Tayma

Aramäische Inschrift aus Tema (6. Jahrhundert v. Chr.)

Tayma (oder Taima, Tema) (arabisch تيماء, DMG Taymāʾ) ist eine große Oase in Saudi-Arabien mit einer langen Siedlungsgeschichte. Sie liegt im Nordosten des Hedschas, etwa an der Stelle, an der die alte Weihrauchstraße als Handelsroute zwischen Yathrib (Medina) und Dumah die Wüste Nefud zu überqueren beginnt. Tayma liegt 264 Kilometer südöstlich der Stadt Tabuk (gehört auch zur gleichnamigen Provinz) und etwa 400 Kilometer nördlich von Medina.

Topografie

Tayma, etwa 830 m über NN, liegt in einer Senke zwischen den östlichen Ausläufern des Hedschas-Gebirges im Westen und der Nefud (Wüste) im Osten. Nördlich der heutigen Siedlung ist ein fossiler See vorgelagert, in welchem sich aber nur noch sehr selten Wasser sammelt. Der See entwickelte sich im Verlauf zu einer Salztonebene (arabisch sabcha), die vor 20.000 Jahren noch als beachtlicher See existierte und vermutlich im fünften Jahrtausend v. Chr. austrocknete. Der Schlamm aus der Salztonebene wurde für die Herstellung von Lehmziegeln verwendet, die für den Bau der antiken Stadtmauer vorgesehen waren.[1]

An den tiefsten Stellen ist das Grundwasser nur 1,5 m unter der Oberfläche, an anderen Stellen gut 40 m. Die Oase war über Jahrtausende eine der bedeutendsten Palmenoasen. Durch künstliche Bewässerung erreicht sie heute eine Zahl von 80.000 Dattelpalmen[1] auf der vierfachen Fläche gegenüber den 1950er Jahren.

Steinzeit

Zahlreiche Felsbilder in der Umgebung von Tayma mit Darstellungen von Menschen und Tieren belegen die Anwesenheit vom Menschen in der Umgebung bereits in der Jungsteinzeit.

Nomaden und Juden

Die Wissenschaftler des Deutschen Archäologischen Instituts, die die Oase erforschen, gehen davon aus, dass Beduinen das Gebiet wegen der Wasservorkommen seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. besuchten.

Vom 1. bis zum 6. nachchristlichen Jahrhundert bestand in Tayma eine jüdische Gemeinde. Im 6. Jahrhundert lebte hier der Prinz und Dichter Samaw'al, der als loyaler Gastgeber des Dichters Imru' al-Qais bekannt geworden ist. Der jüdische Reisende Benjamin von Tudela beschrieb um 1170 die jüdische Präsenz in Tayma und dem benachbarten Chaibar.

Ägypter

Im Juli 2010 fanden laut Mitteilung der Saudi Commission for Tourism and Antiquities (SCTA) Archäologen in der Nähe von Tayma die erste antike Hieroglyphen-Inschrift auf saudischem Staatsgebiet.[2] Sie trägt die Kartuschen des Pharao Ramses III., der bis 1156 v. Chr. regierte. Die Archäologen gehen davon aus, dass damals eine wichtige Handelsstraße durch Tayma führte, die das Nildelta mit dem Roten Meer verband. Transportiert wurden Weihrauch, Kupfer, Gold und Silber.

Stadtgründung und Stadtmauer

Wann das Gebiet der neuen Entwicklung in Sumer und der nördlich gelegenen Levanteküste zur Stadtbildung folgte, ist unbekannt. Nachgewiesen ist aber ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. eine äußere Umfassungsmauer aus Lehm und Sandstein von ca. 10 Meter Höhe, die ein Gebiet von ca. 20 Hektar umschloss, das die Lebensgrundlage der Bewohner darstellte: eine ausgedehnte Palmenoase. Diese erste Mauer wurde in den folgenden Jahrhunderten ausgebaut und erreichte schließlich eine Länge von 15 Kilometern.[1] Die Befestigung beeindruckte noch im 11. Jahrhundert den arabischen Historiker Abū ʿUbaid al-Bakrī.

Grabfunde innerhalb der Mauer und direkt an der äußeren Mauer aus den Materialien Holz und Elfenbein mit kunstvollen Verzierungen weisen auf die ausgehende Bronzezeit des späten 2. Jahrtausends v. Chr. hin.

