Die ersten Gedanken über die Einführung eines O-Bus-Betriebes stammen bereits aus den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg und waren auf die Topographie der Stadt Wuppertal zurückzuführen. 1940 wurde eine Linie zwischen Neumarkt und Mirke konzessioniert, die aber nie eingerichtet wurde. Hintergrund waren die Autarkiebestrebungen während des Zweiten Weltkriegs: Der Einsatz von Elektrizität als Antriebsenergie hätte den öffentlichen Personennahverkehr von Ölimporten unabhängiger gemacht.
Allerdings begann erst am 1. Oktober 1949 mit der ersten Linie die kurze Geschichte der O-Busse in Wuppertal. Sie führte vom Rauentaler Berg nach Beyenburg (entsprechend der heutigen Omnibuslinie 616). Die zweite Linie folgte am 24. Dezember 1950 und führte von Oberbarmen in die Schellenbeck. Diese wurde am 27. Oktober 1952 um 2,4 km von Oberbarmen nach Langerfeld (zur Clausewitzstraße, später bis zur Dieselstraße) verlängert. Die dritte Linie folgte am 5. Juli 1959. Sie ersetzte dabei die Straßenbahnlinien 4, 10 und 14 sowie die Zahnradbahn. Diese Linie führte im Maximum von Ronsdorf als Linie 10B in die Barmer Innenstadt (Wendeschleife am Opernhaus); eine Zweiglinie pendelte zwischen Ronsdorf und Wichlinghauser Markt (Linie 10W).
Nach einigen Verlängerungen hatte das O-Bus-Netz Ende 1963 mit 24,7 km Strecke und einem 33,5 km langen Liniennetz seine größte Ausdehnung. Der Abbau begann am 4. Mai 1969 mit der Stilllegung des Abschnittes von Langerfeld nach Oberbarmen und endete am 27. Mai 1972, als das letzte Stück zwischen Oberbarmen und Dellbusch (Linie 24) auf den Dieselbus umgestellt wurde, wodurch die Fahrzeiten auf dieser Linie signifikant verlängert wurden.
Zum Fahrplanwechsel der WSW am 24. März 2013 gab es deutliche Einschränkungen im Busangebot. Das Unternehmen gab bekannt, dass die Veränderungen sowohl aufgrund veränderter Nachfrage als auch aus Kostengründen notwendig geworden seien.[1][2] Die Fahrplanänderungen wurden zuvor öffentlich diskutiert und zum Teil kritisiert[3], obwohl die WSW bekanntgaben, dass „weniger als fünf Prozent der Kunden von den Änderungen betroffen sein werden“.[4] Die deutlichsten Verringerungen im Angebot, die größtenteils bis heute weiterbestehen, waren:[5]
CE 61: Einsatz der Linie für einzelne Fahrten im Berufs- und Schülerverkehr (zuvor 20-Min.-Takt auf der Gesamtstrecke). Der Samstagsverkehr wurde eingestellt (zuvor 30-Min.-Takt).
CE 62: Entfall des Linienabschnitts Wall/Museum – Am Eckbusch (zuvor 20-Min.-Takt). Der Verkehr an Sonn- und Feiertagen wurde auf der Gesamtstrecke eingestellt (zuvor 30-Min.-Takt).
CE 65: Der Verkehr an Sonn- und Feiertagen wurde eingestellt (zuvor 30-Min.-Takt). Montags bis samstags entfielen mehrere Früh- und Spätfahrten auf der Gesamtstrecke.
602: Verringerung auf 60-Min.-Takt zwischen Schmitteborn und Lenneper Straße (zuvor alle 20 Min. bzw. am Wochenende alle 30 Min.); zwischen Lenneper Straße und Oberbarmen Bahnhof entsteht montags bis freitags ein 20/40-Minuten-Takt.
603: Entfall der zusätzlichen Abendfahrten vom Hauptbahnhof zur Uni-Halle (zuvor an allen Tagen ab ca. 20 Uhr im 30-Min.-Takt zwischen Hauptbahnhof und Uni-Halle).
605: Die Freizeitlinie verkehrt nur noch zu Christi Himmelfahrt, Pfingsten und dem letzten Wochenende im Oktober (Müngstener Brückenfest), dafür allerdings im 30-Minuten-Takt. Zuvor 60-Minuten-Takt an allen Sonn- und Feiertagen.
