Als Vossloh DE 18 wird eine Baureihediesel-elektrisch angetriebener Lokomotiven für den schweren Rangier- und Streckendienst mit der Achsfolge Bo'Bo' bezeichnet, die durch Vossloh Rolling Stock gebaut wird. Es handelt sich um die ersten diesel-elektrischen Lokomotiven aus dem ehemaligen MaK-Werk Kiel seit der Einstellung der Produktion der DE 1002 im Jahr 1993. Etwa 60 % der Bauteile der DE 18 sind mit denjenigen der diesel-hydraulischen Variante G 18 deckungsgleich.[2] Die Konstruktion des Fahrzeuges entspricht nach Herstellerangaben der Crash-Norm EN 15227.
In der DE 18 wird der Motor MTU 12 V 4000 R 43/R84 verwendet. Diese Dieselmotoren leisten bis zu 1800 kW und weisen eine Nenndrehzahl von 1800 min−1 auf. Sie erfüllen die Anforderungen der Abgasnorm EU/2004/26 Stufe IIIA und sind für Stufe IIIB vorbereitet. Dazu können sie auf Kundenwunsch mit einem Rußpartikelfilter ausgerüstet werden. Die Schallemissionen erfüllen die Anforderungen nach TSI Noise. Die Leistungsübertragung erfolgt AC/AC mittels radsatzselektiver Steuerung. Die Anlage ist mit IGBT-Stromrichtern ausgerüstet. Die Maschinen bringen eine Anfahrzugkraft von maximal 291 kN auf. Die Leistung der elektrodynamischen Bremse beträgt maximal 1440 kW.
Mit einem Fahrzeuggewicht von 80 bis 90 Tonnen bringen es die Maschinen auf eine Radsatzlast von 20,0 bis 22,5 Tonnen. Sie können je nach Ausrüstung 3100 bis 4100 Liter Kraftstoff mitführen. Neben der Regelspurvariante mit einer Spurweite von 1435 mm ist auch eine Breitspurvariante mit einer Spurweite von 1520 mm lieferbar. Die Radsätze weisen einen Durchmesser von 1.000 mm auf, der bis auf 920 mm abgefahren werden kann. Der kleinste befahrbare Bogenhalbmesser ist mit 55 Metern angegeben. Die DE 18 hat eine Länge von 17.000 mm über Puffer, ihre größte Höhe beträgt 4310 mm, die größte Breite 3080 mm.
Eine Zulassung nach TSI besteht seit 2014. Zurzeit ist eine SmartHybrid-Variante in der Erprobung, deren Zulassung für den kommerziellen Einsatz für 2020 angestrebt war.[3]
Abnehmer und Einsatz der Lokomotiven
Vossloh lieferte die ersten beiden im Kundenauftrag hergestellten Maschinen an BASF aus. Die noch zuvor hergestellte, älteste DE 18 mit der Fahrzeugnummer 92 80 4185 001-9 D-VL kann in Völklingen im Werkverkehr von Saarstahl angetroffen werden, sie gehört der SaarRail GmbH.[4] Die meisten Maschinen, die im Fahrzeugeinstellungsregister Vossloh selbst zugeordneten ausgenommen, wurden an Eiffage und die Gütersparte der luxemburgischen Eisenbahn CFL Cargo ausgeliefert, die jeweils 11 Maschinen erwarben. Acht Loks gingen an die französische SNCF Geodis-Tochter AKIEM und sieben Exemplare an Europorte.
Weitere Eisenbahnverkehrsunternehmen erwarben jeweils geringere Stückzahlen. Insgesamt sind seit 2010 von Vossloh über 130 Exemplare der DE 18 hergestellt worden.[6]
Die Loks sind in Frankreich, Luxemburg und Deutschland, für die jeweils eine Länderzulassung existiert, im Streckendienst sowie schweren Rangier- bzw. Verschiebedienst anzutreffen.