Stabhof
Stabhof ist ein Ortsteil der Gemeinde Altendorf im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf, Bayern, und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.
Geographie
Stabhof liegt im Schwarzachtal auf dem Südufer der Schwarzach, 700 Meter südwestlich der Staatsstraße 2040, 400 Meter südlich von Willhof und 2 Kilometer nordwestlich von Altendorf. Südwestlich von Stabhof erhebt sich der 465 Meter hohe Stabberg.[2][3]
Geschichte
Im Salbuch von 1473 wurde Stabhof (auch: Staabhof) zusammen mit Willhof und Konhof mit einer Steuer von 1 Pfund, 2 Schilling und 25 Pfennig aufgeführt.[4] Im Amtsverzeichnis von 1596 erschien Stabhof zusammen mit Willhof mit 4 Höfen, 4 Halbhöfen, einem kleinen Gut und einer Mühle.[5] Im Türkensteueranlagsbuch von 1606 waren für Stabhof 1 Hof, 1 Gut, 4 Ochsen, 3 Kühe, 1 Schwein, 7 Kälber, 4 Schafe und eine Steuer von 8 Gulden und 23 Kreuzer eingetragen.[6]
Im Herdstättenbuch von 1721 erschien Stabhof mit 2 Anwesen, 2 Häusern und 2 Feuerstätten. Im Herdstättenbuch von 1762 erschien Stabhof mit 2 Herdstätten, 2 Inwohnern. 1792 hatte Stabhof 2 hausgesessene Amtsuntertanen. 1808 gab es in Stabhof 2 Anwesen und ein Hirtenhaus, alles zu Willhof gehörig.[6]
1808 begann in Folge des Organischen Ediktes des Innenministers Maximilian von Montgelas in Bayern die Bildung von Gemeinden. Dabei wurde das Landgericht Nabburg zunächst in landgerichtische Obmannschaften geteilt. Stabhof kam zur Obmannschaft Schwarzach. Zur Obmannschaft Schwarzach gehörten: Schwarzach, Willhof, Luigendorf, Unterkatzbach, Stabhof und Unterkonhof.[7]
Dann wurden 1811 in Bayern Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Stabhof zum Steuerdistrikt Willhof. Der Steuerdistrikt Willhof bestand aus den Dörfern Willhof und Schwarzach, der Einöde Stabhof, den königlichen Waldungen Herzogsberg und Hirschfleck und der zum Almosenstift Nabburg gehörenden Waldung in der Gürnitz. Er hatte 49 Häuser, 325 Seelen, 300 Morgen Äcker, 150 Morgen Wiesen, 200 Morgen Holz, 2 kleine Weiher, 12 Morgen öde Gründe und Wege, 4 Pferde, 61 Ochsen, 72 Kühe, 80 Stück Jungvieh, 60 Schafe und 45 Schweine.[8]
Schließlich wurde 1818 mit dem Zweiten Gemeindeedikt die übertriebene Zentralisierung weitgehend rückgängig gemacht und es wurden relativ selbständige Landgemeinden mit eigenem Vermögen gebildet, über das sie frei verfügen konnten. Hierbei kam Stabhof zur Ruralgemeinde Willhof. Die Gemeinde Willhof bestand aus den Ortschaften Willhof mit 26 Familien und Stabhof mit 2 Familien.[9] 1872 wurden die Ortschaften Marklhof und Unterkonhof aus der Gemeinde Altendorf der Gemeinde Willhof zugeteilt.[10] Im Januar 1972 wurde die Gemeinde Willhof in die Gemeinde Altendorf eingegliedert.[11]
Stabhof gehörte im 18. Jahrhundert zur Filialkirche Schwarzach der Pfarrei Altfalter und Schwarzach, Dekanat Nabburg.[12] Ab 1838 gehörte es zur Filialkirche Willhof der Pfarrei Altendorf, Dekanat Nabburg.[13][14]
Einwohnerentwicklung ab 1818
Tourismus
Stabhof liegt am Fränkischen Jakobsweg, am Bayerisch-Böhmischen Freundschaftsweg, der hier Teil der Südroute des Euregio-Egrensis-Radweges ist und mit dem Schwarzachtal-Radweg zusammenfällt.[2]
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Zensus 2011 bei zensus2011.de. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ a b
Stabhof bei Bayernatlas. Abgerufen am 3. Januar 2022.
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Stabhof bei bavarikon.de. Abgerufen am 3. Januar 2022.
- ↑
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 76
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Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 339
- ↑ a b
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 331
- ↑
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 407
- ↑
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 403, 404
- ↑ a b
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 416
- ↑ a b c
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 433
- ↑
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
- ↑
Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 96
- ↑ a b
Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ a b
Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 350 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 706, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 880, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 828 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 864 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 870 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 740 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 546 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 275 (Digitalisat).
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