Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio wurden vom 21. Juli bis zum 7. August 2021 zwei Wettbewerbe im Fußball ausgetragen. Am Turnier nahmen bei den Frauen zwölf, bei den Männern 16 Mannschaften teil. Neben den Spielen in der Olympiastadt Tokio wurden auch Spiele in Chōfu, Kashima, Rifu, Saitama, Sapporo und Yokohama ausgetragen.[1]
Bei den Männern waren ursprünglich nur U23-Mannschaften zugelassen, die mit maximal drei älteren Athleten verstärkt werden durften.[2] Nach der Verschiebung um ein Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie legte die FIFA am 3. April 2020 fest, dass Spieler teilnehmen durften, die nach dem 31. Dezember 1996 geboren wurden und somit zur Qualifikation beigetragen hatten.[3] Bei den Frauen gab es keine Alters-Einschränkung.
Insgesamt nahmen am Fußballturnier der Männer 16 Mannschaften teil. Das FIFA-Organisationskomitee beschloss auf seiner Sitzung vom 14. September 2017 die Verteilung der Qualifikationsplätze.[4]
Es waren nur U24-Spieler, die nach dem 31. Dezember 1996 geboren wurden, zugelassen. Jede Mannschaft durfte durch maximal drei ältere Athleten verstärkt werden.[3][5]
Für das olympische Fußballturnier der Männer konnten sich folgende Mannschaften qualifizieren:
Das Nord- und Zentralamerikanische Qualifikationsturnier sollte ursprünglich vom 20. März bis 1. April 2020 stattfinden, wurde jedoch wegen der COVID-19-Pandemie verschoben.
Spielplan
Wertungskriterien
In den Gruppen wurde die Rangfolge nach den folgenden Kriterien ermittelt:
Anzahl Punkte aus den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams;
Tordifferenz in den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams;
Anzahl der in den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams erzielten Tore;
Losentscheid durch die FIFA-Organisationskommission.
Ab dem Viertelfinale folgte bei unentschiedenem Spielstand zunächst eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten, bestand danach immer noch Gleichstand, entschied ein Elfmeterschießen.
Als für die Durchführung des Turniers zuständiger Sportverband nominierte die FIFA insgesamt 25 männliche und weibliche Schiedsrichter sowie 50 -assistenten.[6] Erstmals wurde bei einem olympischen Fußballturnier auch der Videobeweis eingesetzt. Zu diesem Zweck wurden weitere 20 Videoschiedsrichter (VARs) nominiert. Zusätzlich wurden von der FIFA noch vier Unterstützungsschiedrichter (Support Match Officials) benannt, die ausschließlich als Vierte Offizielle eingesetzt wurden.
Insgesamt nehmen am Fußballturnier der Frauen 12 Mannschaften teil. Das FIFA-Organisationskomitee beschloss auf seiner Sitzung vom 14. September 2017 die Verteilung der Qualifikationsplätze.[4]
Für das olympische Fußballturnier der Frauen konnten sich folgende Mannschaften qualifizieren:
Die Gruppenauslosung fand am 21. April 2021 statt. Dazu wurden die Mannschaften gemäß ihrer Position in der FIFA-Weltrangliste vom 16. April 2021 auf vier Töpfe mit je drei Teams aufgeteilt, wobei Japan als Gastgeber Topf 1 zugeteilt war und Großbritannien gemäß der Position von England eingeteilt wurde. Japan war zudem als Gruppenkopf der Gruppe E auf Position 1 gesetzt. In jede Gruppe konnte maximal eine Mannschaft einer Konföderation gelost werden.[9]
Spielplan
Wertungskriterien
In den Gruppen wird die Rangfolge nach folgenden Kriterien ermittelt:
Anzahl der Punkte aus den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams;
Tordifferenz in den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams;
Anzahl der in den Direktbegegnungen der punkt- und torgleichen Teams erzielten Tore;
Losentscheid durch die FIFA-Organisationskommission.
Neben den zwei besten Mannschaften der Gruppe qualifizieren sich auch die beiden besten Gruppendritten. Deren Reihenfolge wird durch die Kriterien 1, 2, 3 und 7 ermittelt.
Ab dem Viertelfinale folgt bei unentschiedenem Spielstand zunächst eine Verlängerung von zweimal 15 Minuten, besteht danach immer noch Gleichstand, entscheidet ein Elfmeterschießen.
Sortierung bei gleicher Torzahl gemäß Anzahl Torvorlagen bzw. gespielter Zeit.
Zudem 2 Eigentore durch neuseeländische Spielerinnen und ein Eigentor einer Kanadierin
Trivia
Die BrasilianerinFormiga war die einzige Teilnehmerin, die seit 1996 an allen bisher ausgetragenen olympischen Fußballturnieren der Frauen teilgenommen hat (sieben). Sie bestritt zudem die meisten Spiele (34).
