Die erste steinerne Kirche in Kreuth wurde 1184 im Auftrag vom Tegernseer Abt Rupert von Neuburg-Falkenstein erbaut. Der Augsburger BischofUdalschalk weihte sie dem heiligen Leonhard von Limoges. Diese Kirche wurde 1489 aufgrund des schlechten Zustands abgetragen.
Bis 1491 wurde unter Abt Konrad Ayrenschmalz wohl vom Tegernseer Klosterbaumeister Alex Gugler[1] die heutige Kirche im gotischen Stil errichtet. Geweiht wurde die damalige Expositurkirche des Klosters Tegernsee vom Freisinger BischofSixtus von Tannberg und dessen Weihbischof Ulrich von Salona. Der Kirchenbau wurde 1687 barockisiert, 1776 um drei Meter nach Westen verlängert und schließlich 1864 regotisiert. Nach der Säkularisation wurden Kreuth eine eigenständige Pfarrei und die Kirche St. Leonhard Pfarrkirche. Renovierungen am Gebäude erfolgten 1930 und 1990/1991, im Jahr 1955 wurde der Altarraum umgestaltet.
Die denkmalgeschützteSaalkirche ist von einem Rippengewölbe überspannt, darüber befindet sich das schiefergedeckte Dach. Im Osten steht der Polygonalchor und im Süden der Spitzturm. Die Vorhalle, durch die man ins Kircheninnere gelangt, wird „Tiroler Tempel“ genannt, vermutlich wegen der Knechte aus dem nahen Nachbarland, die bei Messen nur in diesem Vorbau Platz fanden.[3][1]
Im Kirchenschiff wurden barocke Fresken freigelegt. In der Kirche befinden sich Figuren des heiligen Leonhard aus dem 16. Jahrhundert und der Muttergottes um 1380.[3]