Die Kirche wurde 1332 als einfacher Saalbau fertiggestellt, diese Jahreszahl ist in einem Schlussstein im Chor festgehalten. Von 1345 ist die erste schriftliche Erwähnung erhalten. Zwischen 1360 und 1380 wurde sie zu einer dreischiffigen Basilika umgebaut. 1487 wurde die Kirche nach Umbauten erneut geweiht.
1525 wurde sie nach Einführung der Reformation evangelisch, nachdem einem ersten evangelischen Prediger vorher zunächst noch eine Tätigkeit verwehrt worden war. 1642/43 fanden weitere Umbauarbeiten statt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch Granatbeschuss erheblich beschädigt. Von 1945 bis 1958 wurde es umfangreich restauriert und 1959 der römisch-katholischen Kirche als Pfarrkirche übergeben.
Architektur
Die Kirche ist eine dreischiffige und dreijochige Basilika, eine der wenigen Kirchen diesen Bautyps im ehemaligen Ordenslande, die zwischen 1360 und 1380 gebaut wurde. Südlich sind Kapellen von etwa 1400 und eine Taufkapelle von 1642 angebaut, daneben eine Sakristei.
Die Obergadenfenster des Langhauses sind von Blenden flankiert, die Seitenschiffswände dagegen ungegliedert.
An der Nord- und Südseite gibt es Portale von 1360/80, im Norden mit Figuren der heiligen Margarethe und der heiligen Katharina aus geschnittenem Ton. Im Inneren ist das Mittelschiff mit dem Chor verschmolzen. Über den niedrigen Arkaden ist eine aufgeblendete Triforiumszone angebracht, beide sind von gestuften Blendarkaden überfangen.
Der polygonale Chor ist dreijochig und gewölbt und ist von Strebepfeilern gestützt. Die obere Zone des Chors wurde in einem zweiten Bauabschnitt hinzugefügt, was eine deutlich erkennbarer Vertikalfuge belegt.
Der in das Langhaus eingestellte, nur leicht nach außen vortretende Turm ist dreigeschossig, und wurde nach mehrmaligen Umbauten 1732 fertiggestellt. Das mehrfach gestufte und kräftig profilierte Westportal von segmentbogigen Nischen und niedrigen Strebepfeilern flankiert. Das erste Obergeschoss hat schmale Spitzbogenblenden, die der Obergadenzone am Langhaus folgend. Das hohe zweite Obergeschoss hat jeweils drei Blenden auf jeder Seite.[1]
Im Inneren wurde ein Vorbau um 1400 und im Westen eine Vorhalle mit Sterngewölbe und großem Eingangsportal am Ende des 15. Jahrhunderts eingebaut. Die Gewölbe im Inneren sind von vor 1487, die Sakramentsnische im Südosten von 1643.
Ausstattung
Der Altaraufsatz von 1611 wurde aus der Deutschen Kirche in Tilsit hierher überführt, ein Marmorflachrelief von 1858 von August Wittig kam aus der Schlosskapelle in Dönhofstädt. Der ursprüngliche Bartensteiner Altar von 1650 wurde 1945 fast vollständig zerstört, Reste befinden sich in der Burg Lidzbark (Heilsberg) und im Museum in Olsztyn (Allenstein). Ein großes Kruzifix von etwa 1500 als einheimische Arbeit unter Einfluss von Bernt Notke ist ebenfalls erhalten. Es stand ursprünglich auf dem Triumphbalken.
An den Seitenwänden finden sich mittelalterliche Terrakottareliefs mit Heiligendarstellungen. Zwei Beichtstühle von 1638 und ein Teil der Taufschale sind ebenfalls aus der Deutschen Kirche in Tilsit. Weitere erhaltene Teile der ursprünglichen Bartensteiner Ausstattung befinden sich in der Burg Heilsberg.
Die Orgel wurde um 1968 neu erbaut, an Stelle der zerstörten Barockorgel von 1650, die von dem Elbinger Orgelbauer Johann Werner geschaffen worden war und deren Prospekt als einer der schönsten in Ostpreußen galt.
↑Christofer Herrmann: Das Preußenland als mittelalterliche Architekturlandschaft. In: K. H. Spieß (Hrsg.): Landschaften im Mittelalter. Stuttgart 2006, S.348–350.
↑Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968, S. 20 f.
↑Christa Stache: Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, Teil I: Die östlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union. 3. Auflage. Berlin 1992, S. 24–26.