Atalaia do Norte, amtlich Município de Atalaia do Norte, ist die westlichste brasilianische Gemeinde im Bundesstaat Amazonas der Nordregion. Mit 15.892 Einwohnern (Schätzung 2024) und einer Fläche von 76.435 km² (2019) ist es im Flächenvergleich die drittgrößte Gemeinde in Amazonas und die siebtgrößte in Brasilien.[1] Sie liegt am Rio Javari, das Gemeindegebiet grenzt, dem Fluss aufwärts nach Westen folgend, an Peru.
Sie hat nur eine extrem niedrige Bevölkerungsdichte und besteht zum größten Teil aus Urwald, dem Amazonas-Regenwald. Auf dem Gebiet dieser Gemeinde befindet sich das indigene SchutzgebietTerra Indígena Vale do Javari, das bis heute von isolierten Indios bewohnt wird, indigene ethnische Gruppen, die wenig oder gar keinen Kontakt zur Moderne hatten und mit Pfeil und Bogen jagen.[3]
International kam der Ort in die internationalen Schlagzeilen, als am 13. August 1930 ein Meteoriteneinschlag ähnlich dem Tunguska-Ereignis in der Gegend des Rio Curuçá verzeichnet wurde, das als Curuçá-Ereignis bekannt wurde.[4]
Ursprünglich als Remate de Males bekannt, wurde es zum Distrito de Remate de Males und war der Gemeinde Benjamin Constant untergeordnet. Am 19. Dezember 1955 erhielt der Ort Stadtrechte, wurde aus Benjamin Constant ausgegliedert und war nun selbst für eine große Fläche Amazonaswald zuständig.[5]
Benjamin Constant ist östlich der nächstgelegene Ort und durch die durch den Urwald führende Straße BR-307 erreichbar. Entlang der Straße und südlich des Orts sind große Entwaldungen. Der Rio Javari verbindet den Ort über den Wasserweg mit der Außenwelt.
Der Index der menschlichen Entwicklung ist mit 0,450 (2010) sehr niedrig für Brasilien,[6] vergleichbar mit einigen afrikanischen Entwicklungsstaaten.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
Stadt
Land
1991
7.993
2.161
5.832
2000
10.049
4.175
5.874
2010
15.153
6.893
8.260
2021
20.868
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Ethnische Zusammensetzung
Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2000 mit 10.049 Einwohnern, Stand 2010 mit 15.153 Einwohnern):[7]
Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[8]
↑IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S.152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0MB; abgerufen am 16. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).