606: Einsatz der Linie für einzelne Fahrten im Berufs- und Schülerverkehr (zuvor montags bis freitags 60-Min.-Takt auf der Gesamtstrecke bzw. ab mittags 120-Min.-Takt auf dem Abschnitt Langerfeld Markt – Schmitteborn).
609: Verringerung auf 30-Min.-Takt montags bis freitags auf dem Abschnitt Tesche – Vohwinkel Bahnhof (zuvor zur HVZ alle 20 Min.).
610: Entfall einiger Früh- und Spätfahrten montags bis freitags; der Verkehr an Sonn- und Feiertagen wurde eingestellt (zuvor 30-Min.-Takt).
612: Entfall der samstäglichen Einsatzwagenfahrten, die ab mittags bis ca. 15 Uhr zusätzlich zur Linie 612 auf dem Abschnitt Hauptbahnhof – Schönebecker Straße verkehrten (zuvor 30-Min.-Takt, jeweils 5 Minuten vor Linie 612).
Fahrplanwechsel 2018
Zum Fahrplanwechsel am 7. Januar 2018 wurde die von den WSW betriebene Buslinie 634 eingestellt, die zuvor täglich im 120-Minuten-Takt vom Bahnhof Wuppertal-Barmen über Raukamp Schleife, Hatzfeld, Sprockhövel-Horath und Hattingen-Elfringhausen nach Velbert-Nierenhof, Busbahnhof führte. Der ländliche Stadtteil Elfringhausen verlor damit größtenteils sein Nahverkehrsangebot. Die Maßnahme wurde 2016 im Nahverkehrsplan des zuständigen Ennepe-Ruhr-Kreises beschlossen, da die Fahrten eine sehr geringen Nutzung aufwiesen.[6]
Im November 2018 wurden zum Teil auf weiteren Linien Einschränkungen im Angebot vorgenommen, was seitens des Unternehmens mit dem nach wie vor Verluste einbringenden Betrieb des öffentlichen Nahverkehrs begründet wurde.[7] Die wesentlichen Einschränkungen waren:[8]
603: Keine Bedienung des Abschnitts Hauptbahnhof – Sandhof mehr an Sonn- und Feiertagen (zuvor 30-Min.-Takt), in den Abendstunden bleibt das Angebot jedoch bestehen.
608: Verringerung des Fahrtenangebots auf dem Abschnitt Oberbarmen Bahnhof – Alter Markt auf einen Halbstundentakt (zuvor 10-Min.-Takt bis 18 Uhr bzw. samstags 15-Min.-Takt zwischen ca. 10 und ca. 17 Uhr).
Im Gegenzug wurden zum Teil neue Fahrten im Frühverkehr sowie abends angeboten.
Unternehmen
Zum 1. Januar 2016 wurde das seit Ende der 1990er-Jahre in der Tochtergesellschaft VSG Verkehrs-Service GmbH eingestellte Fahrpersonal in die WSW mobil GmbH überführt. Die VSG dient seitdem ausschließlich als Management-Gesellschaft für die Leistungserbringung für die gemeinsamen Verkehre mit der Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert. Seit Januar 2016 kommt somit ausschließlich eigenes Personal der WSW mobil GmbH und im Busverkehr zusätzlich auch Fahrpersonal des Auftragnehmers Rheingold-Reisen-Wuppertal Blankennagel GmbH & Co. KG mit Bussen der WSW zum Einsatz.
Zum 75. Geburtstag der WSW am 1. März 2023 wurde ein neues Unternehmenslogo eingeführt, das das Logo, welches seit ca. 1994 verwendet wurde, ersetzt hat.
Logo der WSW mobil GmbH bis 28.02.2023
Buslinien
Die Wuppertaler Stadtwerke betreiben, teilweise in Kooperation mit benachbarten Betrieben, 8 Schnellbuslinien, 61 Stadtbuslinien, 11 Nachtbuslinien, 12 AnrufSammelTaxi-Linien, sowie zahlreiche Einsatzwagen im Früh- und Schülerverkehr. Außerdem sind die Wuppertaler Stadtwerke Betreiber der Schulbuslinien in Wuppertal.
