Als ältester Vorläufer der heutigen Sammlung gilt die im Jahre 1560 durch die sächsischen Kurfürsten gegründete Kunstkammer, die auch Stücke der heutigen Staatlichen Naturhistorischen Sammlungen enthielt. Eine wesentliche künstlerische Weiterentwicklung erfolgte zur Zeit Augusts des Starken und seines Nachfolgers August III. Auch im 20. Jahrhundert gab es bedeutende Veränderungen im Bestand, besonders während der Zeit des Nationalsozialismus und durch Beschlagnahmungen nach 1945. In den Jahren 1955 bis 1958 kehrten große Teile der Sammlung nach Dresden zurück. Mit dem Statut von 1957 erhielten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ihre Bezeichnung und waren als juristische Person dem Rat der Stadt Dresden unterstellt.[1]
Die Vorgängerorganisationen der SKD waren die Staatlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden (1918–1945) bzw. die Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden (1806–1918).[2] Der Museumsverbund in seiner heutigen Form wurde 1946 gegründet und ist seit 2009 ein Staatsbetrieb. Er strukturiert sich in fünfzehn selbständig geleitete Museen, die Generaldirektion, die Verwaltung, zentrale Servicebereiche und weitere Institutionen und Einrichtungen.
Im Jahr 2019 besuchten etwa 2,4 Millionen Gäste die Kunstsammlungen.[3]
2012 wurde das Gesamtbudget von 40 Millionen Euro zu einem Drittel durch Eintrittsgelder getragen. Die Hälfte der Kosten bezahlte das Land Sachsen.[4]
In je einem ihrer Museen ist seit 2018 der Eintritt jeden Sonntag von 15:00 bis 18:00 Uhr frei.[5]
Museen
Die Staatlichen Kunstsammlungen sind in fünfzehn Museen nach Sammelgebieten unterteilt. Einzelne Sammlungen sind auch in getrennt zugänglichen Räumen ausgestellt, so im Grünen Gewölbe und in der Rüstkammer.
Die fünfzehn Museen der Staatlichen Kunstsammlungen verteilen sich auf neun Gebäude, die mit Ausnahme des Schlosses Pillnitz alle im historischen Zentrum von Dresden liegen. Zwei weitere Standorte der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen befinden sich in Leipzig und Herrnhut.
Im Residenzschloss befinden sich das Historische und das Neue Grüne Gewölbe, das Münzkabinett, das Kupferstich-Kabinett und die Rüstkammer mit der „Türckischen Cammer“.
Im Zwinger sind die Porzellansammlung und der Mathematisch-Physikalische Salon untergebracht.
Das Albertinum beherbergt die Gemäldegalerie Neue Meister und die Skulpturensammlung ab 1800.
Im Schloss Pillnitz befindet sich das Kunstgewerbemuseum, im Japanischen Palais das Museum für Völkerkunde Dresden und im Jägerhof das Museum für Sächsische Volkskunst mit der Puppentheatersammlung.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden wurden in das im Jahre 2001 erschienene Blaubuch aufgenommen, eine Liste national bedeutsamer Kultureinrichtungen in Ostdeutschland. Es umfasst zurzeit 20 sogenannte kulturelle Leuchttürme. In der nach der Bedeutung sortierten Liste stehen die Kunstsammlungen an zweiter Stelle nach der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg.
Seit 2006 wird die Software Daphne zur Verwaltung der Sammlungen genutzt.
Zur 450-Jahr-Feier der Gründung der Sammlungen durch den Kurfürsten August fand im Residenzschloss Dresden im Jahre 2010 eine Ausstellung mit dem Titel 450 Jahre Zukunft statt.
Der Wissenschaftsrat hat im Rahmen von Sitzungen in Berlin vom 22. bis 24. Januar 2014 die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden evaluiert, dazu wurde eine wissenschaftspolitische Stellungnahme veröffentlicht.[11][12]
Literatur
Marlies Giebe: Eine Arche für die Kunst. Die neuen Depots und Restaurierungswerkstätten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im Albertinum in: Restauro 117 (2011), Heft 7, S. 54–62
Filme
Museums-Check mit Markus Brock: Staatliche Kunstsammlungen Dresden. 30 Min., Buch und Regie: Ute Hoffarth, Produktion: SWR, 3sat. Erstausstrahlung: 7. November 2010.[13]
↑Marion Ackermann wird neue Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. In: Der Tagesspiegel. 21. April 2016 ([1] [abgerufen am 22. April 2016]).