Innere Mauer

Den Bau einer inneren Mauer mit Türmen mit einem Abstand von ca. 100 Metern zur äußeren Mauer während des 1. Jahrtausends v. Chr. deuten die Archäologen als Hinweis auf kriegerische Konflikte mit regionalen Konkurrenten wie z. B. dem Königreich von Lihyan mit der Oase Dadan (antik Dadanu), die etwa 150 km südwestlich von Tayma liegt.

Siedlungsgeschichte der Eisenzeit

Augenstele mit aramäischer Inschrift, Tayma Museum

Im geschützten Kerngebiet der Siedlung finden sich fünf durch Keramik und weitere Funde gut unterscheidbare Bauschichten, die sich auf sechs Meter anhäuften und eine Zeit von acht Jahrhunderten seit Mitte des ersten Jahrtausends abdecken. Diese eisenzeitliche Besiedlung ist durch Steinhäuser geprägt. Die meisten waren kleine und mittelgroße Wohnhäuser, in denen sich auch die Spuren von Nahrungsverarbeitung und handwerklicher Tätigkeit sowie ein großes repräsentatives Gebäude von 500 Quadratmetern mit einer Säulenhalle nachweisen lassen. Der Kopf einer einst drei Meter großen Statue, die als Monolith gefertigt war, eine weitere Statue dieser Größe, die heute im Museum der Stadt steht sowie weitere Objekte in dem Gebäude, ebenso wie Vergleichsfunde aus dem nahen Dedan, legen nahe, dass es sich um einen Tempel handelte. Im Schutt dieses Gebäudes fand sich auch eine Bogenstele mit einem vor Astralsysmbolen stehenden König, deren Bildsprache und deren fragmentarischer Keilschrifttext (ohne erhaltene Namensinschrift) auf König Nabonid hindeuten. Unklar ist, ob später auch die Achämeniden die Oase in ihre Herrschaft eingegliedert haben.

Tiglat-Pileser III. erhielt Tribut aus Tayma und Sanherib bezeichnete eines der Tore von Ninive als das Wüstentor, durch das die „Geschenke der Sumu'aniten und Teymeiten eintrafen“. In assyrischen Quellen wird erwähnt, dass zu dieser Zeit eine lokale arabische Dynastie über Tayma herrschte. Die Namen von zwei Königinnen des achten Jahrhunderts v. Chr. sind als Schamsi und Zabibei überliefert.

In der sogenannten „Harran-Inschrift“ wird erwähnt, wie der babylonische König Nabonid Ende des dritten Regierungsjahres um 553 v. Chr. seinen Regierungssitz nach Tayma verlegte. Während des Feldzuges, mit dem er in der Region seine Herrschaft etablierte, unterwarf er auch die Orte Yathrib (heutiges Medina) und Dadan. Im Strophengedicht des Nabonid wird ebenfalls von seinem Auszug nach Tayma mit einem großen Heer berichtet. Die weiteren Angaben im Strophengedicht besitzen jedoch Propagandacharakter, weshalb der weitere Wahrheitsgehalt fraglich erscheint. Die Nabonid-Chroniken bestätigen seinen Aufenthalt in Tayma für sein 7. bis 11. Regierungsjahr. Für die ersten sechs Jahre enthält der Text Lücken. Nabonids Interesse für diese Region im heutigen nördlichen Saudi-Arabien war vermutlich wirtschaftlicher Natur, beispielsweise zur Erlangung der Kontrolle über den Weihrauchhandel.

Man hat Keilschriftinschriften in Tayma gefunden, die aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. stammen könnten. Aus der Zeit um 500 v. Chr. stammen einige aramäische Textfunde. Von Al-Mushamrakhah, einigen Hügeln südwestlich von Tayma stammt eine Felseninschrift in lihyanitischer Schrift.[3] Sie enthält unter anderem die Buchstabenfolge „NBND / MLK / BBL“, welches als „nabend malik babel“, zu Deutsch: „Nabonid König von Babylon“, gedeutet wird.[4]

Nach arabischen Traditionen wurde Tayma in der Spätantike von einer jüdischen Dynastie beherrscht, ob diese allerdings Exil-Juden oder die arabischen Nachkommen von Konvertiten waren, ist nicht klar. In den 630ern fiel die Stadt an die Muslime und die Einwohner wurden als Dhimmis behandelt. Später wurden viele Einwohner ausgewiesen.

