verlor sie 5:1. Erst mit dem siebten Freundschaftsspiel gelang der erste Sieg (1993 gegen Ungarn).[7] In den folgenden Jahren bestritt die Nationalmannschaft hauptsächlich Freundschaftsspiele sowie Qualifikationsspiele für Meisterschaften, bei denen man nie in die Endrunde gelangte. In der Qualifikation zur WM 2011 traf die Mannschaft auf Spanien, England, die Türkei und Malta. Dabei belegte Österreich den 3. Platz.
Erstmals erreichte man in der Qualifikation für die EM 2013 als Gruppen-Zweiter die Play-offs um ein EM-Ticket, wo man jedoch scheiterte: Gegen Russland unterlag man 0:2 im Hinspiel und konnte den Rückstand mit einem 1:1 im Rückspiel nicht mehr aufholen. Im März 2016 erreichten die Österreicherinnen nach dem Gewinn des Zypern-Cup 2016 Platz 25 in der FIFA-Weltrangliste.[8] Nach der EM 2017 erreichten sie im September 2017 mit Platz 20 ihre bis dahin beste Platzierung. Im August 2023 belegten sie Platz 16 auf der FIFA-Weltrangliste.[9]
Das österreichische Fußballnationalmannschaft der Frauen konnte sich im September 2016 erstmals für die im folgenden Jahr stattfindende Endrunde einer Europameisterschaft qualifizieren. Das Team traf bei der EM 2017 in Gruppe C auf Schweiz, Frankreich und Island, wo es als Gruppensieger hervorging. Im Viertelfinale kam es zum Elfmeterschießen gegen Spanien, das mit 5:3 gewonnen wurde. Im nachfolgenden Halbfinale unterlag man jedoch Dänemark ebenfalls im Elfmeterschießen mit 0:3. Bei der Wahl zu Österreichs Sportlern des Jahres 2017 wurde das Team zur Mannschaft des Jahres gewählt. Der ORF übertrug alle Spiele der österreichischen Nationalmannschaft im Bewerb live auf ORF eins. Um eine Übertragung des Gruppenspiels am 26. Juli auf dem Sender (statt auf ORF Sport Plus) zu ermöglichen, wurde das ursprünglich zeitgleich angesetzte Qualifikationsspiel von FC Salzburg zur UEFA Champions League der Männer kurzfristig auf 18:45 Uhr vorverlegt.[10]
Nachdem der bisherige Teamchef Dominik Thalhammer zum LASK gewechselt war, übernahm mit Irene Fuhrmann am 27. Juli 2020 erstmals eine Frau das Traineramt bei den Nationalspielerinnen.[11] Unter ihrer Leitung konnte sich die Mannschaft für die Endrunde der EM 2022 qualifizieren. In Gruppe A wurde die österreichische Auswahl Zweiter hinter England, im Viertelfinale verlor sie 0:2 gegen Deutschland.
Nachfolgend scheiterte die Mannschaft jedoch in der Qualifikation für die WM 2023. Auch die Qualifikation für die EM 2025 wurde Ende 2024 verpasst; im Playoff-Finale unterlag man gegen Polen. Zum Ende des Jahres 2024, das die Auswahl in der FIFA-Weltrangliste auf dem 18. Platz abschloss,[12] gab der ÖFB die Trennung von Temchefin Fuhrmann bekannt.[1]
Die Nationalmannschaft nahm dreimal am Algarve-Cup teil und spielte dabei jeweils in Gruppe C, in der zunächst die schwächeren Mannschaften gegeneinander antreten.
Die Nationalmannschaft nahm 2016 erstmals teil und gewann das Turnier durch ein 2:1 im Finale gegen Polen. 2017 wurde der achte Platz belegt. Dabei traf die Mannschaft erstmals auf eine ozeanische Mannschaft (Neuseeland) und gewann mit 3:0. 2018 nahm Österreich erneut teil und belegte durch einen Sieg im Elfmeterschießen gegen Wales den siebten Platz. Dabei kam Nina Burger als erste österreichische Spielerin zu ihrem 100. Länderspiel.[13]2019 wurde der vierte Platz belegt. Dabei verloren die Österreicherinnen kein Spiel. Nach Siegen gegen Afrikameister Nigeria (4:1) und die Slowakei (1:0) sowie einem torlosen Remis gegen Belgien wurde Österreich Gruppensieger, traf aber als schlechtester Gruppensieger im Spiel um Platz 3 wieder auf Belgien. Da dieses erneut torlos endete, kam es zum Elfmeterschießen, in dem je fünf Schützinnen beider Mannschaften trafen und nicht trafen und es am Ende 3:2 für Belgien stand.[14]
Das erste Tor in den Länderspielen der österreichischen Frauen erzielte am 25. August 1990 Christa Zötsch (1. DFC Leoben) in der 63. Spielminute beim Stand von 0:3 bei der 1:5 (0:2)-Niederlage von Österreich in der Schweiz, in Richterswil.[15]
Ein besonderes Kunststück gelang Ramona Cito, die am 27. Mai 1995 im freundschaftlichen Länderspiel gegen Slowenien beim Stand von 8:1 in der 79. Spielminute eingetauscht wurde und bereits vier Minuten später für den Endstand von 9:1 für Österreich sorgte. Dennoch sollte es der einzige Länderspieleinsatz von Ramona Cito bleiben.
Die schnellsten Länderspieltore erzielten jedoch zwei andere Spielerinnen: Beim 11:0-Sieg von Österreich gegen Armenien am 13. Mai 2003 war Marlies Hanschitz ebenso bereits nach 3 Minuten erfolgreich, wie Manuela Binder beim vorher genannten 9:1-Sieg gegen Slowenien. Das schnellste Verlusttor fügte übrigens die Waliserin Jones, die beim 1:1-Unentschieden am 24. Oktober 1999 bereits in der 2. Spielminute einen Elfmeter gegen Österreich versenkte.
In einem Testspiel 2020 gegen die Schweiz feierte Sarah Puntigam ihr 100. Länderspiel im ÖFB-Dress, womit sie nach Nina Burger die zweite Frauen-Nationalteamspielerin ist, die die 100er Länderspiel-Marke geknackt hat.[16] Am 17. September 2021 wurde sie mit ihrem 110. Länderspiel österreichische Rekordnationalspielerin.[17]
Erster Teamchef des österreichischen Nationalteams der Frauen war Peter Leitl, der insgesamt 27 mal für die Nominierungen verantwortlich war. Langjähriger Teamchef war unter anderem Dominik Thalhammer[18], der das Amt des im April 2011 verstorbenen Ernst Weber übernommen hatte, der in 60 Länderspielen hauptverantwortlich für das österreichische Frauennationalteam war. Von Sommer 2020 bis Dezember 2024 war mit Irene Fuhrmann die erste Frau Trainerin der österreichischen Frauenfußballnationalmannschaft.
Am 12. Juli 1978 fand in Linz ein Spiel gegen die Schweiz statt, das 2:6 für die Schweiz endete, das jedoch vom ÖFB nicht als offizielles Länderspiel geführt wird. Der SFV zählt es dagegen in seiner Länderspielstatistik.[24]
↑Frauen-Weltrangliste. In: fifa.com.FIFA, 13. Dezember 2024, abgerufen am 14. Dezember 2024 (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind provisorisch, da nicht mehr als fünf Spiele absolviert wurden oder die Mannschaften seit mehr als 48 Monaten inaktiv sind.).