Das Spätberufenenwerk Theresianum in Bamberg mit humanistischem Gymnasium und Kolleg (Zweiter Bildungsweg) wurde 1946 gegründet. Die Schule wurde bis Januar 2018 von den Karmeliten betrieben und ist seitdem unter der Trägerschaft der Caritas-Schulen gGmbH.[3]
Unter dem Patronat der Heiligen Therese von Lisieux eröffnete die Oberdeutsche Provinz der Karmeliten am 8. Oktober 1946 das Spätberufenen-Seminar Theresianum. PaterJakobus Beck O.Carm. (* 9. März 1905 in Hartenreuth; † 8. Mai 1967 in Bamberg), der als Gründer des Theresianums gilt, wollte jungen Kriegsheimkehrern die Möglichkeit geben, das Abitur zu machen, um katholischer Priester zu werden. In den ersten Jahren begnügte man sich mit einem ordensinternen Hausabitur, dem keinerlei öffentlich-rechtliche Bedeutung zukam. Am 5. Mai 1949 bekam die Ordensprovinz die Genehmigung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur „Gründung und zum Betrieb einer Spätberufenenanstalt (höhere Lehranstalt) mit Schülerheim“.
Neubau und Anerkennung als Ersatzschule
Am Anfang war das Theresianum in den Räumen des Marianum und im Gebäude der ehemaligen Karmelitenbrauerei untergebracht. 1958 wurde dann ein kompletter Neubau für Schule und Seminar errichtet, der am 9. Juli 1959 eingeweiht wurde. Altar, Ambo, Marienfigur und andere Ausstattungsstücke der Hauskapelle wurden vom BildhauerFriedrich Koller geschaffen.
Der Verein der Freunde und Förderer des Theresianums e. V. unterstützt die Arbeit des Spätberufenenwerkes. Bis 1961 nahmen die Schüler des Theresianums an den Abiturprüfungen anderer Gymnasien in Bamberg teil. 1965 wurde die Schule als staatlich anerkannte Ersatzschule anerkannt.
Weitere Entwicklungen
Am 16. November 1966 wurde dem Theresianum das Erzbischöfliche Abendgymnasium angegliedert. Das Kolleg wurde 1973 genehmigt und nahm mit dem Schuljahr 1973/74 seine Arbeit auf. Ende der 1980er Jahre wurde die Schulkapelle saniert und neu gestaltet. Zum 1. Januar 2007 übergab der Orden die Trägerschaft des Theresianums in eine gemeinnützige GmbH (gGmbH).
Sanierung, drohende Schließung und neuer Träger
Das schwer in die Jahre gekommene Schulgebäude aus den späten 50er und frühen 60er Jahren schloss zum Schuljahr 2010/11 die Türen und wurde für ca. fünf Millionen Euro in zwei Bauabschnitten generalsaniert. Die Klassenräume wurden für die Zeit der Sanierung in die Räumlichkeiten des Klosters und des „Knöckleins“ ausgelagert. Die Einweihung nach der Sanierung erfolgte im Jahr 2012.
Nur drei Jahre nach der feierlichen Einweihung beschloss das Provinzkapitel der Karmeliten in Deutschland die Schließung des Theresianums. Nach der Schließung sollten die Schulgebäude am Karmelitenplatz für die Bartolomeo-Garelli-Förderschule der Salesianer Don Boscos weitergenutzt werden.[4][5] Nach dem Schließungsbeschluss kämpften Schüler und Lehrer um eine Weiterführung der Schule unter anderer Trägerschaft.[6] Mitte 2017 wurde bekannt, dass die Schule gegebenenfalls unter anderer Trägerschaft weiterbetrieben werden könne.[7] Im Januar 2018 wurde schließlich die Caritas Schulen gGmbH als neuer Träger vorgestellt.
Seminar
Grundpfeiler des Theresianums war ursprünglich das der Schule angeschlossene Seminar für junge Männer, die einen kirchlichen Beruf ergreifen möchten.
In den 70er Jahren waren in diesem „kleinen Seminar“ bis zu 80 junger Männer untergebracht. Die Zahl der Seminaristen ging jedoch in den 1990er Jahren rapide zurück und betrug zuletzt nur noch 4.
Zum Schuljahr 2012/13 wurde das Seminar auch für Frauen geöffnet.