Im Sommer 1181 überfiel Renaud de Châtillon bei Tayma auf der Straße von Damaskus nach Mekka eine muslimische Karawane und brach damit den 1180 mit Saladin geschlossenen Waffenstillstand.

Antike Götterwelt

Die in Tayma entdeckten Inschriften verweisen auf die Verehrung der Göttertrias Ṣalm, Sengalla und Aschima. Die höchste dieser drei ist Ṣalm. Sie wird in Verbindung mit drei Ortsnamen genannt: mchrm, hgm und rb (oder db), deren Aussprache und Lokalisierung unsicher ist. Ihr Symbol ist eine (geflügelte) Sonne. Sengalla hingegen ist dem Mond zugeordnet (und möglicherweise ist der Name in Verbindung mit der assyrischen Mondgottheit Sin zu verstehen). Aschima wird durch den Venusstern symbolisiert.[5]

Biblische Erwähnungen

Im Alten Testament wird Tema mehrfach erwähnt (Hi 6,19 EU; Jes 21,14 EU; Jer 25,23 EU). Im 7. Jahrhundert v. Chr. soll der Ort reich und stolz genug gewesen sein, um Jeremia zu veranlassen, gegen sie zu prophezeien (Jer 25,23 EU).

In der Bibel hieß einer der Söhne von Ismael Tema (Gen 25,15 EU; 1 Chr 1,30 EU). Das Deutsche Archäologische Institut beteiligt sich seit 2004 an Ausgrabungskampagnen vor Ort.

Karawanen und Weihrauchhandel

Tayma war die bedeutendste Oase auf einem der wichtigsten Handelswege des Altertums, der Weihrauchstraße, die Südarabien mit der Levante verband. Die Kamelkarawanen, die den in Südarabien gewonnenen Weihrauch nach Norden schafften, nutzten die Palmenoasen Arabiens als Rastplatz und zum Handel.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Burg Qasr Al-Ablaq liegt im Südwesten der Stadt. Sie wurde von jüdischen arabischen Dichter und Krieger Samuel ibn 'Adiya (Samaw’al ibn Adiya[6]) und seinem Großvater 'Adiya im 6. Jahrhundert erbaut.
  • Der Palast Qasr Al-Hamra wurde im 7. Jahrhundert errichtet.
  • Das alte Tayma ist auf drei Seiten von einer archäologisch bedeutenden Stadtmauer umgeben, die im 6. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde.
  • Qasr Al-Radhm
  • Brunnen von Haddadsch, (Bir Haddaj), angeblich der größte Brunnen auf der arabischen Halbinsel.[1] Der Brunnen hat einen Durchmesser von 18 Metern und ist von ca. 70 Schöpfeinrichtungen umgeben.[1][7] Dabei wird durch ein "Eimer (gharb)" jeweils mit einem Seil, das über ein am Rand der Brunnenanlage hoch angebrachtes Rad umgelenkt wird, von einem Zugtier, zumeist einem Kamel, das Wasser aus etwa dreizehn Metern Tiefe an die Oberfläche befördert. 1962 gab es schon sechs Pumpen und die alten Schöpfeinrichtungen verfielen langsam. In den Neunzigern wurde die gesamte Anlage auf Veranlassung des Gouverneurs der Region Tabuk, Prinz Fahd bin Sultan bin Abd al-Aziz,[3] und unter der Anleitung von Mohamed Al-Najem,[1] dem Leiter des örtlichen „Museum of Archaeology and Ethnography“ in Stand gesetzt und von einer parkähnlichen Anlage umgeben.
  • Friedhöfe
  • Viele Inschriften in der Umgebung auf Aramäisch, Lihyanitisch, Thamudisch, Nabatäisch
  • Der in zwei Teile zerbrochene Al-Naslaa-Megalith ist eine geologische Kuriosität.
  • Qasr Al-Bejaidi
  • Hügel Al-Hadiqah
  • Viele Museen

