Zum Welterbe in Äthiopien gehören (Stand 2024) zwölf UNESCO-Welterbestätten, darunter neun Stätten des Weltkulturerbes, zwei Stätten des Weltnaturerbes, sowie eine gemischte Kultur- und Naturerbestätte. Der ostafrikanische Staat Äthiopien hat die Welterbekonvention 1977 ratifiziert. Die Felsenkirchen von Lalibela und der Simien-Nationalpark gehörten 1978 zu den zwölf Stätten, die als erste in die Welterbeliste aufgenommen wurden. Als bislang letzte Welterbestätte in Äthiopien wurde 2024 die Stätte Melka Kunture und Balchit in die Welterbeliste aufgenommen.
Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).
Die Felsenkirchen von Lalibela sind eine Ansammlung von elf Kirchen, die um das Jahr 1250 jeweils als Monolithen in die umgebende rote Basaltlava hineingearbeitet wurden.
Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., ii., iii.
Tal am Unterlauf des Flusses Omo, prähistorische Fundstätte in der Nähe des Turkana-Sees, älteste Funde des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens).
Die Welterbestätte umfasst die von Agroforstwirtschaft geprägte Kulturlandschaft von Gedeo mitsamt einigen bedeutenden megalithischen Monumenten in der Region.
Die Ausgrabungsstätten in Melka Kunture und Balchit umfassen verschiedene paläontologische und archäologische Funde aus der Zeit des Paläolithikums. Hierzu gehören unter anderem Fossilien von Homo erectus, Homo heidelbergensis und Homo sapiens, sowie verschiedene Steinwerkzeuge.
Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., iv., v.
Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM
Tentativliste
In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.
Aktuelle Welterbekandidaten
Aktuell (Stand 2024) sind sechs Stätten in der Tentativliste von Äthiopien eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte im Januar 2023.[1][2]
Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.
Das Höhlensystem der Sof-Omar-Höhlen gilt mit einer Länge von über 15 Kilometern als das längste Afrikas. Es wird von dem Fluss Webi Gestro durchflossen. Über Jahrhunderte dienten die Höhlen als religiöse Zentren für Muslime, aber auch für traditionelle Religionsgruppen.
In der Region Tigray im Norden Äthiopiens gibt es 121 aus dem anstehenden Fels gehauene Kirchen. Der Vorschlag umfasst insgesamt 80 dieser Felsenkirchen in den Landschaften Gheralta, Tembien und Atsbi.
Der Nationalpark ist bereits seit 1978 auf der welterbeliste vertreten. Die Fläche wurde jedoch um ca. 300 % erhöht, daher ist eine Erweiterung des bestehenden Welterbes geplant.
Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM
Ehemalige Welterbekandidaten
Diese Stätte stand früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[3]