Tabatinga ist ein Wort aus der Sprache der Tupi und bedeutet weißer Ton oder weißer Lehm, den die Indianer vermutlich im Flussbett gefunden haben. Auf Tupí-Guaraní bedeutet das Wort kleines Haus.
Geographie
Das Gemeindegebiet umfasst 3342 km². Die Stadt liegt am Amazonas, der hier noch Rio Solimões heißt, direkt im Dreiländereck zwischen Brasilien, Kolumbien und Peru (auch Tres Fronteras genannt). Nördlich von Tabatinga, am gleichen Ufer, liegt die kolumbianische Grenzstadt Leticia, die südlichste Stadt Kolumbiens. Die Grenze verläuft über die Avenida da Amizade (de: Straße der Freundschaft). Im Gegensatz zum größten Teil des Bundesstaats Amazonas gehört Tabatinga zur selben Zeitzone wie Kolumbien und der Bundesstaat Acre (UTC -5).
Tres Fronteras
Geschichte
Tabatinga wurde als Grenzposten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Fernando da Costa Teives gegründet, um die damalige spanisch-portugiesische Grenze zu schützen.
Bis 1981 war Tabatinga Teil der Gemeinde Benjamin Constant. Durch eine Verfassungsänderung wurde Tabatinga zu einer eigenständigen Gemeinde.
*) Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[5]
Um die Entwicklung der Grenzregion zu beschleunigen, wurde gemeinsam mit der kolumbianischen Regierung im Dezember 1989 die Freihandelszone Tabatinga geschaffen.
Tourismus und Verkehr
Der Tourismus beginnt sich langsam zu entwickeln, da Tabatinga, umgeben von dichtem Urwald, auf dem Landweg nicht erreichbar ist. Touristen, fast die Hälfte von ihnen Kolumbianer, interessieren sich hauptsächlich für Ausflüge in den Regenwald und Flussfahrten.
Da Tabatinga und Leticia direkt aneinandergrenzen und praktisch zusammengewachsen sind, ist ein grenzübergreifender Tourismus entstanden. Viele Besucher aus den USA und Europa unternehmen Tagesausflüge in den Nationalpark Amacayacu, der ca. 60 km nördlich von Leticia liegt. Für diese Ausflüge wurde ein kolumbianisches Konsulat in der Stadt errichtet.
Tabatinga ist auf dem Luftweg erreichbar, der städtische Flughafen Tabatinga, der Aeroporto Internacional de Tabatinga, befindet sich drei Kilometer südlich vom Stadtzentrum entfernt. Am 12. Juni 1982 fand hier ein Flugunfall mit einer Fairchild F-27 statt, bei dem sämtliche 44 Passagiere ums Leben kamen.[6]
Es bestehen regelmäßige Fähr- und Schiffsverbindungen nach Manaus, mit Schnellbooten kann man das peruanische Iquitos erreichen.
Es gibt keinen öffentlichen Personennahverkehr. Als Fortbewegungsmittel sind Motorradtaxis sehr beliebt.
↑Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr.17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S.159 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3MB; abgerufen am 5. Juli 2022]).
↑IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S.152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0MB; abgerufen am 17. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).