Archäologische Untersuchungen

Die Oase wird seit 2004 von einem Team des DAI unter der Leitung von Ricardo Eichmann archäologisch erforscht. Dort kreuzten sich die alten Handelswege, Kontakte zu den Reichen Ägyptens, der Levante, Mesopotamiens und Südarabiens bestanden. Die Oase lag über einem Becken von Grundwasserreservoirs, die zum Teil schon in einem Meter Tiefe erreichbar waren. Da die nächste Wasserstelle 150 Kilometer entfernt lag, kam der gesamte Verkehr an der Weihrauchstraße um die Oase nicht herum. Tayma war gut befestigt mit einer 14 Kilometer langen Mauer, der innere Bezirk war durch mehrere Mauern geschützt. Die Grundmauern zahlreicher Tempel und anderer Gebäude wurden entdeckt. Es wurden Waffen von Söldnern aus dem Libanon, Syrien und Nordmesopotamien gefunden, einige aus der Zeit um 2000 v. Chr. Es gibt zudem Inschriften von Aramäern und anderen Völkern aus dem 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. Eine Stele bestätigt, dass Nabonid, der letzte babylonische König, Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. vermutlich wegen des Karawanenhandels dort residierte. Die Archäologen beabsichtigen, den gesamten arabischen Raum von hier aus stärker ins Blickfeld der Wissenschaft zu rücken.

Literatur

  • Klaus Beyer, Alasdair Livingstone: Die neuesten aramäischen Inschriften aus Taima. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Band 137, 1987, S. 285–296.
  • Arnulf Hausleiter: Das antike Tayma: eine Oase im Kontaktbereich der Kulturen. In: Roads of Arabia – Archäologische Schätze aus Saudi-Arabien. Hrsg.: Museum für Islamische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin. Berlin 2011, ISBN 978-3-88609-721-0, S. 103–123.
  • Arnulf Hausleiter: Tayma – eine frühe Oasensiedlung. In: Archäologie in Deutschland. Heft 3/2013, S. 14–19.
  • Arnulf Hausleiter: Gräber rund um die Oase Tayma. In: Archäologie in Deutschland. Bd. 39 (2023), Heft 3, S. 14–19.
  • Walter W. Müller, Said F. Al-Said: Der babylonische König Nabonid in taymanischen Inschriften. In: Biblische Notizen. 107/108 (2001), S. 109–119.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Arab News: Supplement on German Cultural Weeks: Archaeological Excavations at Tayma, 14. Juni 2008 & Ricardo Eichmann, Arnulf Hausleiter, Thomas Götzelt: Einstmals an der Weihrauchstraße. In: forschung. Band 31, Nr. 4, Dezember 2006, S. 4–9, doi:10.1002/fors.200690044.
  2. Rodolfo C. Estimo Jr.: Pharaonic inscription found in Saudi Arabia. (Memento vom 10. November 2010 im Internet Archive) In: Arab News. 7. November 2010.
  3. a b Abdelrahman R. Al-Ansary: Tayma, Crossroads of Civilization. 2005, ISBN 9960-9559-4-X.
  4. Written in Stone: Pre-Islamic Exhibit: Lihyanite (3). (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mnh.si.edu Beschreibung und Deutung auf der Website des Smithsonian National Museum of Natural History in Zusammenarbeit mit dem Saudi Arabischem Ministry of Education – Deputy Ministry of Antiquities and Museums; abgerufen am 20. März 2015.
  5. Beyer/Livingstone: Inschriften aus Taima. S. 286–288.
  6. Hans Jansen: Mohammed. Eine Biographie. (2005/2007) Aus dem Niederländischen von Marlene Müller-Haas. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-56858-9, S. 244.
  7. Abdelrahman R. Al-Ansary: Tayma, Crossroads of Civilization. 2005, ISBN 9960-9559-4-X, S. 51–53.

Koordinaten: 27° 37′ 15″ N, 38° 32′ 10″ O

Read other articles:

Canadian military housing A PMQ (Permanent Married Quarters or Private Married Quarters) is military housing located near Canadian military stations provided to families of Canadian Forces service personnel. Married quarters are now called Residential Housing Units (RHUs). Military housing is managed by the Canadian Forces Housing Agency (CFHA).[1][2][3][4] Purpose and culture Married quarters at CFB Cold Lake, circa 1960 Married quarters under construction in ...

 

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Desember 2022. BiBi JonesLahirVicki Chase23 Juli 1991 (umur 32)Oklahoma City, Oklahoma, Amerika SerikatKebangsaanAmerikaNama lainBiBi Jones, Britney BethTinggi5 ft 5 in (1,65 m)Berat110 pon (50 kg) BiBi Jones (lahir 5 Februari 1985...

