Die heutige Kirche wurde von 1902 bis 1904 nach Entwürfen von Ludwig Becker und Wilhelm Sunder-Plassmann errichtet. Sie ist eine mit Sandstein verkleidete, neugotischeStaffelhalle mit einem Chor im 5/8-Schluss. Ein ausladendes Querhaus, niedrige Kapellenanbauten und ein monumentaler Westturm ergänzen die Anlage. Ein frühgotisches Portal des Vorgängerbaus fand an der Südseite Wiederverwendung; es wurde stark erneuert. Das Gewände ist tief gestaffelt, die Archivolten wurden mit Blattwerk verziert, das Maßwerktympanon ist von Kleeblattbogen umrahmt, es wird von einem mit Sternenmuster überzogenen Wimperg überfangen. Im Mittelschiff und im Querhaus sind jochübergreifende Rippenfigurationen unter flachen Gewölbekuppeln.[1]
Ausstattung
Der oktogonale Taufstein vom frühen 16. Jahrhundert mit reichem Maßwerkaufbau stammt (aus der Vorgängerkirche), am Fuß befinden sich Holzfiguren aus dem 17. Jahrhundert.
Doppelmadonna im Strahlenkranz vom frühen 16. Jahrhundert (aus der Vorgängerkirche), sie wurde in späterer Zeit neu gefasst.
Vortragekreuz aus Holz vom Ende des 14. Jahrhunderts
Im Turm der Marienkirche hingen vor dem Ersten Weltkrieg 3 Glocken, von denen im Jahre 1917 zu Kriegszwecken abgeliefert werden mussten. 1920 wurden zwei Eisenglocken angeschafft. Heute hängen im Turm acht Läuteglocken. Mit Ausnahme einer historischen Glocke aus dem Jahr 1689 wurden sie allesamt in den Jahren 1991 bzw. 1999 von der Glockengießerei Gebr. Petit & Edelbrock (Gescher) gegossen. Die Eisenglocken wurden nach Argentinien verschenkt.[5]
Am 29. Januar 2021 wurde vor dem Portal ein Stolperstein für Andreas Grüter verlegt, dessen Inschrift Hier predigte Andreas Grüter Jg. 1898 im christlichen Widerstand verhaftet 1939 Gefängnis Bochum entlassen 1941 ist.
Literatur
Wilfried Hansmann, Dorothea Kluge (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band 2: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1969, S. 4.
↑ abUrsula Quednau (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band II: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 6.
↑Wilfried Hansmann, Dorothea Kluge (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band 2: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1969, S. 4.