Erstmals urkundlich werden 1350 die Dörfer Dammenheim und Timmendorf erwähnt, die sich auf dem Gebiet des heutigen Thiendorf befinden.
Der Ortslage nach ist Thiendorf ein Straßendorf und Dammenhain ein Gut mit Häusern. Der bei Ausgrabungsarbeiten unweit des Gasthofes entdeckte Knüppeldamm rechtfertigt die Annahme, dass das Dorf bereits 1220/1250 durch die Herren von Schönfeld gegründet wurde. Für Franken als erste Siedler sprechen fränkische Hufe und Dreiseitenhöfe.
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Lötzschen und Welxande eingegliedert.
Anfang der 1990er kam es im Zuge der rassistischen Gewalttaten, die in Hoyerswerda stattfanden, auch zu Übergriffen in Thiendorf. Dabei wurde eine Unterkunft verwüstet und acht ausländische Staatsbürger verletzt.[2]
Heute ist Thiendorf der Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde. Durch die gute Verkehrsanbindung hat sich das Gebiet in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Neben vielen Neuansiedlungen in den einzelnen Ortsteilen ist vor allem das Gewerbegebiet östlich der Autobahn enorm gewachsen.
Zum 1. Januar 2016 wurde die Nachbargemeinde Tauscha eingemeindet, mit der Thiendorf bereits zuvor in der Verwaltungsgemeinschaft Thiendorf zusammengearbeitet hatte.[3]
Peter Kotte (* 1954), Fußballspieler, geboren in Lötzschen
Wirtschaft
Neben verschieden kleineren Dienstleistungs- und Handwerksfirmen existieren im Industriegebiet "Am Fiebig", welches direkt an der Anschlussstelle der Autobahn A13 liegt, ein Zentrallager des Discounters Netto Markendiscount, mehrere größere Gewächshäuser und ein Verwaltungsgebäude der Firma Elsner Pac (ein Anbieter für Jungpflanzen und Saatgut[5]) und ein sich zurzeit noch im Bau befindliches Logistik- und Paketzentrum des Versanddienstleisters Hermes.[6]
Cornelius Gurlitt: Thiendorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 37. Heft: Amtshauptmannschaft Großenhain (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1914, S. 423.