Fasson und Grazier ertranken bei dieser Aktion. Postum erhielten beide das Georgs-Kreuz(englischGeorge Cross)„for outstanding bravery and steadfast devotion to duty in the face of danger“ (deutsch„für herausragende Tapferkeit und unerschütterliche Pflichterfüllung im Angesicht der Gefahr“).[3][4]
Filmische Rezeption
Im britischen Spielfilm Enigma – Das Geheimnis, der auf dem Roman Enigma[5] basiert, und der die Entzifferungsarbeit der britischen Codebreaker in Bletchley Park thematisiert, werden in Zusammenhang mit den erbeuteten Kurzsignalheft und Wetterkurzschlüssel die Namen Fasson und Grazier genannt.
Seit dem 1. Februar 1942, als im deutschen U-Boot-Schlüsselnetz „Triton“, von den Briten Shark (deutsch„Hai“) genannt, die zuvor verwendete Enigma-M3 (mit drei Walzen) durch die M4 (mit vier Walzen) abgelöst worden war, konnte der britische Geheimdienst die verschlüsselten deutschen Funksprüche nicht mehr entziffern. Diese schmerzliche Unterbrechung (Black-out) dauerte zehn Monate und war eine Phase, in der die deutsche U-Bootwaffe erneut große Erfolge verbuchen konnte.[6] Die U-Boot-Fahrer nannten sie ihre „zweite glückliche Zeit“. Mithilfe des von U 559 erbeuteten Geheimmaterials gelang es den britischen Kryptoanalytikern ab dem 12. Dezember 1942 die deutschen U-Boot-Funksprüche wieder „mitzulesen“. So konnten die für das Vereinigte Königreich kriegswichtigen Geleitzüge um die deutschen U-Boot-Rudel herumgeleitet werden und die britische Bevölkerung und Kriegswirtschaft mit Lebensmitteln und Produktionsgütern versorgt werden.[7][8]
Der renommierte britische Kryptologe und HistorikerRalph Erskine fasste es in einem 1988 veröffentlichten Bericht wie folgt zusammen:
„Die ganze Arbeit, die in Bletchley Park geleistet wurde, um Triton zu knacken, wäre völlig ergebnislos geblieben, hätte es nicht die Männer an der Front gegeben. Ohne die tapfere Tat von Lieutenant Antony Fasson, Able Seaman Colin Grazier und des 16jährigen Tommy Brown, die den Wetterkurzschlüssel und das Kurzsignalheft auf U-559 bargen, hätten wir während des für den weiteren Verlauf der Schlacht im Atlantik entscheidenden ersten Halbjahres 1943 keine speziellen nachrichtendienstlichen Informationen aus Triton erhalten. Es gibt nur wenige Handlungen persönlicher Tapferkeit, die jemals solch weitreichende Konsequenzen hatten. Ohne die besonderen Erkenntnisse aus Triton wären die U-Boote auf die Dauer zwar ebenfalls besiegt worden, aber der Verlust an Menschenlenben in diesem globalen Konflikt wäre insgesamt noch weitaus schlimmer gewesen, als er dies ohnehin schon war.“