Ulrich Roski beschrieb in seinen Liedern mit einer Mischung aus lakonischem Humor und Wortwitz die Tücken des Alltags. Er war Preisträger bei den Internationalen Essener Songtagen für sein Lied Beschreibung eines Stierkampfes. Seit 1970 veröffentlichte er mehr als 20 Platten und CDs. Einige seiner Lieder wie Kleiner Mann im Ohr, Des Pudels Kern oder Lonesome Rider schafften es Mitte der 1970er Jahre bis in die oberen Plätze der Hitparaden.[1] In dieser Phase trat er unter anderem in der Hamburger Musikhalle und der Berliner Philharmonie auf. Die meisten seiner Auftritte absolvierte er allein, wobei er sich am Klavier oder mit der Gitarre begleitete. Im Rahmen einer gemeinsamen Tournee spielte er auch zusammen mit Schobert und Black und Hannes Wader.
Später kehrte er wieder auf Kabarett- und Kleinkunstbühnen zurück. Der unmittelbare Kontakt zum Publikum sei ihm wichtig und biete Stoff für neue Texte, erklärte er damals. Meistens schrieb Roski seine Musik und Texte selbst. Nur auf der Platte So hat es die Natur gewollt veröffentlichte er, neben drei eigenen Liedern, acht von ihm vertonte Gedichte des österreichischen Schriftstellers Andreas Okopenko aus dessen Gedichtband Warum sind die Latrinen so traurig, Spleengesänge und eins von Georg Bungter (der hauptsächlich für seine von Schobert & Black vorgetragenen Limericks bekannt ist).
In den 1980er Jahren komponierte er Instrumentalstücke auf diversen Synthesizern und verwendete dafür das Pseudonym Riko Chruils, ein Anagramm seines Namens.[2]
Im Jahr 2002 veröffentlichte er seine Autobiografie In vollen Zügen. In mehreren Interviews und seinen letzten Bühnenprogrammen hatte er mit Galgenhumor auch über seine Erfahrungen mit seinem langjährigen Krebsleiden berichtet.
Ulrich Roski starb, zwölf Tage vor seinem 59. Geburtstag, am 20. Februar 2003 an einer inneren Blutung, verursacht durch ein Zungenkarzinom. Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstraße in Berlin-Westend (Grablage: 4-B-Böschung-1)[3], neben der letzten Ruhestätte von Paul Wegener.
Seine Tochter Sandra Roski lud seither im April 2004, im Oktober 2005, im März 2009, im März 2013, im November 2019[4] sowie im September 2024 Künstler zu Ulrich-Roski-Memorials in die Berliner Kalkscheune und ins Tipi am Kanzleramt ein.[5] Weggefährten und Mitglieder der Berliner Kleinkunstszene sorgten dabei mit ihren Interpretationen von Roskis Liedern für sein Andenken.
Diskografie
LPs
Ein Hoch auf den freiheitlichen Berliner, (Eigenproduktion), (EP), 1969
...daß dich nicht die Schweine beißen, (TELDEC SLE14593–P), 1970
Das macht mein athletischer Körperbau, (TELDEC SLE14629–P), 1971
Erste Hilfe, (TELDEC SLE14667–P), 1972
Concerto Grosso, (TELDEC SLE14718–P), 1973
Der kleine Mann von der Straße, (TELDEC SLE14754–P), 1974
Das ist der Dank, (TELDEC 6.22087AS), 1975
‘n Abend, (live), (TELDEC 6.28345DX), (doppel-LP), 1975
Der Nächste bitte, (TELDEC 6.2300AS), 1977
Man kommt viel rum, (live), (TELDEC 6.28456DT), (doppel-LP), 1978
So hat es die Natur gewollt, (TELDEC 6.23548AS), 1978
Die Kuh muß vom Eis, (TELDEC 6.23995AS), 1980
Spinatwachteln im Schlafrock, (live), (TELDEC 6.28541), 1981
Es geht auch anders – aber so geht es auch, (live), (Koch International E 130 025), (doppel-LP), 1987
Sowas gibt es nur im Leben, (Bellaphon), (MC), 1984
Schwoche sprach zu seiner Schwochen, (Ingrid Richter I&R 26198), (MC), 1986
CDs
Es geht auch anders – aber so geht es auch, (live), (Conträr Musik 82966-2), (doppel-CD), 1992
Jahre später – Werkschau 1, (Conträr Musik 89620-2), 1998
Ein schöner Fang, (W.I.M), 2000
Ich lerne sprechen, (live), (BMG Wort), 2001
Rückblick – Werkschau 2, (Conträr Musik 81357-2), 2002
Schwoche sprach zu seiner Schwochen – Werkschau 3, (Conträr Musik 85919-2), 2005
Unvergessen – Werkschau 4, (Conträr Musik 90199-2), 2007
Wunschkonzert – Werkschau 5, (Conträr Musik 82668-2), 2010
Original Album Series, (Warner Music 5054197-01513-2-6), (5-CD Box-Set – enthält: Das macht mein athletischer Körperbau, Erste Hilfe [mit 2 Bonustiteln], Concerto Grosso [mit 2 Bonustiteln], Das ist der Dank, Der Nächste bitte), 2016
Bücher
Der kleine Mann von der Straße. Ingrid Richter Musikvertrieb und Verlag, Berlin 1977, DNB821263072.
In vollen Zügen – Vom Leben auf Rädern – Die Autobiographie. Eichborn, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-8218-3921-X.
Man darf das alles nicht so verbissen seh’n. Ingrid Richter Musikverlag, Teltow 2010, ISBN 978-3-00-029425-9.