Třinec, polnisch Trzyniec (Ausspracheⓘ/?, deutsch Trzynietz, auch Trzenietz[2]) ist eine Statutarstadt in der Mährisch-Schlesischen Region in Tschechien. Die in 306 m ü. M an der Einmündung der Tyra in die Olsa gelegene Industriestadt beherbergt Stahlindustrie und Lebensmittelbetriebe. Třinec liegt an der Grenze zu Polen und besitzt im Ortsteil Horní Líštná einen Grenzübergang nach Leszna Górna.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1444. Der Ortsname ist topographischer Herkunft, in den Teschener Mundarten bedeuten die Wörter (s)trzena/trzyna bzw. trzcenaSchilfrohr (polnisch trzcina, tschechisch rákos).[3]
Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörte es zu landwirtschaftlich geprägten Orten, die zur Teschener Kammer der Habsburger gehörten.
Die große Wende kam, als 1839 die Trzynietzer Eisenwerke gegründet wurden. Reiche Erzvorkommen, genügend Wasserenergie sowie unerschöpfliche Holzreserven in den Mährisch-Schlesischen Beskiden waren vorhanden. Deshalb hatte die Teschener Kammer dem Eigentümer, Erzherzog Karl von Österreich-Teschen, den Bau von Eisenwerken empfohlen.
Die katholische Kirche St. Albrecht wurde im Jahre 1885 und die evangelische Kirche am 9. Juli 1899 eingeweiht.
Třinec ist ein wichtiges Zentrum der Stahlindustrie. Im Jahre 1839 wurden die Třinecké železárny (Trzynietzer Stahlwerke) gegründet. Bedeutend für die weitere Entwicklung der Stadt war der Bau der Kaschau-Oderberger Bahn 1871, die Třinec mit wichtigen Erzlagern in der Slowakei verband und den Transport von Kohle aus Karviná ermöglichte. Heute befindet sich hier ein Drittel der tschechischen Stahlproduktion.