 

Chronologies Données clés 1664 1665 1666  1667  1668 1669 1670Décennies :1630 1640 1650  1660  1670 1680 1690Siècles :XVe XVIe  XVIIe  XVIIIe XIXeMillénaires :-Ier Ier  IIe  IIIe Chronologies thématiques Art Architecture, Arts plastiques (Dessin, Gravure, Peinture et Sculpture), Littérature, Musique classique et Théâtre   Ingénierie (), Architecture et ()   Politique Droit   Religion (,)   Science Santé et ...

  لمعانٍ أخرى، طالع ديكاتور (توضيح). ديكاتور الإحداثيات 42°40′13″N 74°42′04″W / 42.670277777778°N 74.701111111111°W / 42.670277777778; -74.701111111111   [1] تقسيم إداري  البلد الولايات المتحدة[2]  التقسيم الأعلى مقاطعة أوتسيغو  خصائص جغرافية  المساحة 20.76 ميل مربع  ارتفا�...

 

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Januari 2023. Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Oktober 2022. Hazel G...

 

История Грузииსაქართველოს ისტორია Доисторическая Грузия Шулавери-шомутепинская культураКуро-араксская культураТриалетская культураКолхидская культураКобанская культураДиаухиМушки Древняя история КолхидаАриан-КартлиИберийское царство ФарнавазидыГруз�...

Pour les articles homonymes, voir Cruse. Howard CruseHoward Cruse en 2015.Naissance 2 mai 1944SpringvilleDécès 26 novembre 2019 (à 75 ans)PittsfieldNationalité américaineActivités Auteur de bande dessinée, caricaturiste, dessinateurFormation Birmingham–Southern College (en)Indian Springs SchoolDistinctions Prix Inkpot (1989)Temple de la renommée Will-Eisner (2020)Site web www.howardcruse.commodifier - modifier le code - modifier Wikidata Howard Cruse est un dessinateur améric...

 

Lady D'Arbanville Single de Cat Stevensextrait de l'album Mona Bone Jakon Face B Fill My Eyes Sortie Avril 1970 Enregistré Janvier 1970 Durée 3:15 Genre Folk rock Format 45 tours Auteur-compositeur Cat Stevens Producteur Paul Samwell-Smith Label Island (Europe)A&M (Amérique du Nord)Philips (Espagne, Grèce, Turquie) Singles de Cat Stevens Lovely City (When Do You Laugh)(1969) Father and Son(1970)modifier Lady D'Arbanville est une chanson de Cat Stevens, sortie en 45 tours en...

 

Disambiguazione – Se stai cercando il personaggio, vedi Thunderbolt Ross. Hulk Rossoserie regolare a fumetti Red Hulk disegnato da Ed McGuinness Titolo orig.Red Hulk Lingua orig.inglese TestiJeph Loeb DisegniEd McGuinness EditoreMarvel Comics Collana 1ª ed.Hulk (Vol. 2[1]) n. 1-24 1ª edizionemarzo 2008 – ottobre 2010 Albi24 (completa) Editore it.Panini Comics Collana 1ª ed. it.Devil & Hulk n. 145-173 1...

1984 studio album by Bobby and the Midnites Where the Beat Meets the StreetStudio album by Bobby and the MidnitesReleasedAugust 1984GenreRock, countryLabelColumbiaProducerJeff BaxterBob Weir chronology Bobby and the Midnites(1981) Where the Beat Meets the Street(1984) Kingfish in Concert: King Biscuit Flower Hour(1996) Professional ratingsReview scoresSourceRatingAllMusic[1] Where the Beat Meets the Street is the second studio album by Grateful Dead rhythm guitarist Bob Weir and h...

 

American sprinter Curtis JohnsonPersonal informationBorn (1973-12-24) December 24, 1973 (age 50)Palmetto, Florida, U.S.SportCountryUnited StatesSportAthletics Curtis Johnson (born December 24, 1973) is a retired American sprinter.[1] He competed in the 100 metres at the 1992 World Junior Championships, the 2000 Summer Olympics and the 2001 World Championships without reaching the final.[1][2] At the 1992 World Junior Championships he won a silver medal in the 4 ×...

 

土库曼斯坦总统土库曼斯坦国徽土库曼斯坦总统旗現任谢尔达尔·别尔德穆哈梅多夫自2022年3月19日官邸阿什哈巴德总统府(Oguzkhan Presidential Palace)機關所在地阿什哈巴德任命者直接选举任期7年,可连选连任首任萨帕尔穆拉特·尼亚佐夫设立1991年10月27日 土库曼斯坦土库曼斯坦政府与政治 国家政府 土库曼斯坦宪法 国旗 国徽 国歌 立法機關(英语:National Council of Turkmenistan) ...

