Hauptthema des Wahlkampfes war die Wirtschaftspolitik. Irland war von der Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2007 schwer getroffen worden und musste sich in den Jahren 2010 bis 2013 unter den sogenannten Euro-Rettungsschirm begeben und die Bedingungen seiner Kreditgeber zur Konsolidierung des Staatshaushaltes und zur Reform der Wirtschaftspolitik akzeptieren. Es kam zu einem starken Anstieg der Staatsverschuldung und der Arbeitslosigkeit. Die Wirtschaft Irlands erholte sich jedoch relativ bald wieder und gewann teilweise erhebliche Dynamik. Im dritten Quartal 2015 lag das Wirtschaftswachstum bei 7 %;[1] die Arbeitslosigkeit sank unter der aktuellen Regierung von rund 14 auf 8,8 %.[2] Ab dem Jahr 2014 sanken die Staatsverschuldung und die Arbeitslosigkeit. Angesichts der Besserung der wirtschaftlichen Lage wurden immer mehr Stimmen laut, die die Beendigung der Austeritätspolitik forderten. Diesen Standpunkt vertrat von den größeren Parteien vor allem Sinn Féin.[3]
Wahlverfahren
Die Verfassung schreibt die Wahl durch übertragbare Einzelstimmgebung vor, wobei in jedem Wahlkreis mindestens drei Abgeordnete gewählt werden müssen. Seit 1947 gibt es ausschließlich Wahlkreise mit drei bis fünf zu wählenden Abgeordneten. Nach einer Gesetzesänderung aus dem Jahr 2013 sinkt die Zahl der Abgeordneten von 166 auf 158 und die Zahl der Wahlkreise von 43 auf 40.[4][5]
Die folgenden Karten zeigen die Stimmenanteile der großen Parteien nach Wahlkreisen.
Regierungsbildung
Nach mehreren vergeblichen Anläufen wurde Enda Kenny am 6. Mai 2016 mit 59 zu 49 Stimmen als Taoiseach (Ministerpräsident) wiedergewählt mit Unterstützung mehrerer unabhängiger Abgeordneter bei Enthaltung der zweitstärksten Partei Fianna Fáil. Im neuen Kabinett waren neben Fine Gael unabhängige Abgeordnete vertreten. Fianna Fáil sicherte zu, die Regierung nicht zu Fall zu bringen. Im Gegenzug musste die Fine Gael Konzessionen machen insbesondere bei einer umstrittenen Reform der Wasserversorgung. Das Tolerierungsabkommen mit Fianna Fail war zunächst bis Ende 2018 befristet und wurde im Dezember 2018 bis 2020 verlängert.[56][57] Enda Kenny wurde im Juni 2017 von Leo Varadkar als Regierungschef abgelöst.
↑ abSocialist Party 1,2 % und People Before Profit 1 % bei der Wahl 2011. Seit 2014 sind die beiden vereint als Anti Austerity Alliance-People Before Profit Party, initial abgekürzt AAA-PBP und später einfach als AAA.
↑„Andere“ schließt Independent Alliance 4% ein und auch 3 %, die angaben Unabhängige/Andere wählen zu wollen, aber unsicher waren, wen sie genau wählen wollten.
↑Some Subtle Shifts. (PDF) Millward Brown, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2016; abgerufen am 25. Februar 2016 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.millwardbrown.com
↑Millward Brown spezifiziert nicht die Independent Alliance.
↑ abcdefghijklmnopqrDie für 2016 unter „Unabhängigen“ angegebenen Zahlen schließen nicht die Independents 4 Change ein, die eine registrierte Partei bilden. Ebenso sind nicht die Independent Alliance und Identity Ireland eingeschlossen, die keine registrierte Parteien sind. Die meisten Kandidaten dieser Gruppierungen wurden 2011 als „Unabhängige“ gezählt.
↑ abcdefgDie Partei wurde nach der Wahl 2011 gegründet.