Auf einer Fläche von 803 Quadratkilometern befinden sich ausgedehnte Waldgebiete und Torfmoore. Bemerkenswert ist vor allem das Smraďoch(Stinker) mit seinen Gasaustritten sowie das Naturschutzgebiet Kladské rašeliny(Glatzener Moor) mit seinen drei Mooren.
Der tiefste Punkt des Gebirges liegt bei 374 m ü. M.; seine höchsten Gipfel sind der Judenhau(Lesný) mit 983 m ü. M. und die Glatze(Lysina) mit 982 m ü. M., die sich in der Nähe von Lázně Kynžvart befinden. Zu den bekanntesten Bergen gehört der sagenumwobene Dreigipfel des Krudum (838 m) mit der wüsten Kirche St. Nikolaus unterm Krudum.
Der Kaiserwald selbst ist keine alte Kulturgegend. Für eine frühe Besiedlung gibt es keine Belege. Archäologische Funde in den höheren Lagen gibt es erst aus dem Mittelalter. Die Besiedlung des Kaiserwaldes ist der Kolonisationstätigkeit des Tepler und des Waldsassener Stiftes im 13. Jahrhundert zuzurechnen. Die ersten Ansiedlungen sind im Zusammenhang mit dem Bergbau auf Gold, Silber und vor allem Zinn entstanden. Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Bergbaus spielten die Adelsfamilien Riesenburger, von Ossegg (Osek) und Pfluger von Rabenstein (Rabstejn). Eine technische Glanzleistung des Bergbaus war die Errichtung von Wasserkanälen, so genannter Kunstgräben wie dem Langen Graben (tschechisch Dlouhá stoka) im 16. Jahrhundert. Eine negative Auswirkung auf den Bergbau hatte der Dreißigjährige Krieg. Die Konsolidierung der wirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Dreißigjährigen Krieg brachte im Kaiserwald einen neuen Aufschwung des Handwerks und des Zunftwesens. Es kam zur Wiederbelebung lokaler Handwerke, die häufig die dortigen Rohstoffvorkommen nutzten. Es entstanden erste Manufakturen und Fabriken. So wurde der Kaiserwald Ende des 18. Jahrhunderts zum ersten Standort der böhmischen Porzellanindustrie.
Von den Handwerksbetrieben des Kaiserwaldes des 18. und 19. Jahrhunderts seien die traditionsreiche Zinngießerei, die Porzellanproduktion, die Herstellung von lackierten Dosen, Waffen, Messern, Nadeln sowie Sprudelsteinschleifen und Lebzelterei in Loket genannt.
Die Wirtschaftskrise der dreißiger Jahre führten zum Niedergang des Bergbaus im Kaiserwald. Infolge des Münchner Abkommens gehörte das Gebiet ab Oktober 1938 wieder zu Deutschland, was nach dem Zweiten Weltkrieg wieder rückgängig gemacht wurde.
Jiří Majer: Těžba cinu ve Slavkovském lese v 16. stoleti (Der Zinnbergbau im Kaiserwald im 16. Jahrhundert), Prag 1970
Jiří Majer: Die Forstwirtschaft und Holzverwendung in den böhmischen Bergrevieren des Westerzgebirges und des Kaiserwaldes während des 16. Jahrhunderts. in: Sächsische Heimatblätter 43(1997)1, S. 11–18