Toporów (deutsch Topper) ist ein Dorf in der polnischenWoiwodschaft Lebus. Das Dorf liegt in der Nähe des Tourismusortes Łagów (Lagow) zu dessen Landgemeinde es gehört.
Die Ortschaft liegt in der Niederlausitz auf einem Hochplateau, etwa acht Kilometer südlich des Dorfs Lagow, 19 Kilometer westlich von Świebodzin (Schwiebus), 40 Kilometer nordwestlich von Zielona Góra (Grünberg) und 52 Kilometer südlich von Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe). Nördlich des Dorfs verläuft ein Höhenzug zum Hohen Spiegelberg.
Geschichte
Die Besiedlung des Landes Crossen, zu dem Topper historisch gehört, erfolgte im 13. und 14. Jahrhundert durch Bauern mit Ursprüngen in Anhalt und Meißen.[1]
Der Gutsbezirk Topper war 1558 oder 1575 zu einem Preis in der Größenordnung von viertausend Mark vom Kanzler des Johanniterordens zu Sonnenburg an Christoph v. Zabeltitz verkauft worden. Im 17. Jahrhundert wurde der Gutsbezirk in zwei Teile aufgeteilt: Das Afterlehen Topper I, das 1/3 des Gesamtareals des Gutsbezirks umfasste, blieb drei Jahrhunderte lang im Besitz der Familie, die ihren Namen hier Zobeltitz schrieb; Gutsbesitzer um die Mitte des 19. Jahrhunderts war Ernst v. Zobeltitz.
Topper II, zu dem 2/3 des Gesamtareals gehörte, befand sich zunächst im Besitz der Familie Dohna, dann gehörte es Sigismund v. Knobelsdorff, der es noch 1644 besaß. Im 18. Jahrhundert befanden sich seine Nachfahren auf Topper.[2] Zwei Gebrüder Knobelsdorff verkauften Topper II 1817 zum Preis von 40.000 Mark an Carl Rißmann, der noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts der Besitzer war. 1864 und 1871 wird der Justizrat Krause als Gutsbesitzer genannt. Von 1874 bis 1886 befand es sich im Besitz des preußischen Generalfeldmarschalls Edwin von Manteuffel.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Topper von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde Topper zusammen mit anderen Gebieten östlich der Oder-Neiße-Linie unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung polnischen Migranten, die zum Teil aus von Polen nach dem Ersten Weltkrieg eroberten Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Die deutsche Ortschaft Topper wurde in Toporów umbenannt. Soweit die einheimischen Bewohner von Topper nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.
am 3. Dezember, davon 502 im Dorf und 418 im Gutsbezirk (159 auf Topper II, 174 auf Topper I, 85 in Vorwerk Topper-Grunewald), meist Evangelische[6]
1871
938
am 1. Dezember, davon 468 im Dorf (464 Evangelische, vier Katholiken) und 470 im Gutsbezirk (162 auf Topper II, davon drei Katholiken; 228 auf Topper I, davon zwei Katholiken und fünf Juden; 80 in Vorwerk Topper-Grunewald, sämtlich Evangelische)[6]
1910
812
am 1. Dezember, davon 639 im Dorf, 236 auf Gut Topper, 37 auf Vorwerk Topper-Grunewald[7]
Das Dorf verfügt über eine eigene Bahnstation. Es gibt Zugverbindungen mit der PKP nach Zbąszynek (Bentschen) und Posen im Osten sowie Frankfurt (Oder) im Westen.
Literatur
Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, 1. Ausgabe, Brandenburg 1856, S. 753 (online).
↑ Topper /Toporów, Reihe Schlösser und Gärten der Neumark/Zamki i Ogrody Nowej Marchii, Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der deutschen Gesellschaft
↑Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. O. Gustav Harnecker’s Buchhandlung, Frankfurt a. O. 1844, S. 61, Nr. 205 (online).
↑Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, 1. Ausgabe, Brandenburg 1856, S. 753 (online).
↑Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., 1867, S. 66, Nr. 188 (online ).
↑ abKönigliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg, Berlin 1873, S. 182–183, Nr. 99 (online), und S. 184–185, Nr. 149, Nr. 150 u. Nr. 151 (online).