Watter entstammte dem alten pommerschenAdelsgeschlecht derer von Watter. Sein Vetter Oskar schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein, brachte es bis zum Generalleutnant und wurde während des Ersten Weltkriegs ebenfalls mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Auch seine Vetter Karl (1833–1901) und Hermann (1848–1911) waren Württembergische Generalleutnante.[1]
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs und der Mobilmachung wurde seine Division erstmals bei Mülhausen und Sennheim in Kämpfe verwickelt.[2] Eine Abteilung konnte daraufhin Thann einnehmen. Während der Schlacht in Lothringen gelang es der Division am 20. August 1914 die Franzosen auf St. Léon zurückzudrängen. Am 30. August 1914 gab Watter das Kommando über die Division ab und wurde mit der Führung des XIV. Armee-Korps beauftragt. Im Verbund mit der 6. Armee beteiligte es sich an der Schlacht bei Arras sowie bei Lille. Dann ging das Korps in Flandern und im Artois in den Stellungskrieg über. Am 9. März 1915 erfolgte Watters Ablösung und seine Übernahme als Führer des XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps, das zu diesem Zeitpunkt bei Rawka-Bzura an der Ostfront lag. Ab 13. Juli 1915 kämpfte es dann in der Folgezeit bei der Durchbruchsschlacht am Narew und Watter gelang dabei mit seinen unterstellten Verbänden die Einnahme der Festung Różan. Im September 1915 verlegte das Korps wieder an die Westfront und kam dort zunächst in der Herbstschlacht in der Champagne zum Einsatz. Danach lag es bei Cambrai in Reserve, wo Watter mit Ausbildungsaufgaben betraut war. Nach zwischenzeitlichen Gefechten am Yser-Kanal kämpfte das Korps mit der 1. Armee in der Schlacht an der Somme. Ende August musste Watter, der seit 18. August 1916 General der Infanterie und Kommandierender General war, abkämpfungsbedingt mit seinem Korps aus der Front gezogen werden. Für seine Leistungen wurde Watter durch AKO vom 31. August 1916 der Orden Pour le Mérite verliehen.[3] Nachdem das Korps seine Verluste ergänzt hatte, trat es ab 18. November 1916 abermals an der Somme an, bevor es nach weiteren Stellungskämpfen im Frühjahr 1917 den Rückzug in die Siegfriedstellung antrat. Hier verblieb es über den Rest des Jahres. Während der Schlacht von Cambrai konnte sich Watter ein weiteres Mal bewähren. Kurz vor Beginn der Führjahrsoffensive im März 1918 musste Watter krankheitsbedingt den Oberbefehl niederlegen. Nach Wiederherstellung seiner Gesundheit trat er im Mai 1918 wieder an die Spitze seines Korps und führte es in der Schlacht bei Soissons. Nach der darauf stattfindenden Schlacht an der Marne befand sich Watter bis Kriegsende in permanenten Abwehrkämpfen gegen die vorrückenden Alliierten und führte seine Truppen nach dem Waffenstillstand von Compiègne in die Heimat zurück.
Watter erbat daraufhin seinen Abschied, der ihm am 20. Dezember 1918 mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Grenadier-Regiments „Königin Olga“ (1. Württembergisches) Nr. 119 gewährt wurde.
Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg. Band II: M–Z. Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935, S. 471–474.
Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs. Band 3: P–Z. Biblio Verlag, Bissendorf 2011, ISBN 3-7648-2586-3, S. 498–499.
↑Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. 1935, S. 589 f.
↑Reichsarchiv (Hrsg.): Der Weltkrieg 1914–1918. Band 1: Die Grenzschlachten im Westen. Mittler & Sohn, Berlin 1925, S. 162.
↑Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S. 110 a.
↑ abcdePreußisches Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 97.
↑Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S. 118.
↑Otto von Moser: Die Württemberger im Weltkriege. 2. erweiterte Auflage, Chr. Belser AG, Stuttgart 1928, S. 110 b.