The Unforgivable (englisch für ‚Das Unverzeihliche‘) ist ein Filmdrama von Nora Fingscheidt. Der für Netflix produzierte Film startete am 24. November 2021 in den Kinos und war ab dem 10. Dezember desselben Jahres als Video-on-Demand abrufbar.[2] Während seiner kurzen Kinoauswertung spielte der Film rund 13.000 $ ein.[3]
Ruth Slater wird nach Verbüßung einer 20-jährigen Haftstrafe wegen Mordes aus dem Gefängnis entlassen. In Rückblenden erfährt man, dass sie einen Polizisten bei der Zwangsräumung ihres Hauses erschossen hatte. Ihr Bewährungshelfer quartiert sie in einem völlig heruntergekommenen Wohnheim für straffällig gewordene Frauen ein. Aufgrund ihrer Vorgeschichte findet sie keine qualifizierte Arbeit und muss einen unangenehmen Job in einer Fischfabrik annehmen. Ihre Bewährungsauflagen untersagen ihr, die Opferfamilie und ihre jüngere Schwester zu treffen, die sie seit ihrer Verurteilung nicht mehr gesehen hat. Ihre Bemühungen, wieder einen Platz im Leben zu finden, werden von Menschen erschwert, die von ihrer Verurteilung erfahren, ebenso von den nun erwachsenen Söhnen des erschossenen Polizisten, die Rachegedanken haben. Ihre Bemühungen, mit ihrer Schwester brieflich in Kontakt zu treten, sind nicht erfolgreich. Erst mit der Hilfe eines verständnisvollen Anwalts kann sie neue Hoffnung schöpfen.
Im August 2010 wurde erstmals berichtet, dass Graham King eine Spielfilmadaption zur im Jahr 2009 erschienenen britischen Miniserie Unforgiven zu produzieren beabsichtigte. Christopher McQuarrie wurde engagiert, die Regie zu führen und das Drehbuch zu schreiben, das ursprünglich Angelina Jolie in der Hauptrolle vorsah.[4][5] McQuarrie, der zwischenzeitlich aufgrund seiner Arbeit an Jack Reacher verhindert war, sich dem Projekt zu widmen, wandte sich im Jahr 2013 wieder dem Drehbuch zu.[6][7][8][9]
Im November 2019 wurde vermeldet, dass Sandra Bullock in dem damals noch unbetitelten Film mitspielen und als Produzentin über ihre Firma Fortis Films an dem Film beteiligt sein würde. Veronica Ferres schloss sich mit der Firma Construction Filmproduktion an. Außerdem wurde der Wechsel der Regie hin zu Nora Fingscheidt bekannt und berichtet, dass Netflix die Distribution des Films übernehmen würde.[10][11]
Die Dreharbeiten begannen am Anfang Februar 2020 in Vancouver und sollten zwei Monate später am 9. April enden.[12][13] Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden die Dreharbeiten jedoch Mitte März unterbrochen.[14][15] Der Dreh wurde Anfang September desselben Jahres wieder aufgenommen und eineinhalb Monate später, am 15. Oktober, beendet. Kameramann Guillermo Navarro griff bei dem Film auf Red Digital Cinema Kameras und Arri Objektive zurück, die er zuvor bei Dolittle verwendet hatte.[16] The Unforgivable ist eine der ersten Netflix-Produktionen, die in den Canadian Motion Picture Park Studios in Burnaby gedreht wurde.[17] Die Filmmusik wurde in der Synchron Stage Vienna aufgenommen.[18]
The Unforgivable erhielt ein eher schlechtes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes mehrheitlich kritische Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Gammelig“ ein.[19] Laut Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Gemischt oder Durchschnittlich“ aus.[20]
In Deutschland schrieb Kai Mihm in der Zeitschrift epd Film: „Im ersten Drittel beeindruckt The Unforgivable als atmosphärische Milieustudie über ein Justizsystem, das eine »Resozialisierung« nicht fördert, sondern verhindert“. Man sehe in diesen Szenen, „was Fingscheidt an dem Projekt gereizt haben muss: Ruth ist auf ihre Weise ebenfalls eine »Systemsprengerin«, nur dass nicht das System an ihr, sondern sie am System zu scheitern droht.“ Allerdings verlasse der Film „diesen spannenden, zeitgemäßen Pfad“, und werde „zu einer konventionellen, wenig glaubhaften Geschichte um Vergebung und Wiedervereinigung.“[23]
Im Filmdienst urteilte Sofia Glasl: „Angesichts des nach dem Baukastenprinzip zusammengewürfelten Drehbuchs“ erschöpfe sich die Figurenzeichnung „weitgehend in Schwarzweißmalerei.“ „Was in den Händen von Nora Fingscheidt ein einfühlsames Sozialdrama hätte werden können“, ende letztlich „als flacher und willkürlicher Thriller“.[22]
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