Einzelne Linien sind Gemeinschaftskonzessionen, Fahrzeuge von WSW mobil kommen dort ausschließlich, zum Teil oder gar nicht zum Einsatz.
mo–fr von Wuppertal Hbf bis Velbert-Rosenhügel 20-Minuten-Takt und von Velbert-Rosenhügel bis Hattingen Mitte 30-Minuten-Takt; nach 20 Uhr nur von Hattingen Mitte bis Velbert-Rosenhügel
zum 10. Dezember 2017 einzelne Fahrplanänderungen mit zusätzlicher Anbindung von Frielinghausen, Hardtbacher Höhe und In der Hardt in Hauptverkehrszeiten
O-Bus-Linie der Stadtwerke Solingen Fahrten nach 23 Uhr von Solingen, Burger Bahnhof bis Solingen, Krahenhöhe als Linientaxi, von dort aus Anschluss an die Linie NE23
Seit Oktober 2020 betreibt WSW mobil ein Ridepooling-Angebot mit dem Namen Hol mich! App. Als Pilotprojekt war es Teil des Forschungsprojekts Bergisch Smart Mobility und zunächst bis Ende 2021 befristet. Das Angebot war zunächst in den Stadtbezirken Elberfeld, Elberfeld-West und Uellendahl-Katernberg verfügbar. Die Software stammt von ViaVan, das Fahrpersonal seit Herbst 2022 von Rheingold-Reisen-Wuppertal Blankennagel GmbH & Co. KG. Als Fahrzeuge werden sogenannte WSW Cabs (Taxifahrzeuge vom Typ LEVC TX) eingesetzt.
Buchung und Abrechnung erfolgt ausschließlich über eine eigene Mobile App. Die Preise des Angebots liegen über dem normalen Nahverkehrstarif und werden nach der Luftlinienentfernung berechnet. Rabatte gibt es für bestehenden Nahverkehrsabos und mehrere Fahrgäste.[9][10]
Ende 2021 gab WSW mobil bekannt, das Angebot auszuweiten und bis 2024 zu verlängern. Seit März 2022 umfasst das Betriebsgebiet auch den Bezirk Barmen.[11][12] Finanziert wird es seitdem von den WSW. 2024 wurde eine weitere Verlängerung der bekanntgegeben.[13]
Aufgrund ungewöhnlichen Verschleißes der Radreifen an den Drehgestellen der neuen Schwebebahnwagen, wurde der Betrieb der Schwebebahn vorübergehend werktags eingestellt, bis die Ursache gefunden und beseitigt wird.[14] Die WSW mobil GmbH beschaffte daraufhin viele gebrauchte Gelenkbusse der Baujahre 2006–2009, um den Ersatzverkehr zu stemmen. Es wurden Busse der KVB, SWWV und SWN gekauft, sowie Busse zurückgeholt, die im Vorfeld an die SWS abgetreten worden waren (Baujahr 2002).
Bei den Wuppertaler Stadtwerken sind die Wagennummern der Busse seit 1973 so vergeben, dass man an ihnen das Jahr der Inbetriebnahme bei den WSW (dies ist in aller Regel auch das Baujahr) erkennen kann und sofort weiß, ob es sich um ein Solo-, ein Gelenk- oder ein Midi-Fahrzeug handelt. Die ersten beiden Ziffern geben das Jahr der Inbetriebnahme an (z. B. 93 = 1993, 00 = 2000 und 07 = 2007). Die beiden letzten Ziffern stehen für die Bauart des Fahrzeuges:
ab 41: Überlandbusse, Brennstoffzellenbusse seit 2019
ab 51: Midibusse bzw. kürzere Solobusse (früher auch Leasing- und Testfahrzeuge)
59: Testfahrzeuge, u. a. mit Hybrid-Antrieb
ab 61: Gelenkbusse
ab 91: Solo-Wagen (als reine Schulbusse beschafft – früher LKW des Verkehrsbetriebs)
Ausnahmen bilden dabei die Busse, die vorwiegend wegen des Schwebebahn-Ausfalles als Ersatzbusse umgezeichnet und gebraucht beschafft wurden (5560–5599).
Die Fahrzeuge befinden sich in den Betriebshöfen Varresbeck und Nächstebreck.
Kennzeichen
Die Kennzeichen neuerer Busse orientieren sich am Schema W-SW **** mit vier Ziffern. Hier wird meistens die vierstellige Betriebsnummer eines Busses verwendet (sofern mit vorangestellter Null, wird diese im Kennzeichen ersetzt).