Pia Sundhage dehnte den von ihr gehaltenen Rekord von 18 Spielen an der Seitenlinie bei Olympischen Spielen während Tokio 2020 auf insgesamt 22 Partien aus.
Analog zum weltweiten Fußball waren aufgrund der präsenten COVID-19-Pandemie erstmals bei einem olympischen Fußballturnier innerhalb der regulären Spielzeit fünf Spielerwechsel und in einer Verlängerung ein weiterer pro Mannschaft gestattet.[10] Diese Regel hat weiterhin Bestand bei allen Pflichtspielen.
Die Niederländerinnen stellten mit 21 Toren in der Vorrunde einen neuen Rekord auf. Dabei konnten sie den vorherigen Bestwert der deutschen Frauen aus dem Jahr 2004 von zehn Treffern mehr als verdoppeln. Auch Deutschland erzielte damals acht Tore gegen China. Die Niederländerinnen kassierten aber auch acht Gegentore, so viele wie noch kein Gruppensieger in der Turniergeschichte. Mit einer Tordifferenz von +13 überboten sie aber auch den Rekord von Deutschland (+10, ohne Gegentor im gesamten Turnier) aus dem Jahr 2004.
China stellte dagegen einen neuen Negativrekord von Gegentoren auf und war damit um zwei Tore schlechter als Simbabwe im Jahr 2016, als diese 15 Gegentreffer hatten hinnehmen müssen.
Vivianne Miedema stellte für die Niederlande zudem den Vorrundenrekord von acht Toren auf. Zuvor hatte dieser bei sechs Toren gelegen, erzielt durch die Kanadierin Christine Sinclair im Jahr 2012 und in Tokio von der Sambianerin Barbra Banda. Miedema ist auch die erste Spielerin eines Turnierneulings, die im ersten Spiel drei und vier Tore erzielte. Die bisherige Bestmarke hatte die Brasilianerin Pretinha 1996 mit zwei Toren aufgestellt, was danach noch keinem weiteren Neuling gelang.
Durch ihre Turniertreffer neun und zehn im Viertelfinale gegen die USA (2:4 i. E.) stellte Vivianne Miedema einen neuen Torrekord bei Olympischen Spielen auf.
Mit der Sambianerin Barbra Banda schied erstmals eine Spielerin mit ihrer Mannschaft nach der Vorrunde aus, die mehr als vier Tore geschossen hatte (sechs). Bisher beste Torschützin, die nach der Vorrunde ausschied, war die Chinesin Sun Wen, die 2000 mit vier Toren als Torschützenkönigin nach der Vorrunde ebenso ausschied wie diesmal ihre Landsfrau Wang Shuang. Banda ist auch die bisher einzige Spielerin, die in zwei aufeinander folgenden Partien je drei Tore erzielen konnte.
Sambia war die erste Mannschaft, die mit sieben geschossenen Toren nach der Gruppenphase ausschied. Den bisherigen Höchstwert hielten die deutschen Frauen, die beim ersten Turnier der Frauen 1996 mit 6:6 Toren als Gruppendritte ausschieden, als nur die Gruppensieger und -zweiten in die K.-o.-Runde einzogen.
Die Australierin Sam Kerr erzielte bei der 3:4-Niederlage gegen die USA im Spiel um die Bronzemedaille ihr 48. Länderspieltor. Damit löste sie die vorherige australische Rekordhalterin Lisa de Vanna ab.[11][12]
Die Kanadierinnen konnten als erste Mannschaft mit nur zwei Siegen sowie vier Remis, davon zwei im Elfmeterschießen gewonnen, die Goldmedaille gewinnen.
Sieben Spielerinnen bestritten im Turnierverlauf ihr 100. Länderspiel: Ashley Lawrence/Kanada und Kyah Simon/Australien im Halbfinale, Vivianne Miedema/Niederlande im Viertelfinale, Andressa Alves/Brasilien, Hannah Wilkinson/Neuseeland, Lindsey Horan/Vereinigte Staaten und Ellen White/England (95 Spiele) und Großbritannien (4 Spiele 2012, 4 Spiele 2021) in Gruppenspielen. Das Viertelfinalspiel der Brasilianerinnen gegen Kanada zählt die FIFA als 200. Länderspiel von Formiga. Das erste Gruppenspiel der Kanadierinnen war das 300. Länderspiel von Christine Sinclair.
Einzelnachweise
↑Olympic sport football. In: tokyo2020.jp. 21. November 2016, archiviert vom Original am 21. November 2016; abgerufen am 21. November 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tokyo2020.jp