Was 1419 als große Marien-Wallfahrtskirche begann, ist heute eine kleine Dorfkirche. Die Marienstatue, die im Mittelalter so viele Menschen nach Elende zog, steht heute in der Heiligenstädter Marienkirche. Die einst 42 m lange Wallfahrtskirche wurde 1799 für baufällig erklärt und nach Abrissarbeiten stark verkleinert 1804 wieder geweiht. Das mittelalterliche Taufbecken befindet sich heute in der katholischen St.-Bonifatius-Kirche in Friedrichslohra.
Beschreibung
Von der früheren gotischenSaalkirche ist nur noch der langgestreckte Chor mit 5/8-Schluss erhalten. Im Süden wurden eine polygonal abgeschlossene Kapelle und im Norden die Sakristei aus Werksteinenangebaut. 1804 wurden der größte Teil des Kirchenschiffs, der Kirchturm, der angrenzende, runde Treppenturm im Norden sowie die Kapelle im Süden abgebrochen. Es wurde die Kirche in der jetzigen Form gebaut. Aus dem Rest des Kirchenschiffs wurde ein turmförmiger Baukörper mit Pyramidendach errichtet, die Ansätze und Bögen der früheren Anbauten sind noch sichtbar. Das Dachgesims ist als große Hohlkehle geformt und wird durch eine Reihe fünfblättriger Rosen geschmückt.
Im Innenraum sind noch Teile des spitzbogigenTriumphbogens erhalten. Das Kirchenschiff ist mit einer hölzernen Flachdecke überspannt. Die Emporen sind ebenfalls aus Holz. Der Kanzelaltar ist von 1804.
Die Turmuhr ist ca. 300 Jahre alt und lediglich einen Uhrzeiger, der Viertel-, Halbe- und Vollstunden anzeigt.
Die Bronzeglocke, 1817 gegossen, hat den Zweiten Weltkrieg überlebt. 2019 wurde eine zweite, kleine Glocke gekauft und damit ist der Glockenstuhl wieder vollständig.
An der Brüstung der Empore für die Orgel ist eine geschnitzte gotische Statue eines Bischofs vorhanden, der ein Modell einer Kirche hält. Die Orgel mit 7 Registern, verteilt auf ein Manual und Pedal, wurde 1840 vom Orgelbauer Knauf geschaffen. Sie beherbergt überwiegend Holzpfeifen.[2]
Literatur
Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6, S. 275–276
Johann Georg Theodor Grässe Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 424–428. (online auf Wikimedia Commons)