2020年夏季奥林匹克运动会马来西亚代表團马来西亚国旗IOC編碼MASNOC马来西亚奥林匹克理事会網站olympic.org.my(英文)2020年夏季奥林匹克运动会(東京)2021年7月23日至8月8日(受2019冠状病毒病疫情影响推迟,但仍保留原定名称)運動員30參賽項目10个大项旗手开幕式:李梓嘉和吳柳螢(羽毛球)[1][2]閉幕式:潘德莉拉(跳水)[3]獎牌榜排名第74 金牌 銀牌 銅�...

 

التلفزيون الوطني لصوماليلاند   معلومات عامة المالك صوماليلاند  تاريخ التأسيس 2005  البلد صوماليلاند  المقر الرسمي هرجيسا  تعديل مصدري - تعديل   التلفزيون الوطني لصوماليلاند (SLNTV) (بالصومالية: Telefishinka Qaranka Somaliland)‏ قناة تلفزيونية صومالية.[1] وهي خدمة البث العا...

 

Radio station in Schenectady, New York (1941–1952) WBCA was a short-lived commercial FM radio station, licensed to Schenectady, New York. The station, originally W47A, launched on July 17, 1941, as the first commercial FM station without an associated AM station. The call sign was changed to WBCA in 1943. Despite initial optimism that FM stations would soon supplant the AM band,[1] WBCA ceased operations in 1952 due essentially to the small number of FM receivers in use. History W47...

CakranegaraKecamatanPeta lokasi Kecamatan CakranegaraNegara IndonesiaProvinsiNusa Tenggara BaratKotaMataramPemerintahan • CamatAhsanul KhalikKode pos83238-83239Kode Kemendagri52.71.03 Kode BPS5271030 Desa/kelurahan10 Kelurahan Peta Ampenan, Mataram dan Cakranegara tahun 1894, saat Perang Lombok Cakranegara adalah sebuah kecamatan di kota Mataram, Nusa Tenggara Barat, Indonesia.[1][2] Pemerintahan Pembagian administratif Kecamatan Cakranegara dibagi dalam 10 Ke...

 

Indian actress and model Heena PanchalPanchal in 2018Born9 March[1]Mumbai, Maharashtra, IndiaOccupationActressYears active2014–presentKnown forBigg Boss Marathi 2Mujhse Shaadi Karoge Heena Panchal is an Indian actress known for her works in Hindi and Marathi language films.[2][3][4][5] She is most famous for her item songs Balam Bambai and Bevda Bevda Zalo Mi Tight.[2] In 2019, she participated in Bigg Boss Marathi.[6][7&...

 

Most ReverendJoseph A. CostelloAuxiliary Bishop of NewarkChurchCatholic ChurchSeeTitular See of ChomaAppointedNovember 17, 1962In officeJanuary 24, 1963 - September 22, 1978OrdersOrdinationJune 7, 1941ConsecrationJanuary 24, 1963by Thomas Aloysius BolandPersonal detailsBornMay 9, 1915Newark, New JerseyDiedSeptember 22, 1978(1978-09-22) (aged 63) Joseph Arthur Costello (May 9, 1915 – September 22, 1978) was a Roman Catholic bishop of the Catholic Church in the United States who ser...

Sporting event delegationBrazil at the1964 Summer OlympicsIOC codeBRANOCBrazilian Olympic CommitteeWebsitewww.cob.org.br (in Portuguese)in TokyoCompetitors61 (60 men and 1 woman) in 11 sportsFlag bearer Wlamir MarquesMedalsRanked 35th Gold 0 Silver 0 Bronze 1 Total 1 Summer Olympics appearances (overview)1920192419281932193619481952195619601964196819721976198019841988199219962000200420082012201620202024 Brazil competed at the 1964 Summer Olympics in Tokyo, Japan. 61 competitors, 60 ...

 

Container in which substances are heated For the play, see The Crucible. For other uses, see Crucible (disambiguation). Look up crucible in Wiktionary, the free dictionary. A modern crucible used in the production of silicon ingots via the Czochralski process Smaller clay graphite crucibles for copper alloy melting A crucible is a container in which metals or other substances may be melted or subjected to very high temperatures. Although crucibles have historically tended to be made out of cl...